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Datron: Zeit für frische Kursimpulse

50 Jahre Firmenhistorie sind eine Hausnummer für einen Mittelständler: Kein Wunder, dass Datron den aktuellen Geschäftsbericht zu einem wesentlichen Teil der Vergangenheit widmet und tief in der Bilderkiste gekramt hat. Deutlich kürzer ist die Zeit als börsennotierte AG: Die Erstnotiz des Anbieters von CNC-Fräsmaschinen fand am 13. April 2011 zu einem Ausgabekurs von 12,50 Euro statt. Das entspricht fast genau der aktuellen Notiz von 12,40 Euro und deutet auf eine ziemliche Langweiler-Aktie hin, selbst wenn es seit dem IPO noch Dividendenausschüttungen von bislang summiert 1,05 Euro pro Anteilschein gab. Hier sind die für die nächste Hauptversammlung am 21. Juni avisierten 0,20 Euro Dividende noch nicht enthalten. In dieses Bild passt es vermutlich auch, dass sich die Zahl der umlaufenden Aktien von 4.000.000 Stück seit dem IPO nicht verändert hat. Es gab also keine Kapitalerhöhungen oder andere Strukturmaßnahmen. Warum auch? Die Gesellschaft arbeitet durchgängig profitabel, ist solide finanziert und nahezu frei von Bankverbindlichkeiten.

Und genau aus diesen Gründen berichtet boersengefluester.de auch vergleichsweise regelmäßig über Datron. Ist schon klar, dass es spektakulärere Storys auf dem Kurszettel gibt. Aber so ganz verkehrt ist der im Spezialsegment Scale gelistete Titel eben doch nicht. Insbesondere 2017 hat die Datron-Aktie sogar eine richtig flotte Performance hingelegt. Seitdem geht es per saldo eher seitwärts. Das muss nicht so bleiben: Im Gegensatz zu vielen anderen Aktien mit mittlerweile extrem sportlichen Kennzahlen, scheint uns das Papier von Datron nämlich geradezu geerdet bewertet zu sein. Nachdem das Unternehmen mit Sitz in Mühltal bei Darmstadt für das vergangene Jahr bei Erlösen von 55,72 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,13 Mio. Euro ausweist, soll es auch 2019 weiter aufwärts gehen. Das offizielle Erlösziel liegt bei rund 60 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge von etwa zehn Prozent.

 

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Für Datron-Verhältnisse ist das ziemlich gut, zumal zweistellige Renditen lange Zeit eher Wunschvorstellung als tatsächliche Ertragskraft waren. Das Brot- und Buttergeschäft bleiben dabei CNC-Fräsmaschinen für leichtere Werkstoffe wie Aluminium. Im deutlich kleineren Bereich Dental-CAM Fräs-/Schleifmaschinen setzt Datron mittlerweile den Schwerpunkt auf High-End-Lösungen, nachdem es hier in der Vergangenheit einige Enttäuschungen gab. Recht stabil läuft derweil das Geschäft mit CNC- und Dental-Fräswerkzeugen.

Der Börsenwert beträgt zurzeit knapp 49 Mio. Euro, wovon allerdings nur knapp 35 Prozent Streubesitz sind. Fast zwei Drittel der Aktien sind der Familie des Vorstandschefs Arne Brüsch zuzurechnen. So schön stabile Verhältnisse einerseits sind, so unzuträglich ist der geringe Freefloat für einen liquiden Börsenhandel. Für die Datron-Aktie bedeutet das einen dicken Malus. Und gegenwärtig sieht es nicht danach aus, als ob sich an der Aktionärsstruktur etwas grundlegend ändern wird. Auch auf Investorenkonferenzen trifft man die Gesellschaft so gut wie nicht – sieht man einmal vom hauseigenen Kapitalmarkttag ab. Immerhin: Für Dezember 2019 hat sich Datron für die MKK in München angesagt. Es gibt also Hoffnung auf eine womöglich doch etwas intensivere Investor Relations-Politik. Für boersengefluester.de bleibt der Titel damit eine klassische Langfristanlage. Es müssen ja nicht gleich 50 Jahre sein.

 

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Fotos: Datron AG


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.