Bei einer Investorenpräsentation Anfang September in Bremen zeigte sich die IR-Verantwortliche von Datagroup super zuversichtlich, was die operative Stärke des IT-Dienstleisters angeht – auch wenn der Aktienkurs dies in den vergangenen Monaten so nicht unbedingt widergespiegelt hat. Nun legt Datagroup harte Fakten nach und erhöht die Prognosen für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. September) zum Teil recht deutlich: Demnach rechnet das Management – statt wie bislang mit Erlösen von Untergrenze 265 Mio. Euro – mit einem Umsatz von mindestens 269 Mio. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) peilt CEO Max Schaber jetzt mehr als 34 Mio. Euro an – statt bislang über 30 Mio. Euro. Positiv ist insbesondere, dass sich die zuletzt übernommenen Unternehmen HanseCom, Almato und FIS (ikb Data) besser als gedacht entwickeln. Damit nicht genug: „Neue gewonnene Großaufträge aus dem margenstarken Outsourcing-Geschäft kommen dabei im aktuellen Geschäftsjahr noch gar nicht zum Tragen, sondern werden erst in den folgenden Geschäftsjahren umsatz- und ergebniswirksam“, sagt Schaber und verweist etwa auf den im Juli vermeldeten Großauftrag im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich mit der NRW.Bank.
Darüber hinaus läuft auch das auch das „normale“ Geschäft mit der Datagroup-Paketlösung CORBOX wie am Schnürchen. Jedenfalls stellt Schaber für die kommenden Wochen weitere Erfolgsmeldungen in Aussicht. Die vorläufigen Zahlen das laufende Wirtschaftsjahr will die im Börsensegment Scale gelistete Datagroup dann am 26. November vorlegen. De Veröffentlichung des Geschäftsberichts ist für den 22. Januar 2019 angesetzt. Bewertungstechnisch sieht die Aktie auf dem gegenwärtigen Niveau – verglichen an der hohen Qualität des Unternehmen – durchaus interessant aus. So bewegt sich das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis sogar leicht unterhalb des langfristigen Mittelwerts. Für langfristig orientierte Anleger bleibt der Titel eine gute Alternative zu IT-Klassikern wie Cancom, Bechtle oder All For One Steeb. Nicht übermäßig attraktiv ist die Aktie dagegen unter Dividenden-Gesichtspunkten, selbst wenn für 2017/18 abermals mit einer spürbar höheren Ausschüttung zu rechnen ist. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 300 Mio. Euro, wovon gut 45 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. Mit anderen Worten: Das Papier von Datagroup ist auch für institutionelle Investoren gut handelbar.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 223,14 | 272,10 | 306,77 | 358,21 | 444,71 | 501,41 | 497,79 | |
EBITDA1,2 | 27,04 | 34,46 | 46,88 | 41,81 | 67,29 | 76,46 | 80,23 | |
EBITDA-Marge3 | 12,12 | 12,66 | 15,28 | 11,67 | 15,13 | 15,25 | 16,12 | |
EBIT1,4 | 18,59 | 20,42 | 23,63 | 8,99 | 29,06 | 41,45 | 45,32 | |
EBIT-Marge5 | 8,33 | 7,50 | 7,70 | 2,51 | 6,54 | 8,27 | 9,10 | |
Jahresüberschuss1 | 11,20 | 12,87 | 14,51 | 0,25 | 21,01 | 22,03 | 28,27 | |
Netto-Marge6 | 5,02 | 4,73 | 4,73 | 0,07 | 4,72 | 4,39 | 5,68 | |
Cashflow1,7 | 32,48 | 18,99 | 4,52 | 21,68 | 49,99 | 70,25 | 46,66 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,41 | 1,55 | 1,76 | 0,02 | 2,52 | 2,64 | 3,39 | |
Dividende8 | 0,45 | 0,60 | 0,70 | 0,00 | 1,00 | 1,10 | 1,50 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Bansbach |
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