Der Langfristchart sieht gigantisch aus, aber trotzdem hing der Aktienkurs der Datagroup zuletzt über mehrere Monate in einer Spanne zwischen 35 und 43 Euro fest. Die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) hat das IT-Service-Unternehmen bereits zum Eigenkapitalforum im vergangenen November vorgelegt. Einmal mehr gab es an den Daten nichts zu meckern. Kein Wunder also, dass die Analysten von Warburg Research das Kursziel von 47 auf 53 Euro heraufschraubten. Doch nun scheint die Konsolidierungsphase beendet zu sein. Mehr oder weniger zeitgleich mit der Präsentation des neuen Geschäftsberichts und dem erfreulich hohen Dividendenvorschlag von 0,45 Euro (Vorjahr: 0,30 Euro) zog die Notiz auf einen historischen Rekordstand von 44 Euro. Sollte dieses Niveau nun signifikant überschritten werden, ist der Weg nach oben erst einmal frei für die Notiz der Datagroup-Aktie.
Einen konkreten Ausblick für das laufende Jahr wird CEO Max H.-H. Schaber zwar erst zur Hauptversammlung am 8. März 2018 vorlegen, schon jetzt stellt er aber eine „Fortsetzung der dynamischen Entwicklung“ in Aussicht. „Seit dem Geschäftsjahr 2016/2017 kommen die strategischen Entscheidungen aus unserer Agenda 2020 voll zum Tragen“, betont Schaber und spielt dabei vor allen Dingen auf die modular aufgebaute Komplettlösung Corbox, externes Wachstum sowie den Abbau von wenig rentablen Geschäften an. Mehr als 80 Prozent der Konzernerlöse erzielt Datagroup mittlerweile durch den Verkauf von Services – so viel, wie nie zuvor. On top kommt, dass die Gesellschaft von grundlegenden Veränderungen in der Wirtschaft profitiert. „Die digitale Transformation hat mittlerweile nahezu alle Branchen erreicht“, sagt COO Dirk Peters. „Für uns ist das eine großartige Chance.“
Der Börsenwert des Unternehmens aus Pliezhausen südlich von Stuttgart türmt sich mittlerweile auf knapp 362 Mio. Euro, was – unter Berücksichtigung der Netto-Finanzschulden von gut 49 Mio. Euro – etwa dem 12,3fachen des von boersengefluester.de für 2017/18 erwarteten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) entspricht. Super günstig ist die im Börsensegment Scale gelistete Aktie also nicht unbedingt, dafür bekommen Anleger aber eine Menge Qualität als Gegenleistung. Wesentliche Wettbewerber dürften Großkonzerne wie T-Systems oder auch IBM sein, börsentechnische Überschneidungen sind wohl am ehesten bei Unternehmen wie Bechtle oder Cancom zu sehen. Bezogen auf die Kennzahl Enterprise Value (Börsenwert plus Netto-Finanzschulden) in Relation zum EBITDA für 2018 liegen die beiden TecDAX-Vertreter Bechtle (EV/EBITDA: 13,5) und Cancom (EV/EBITDA: 12,2) übrigens dicht bei der Datagroup. Auch wenn die Kursrally schon sehr weit fortgeschritten scheint, bei der Datagroup bleibt boersengefluester.de vorerst bei einer positiven Einschätzung und hält zumindest das von Warburg genannte Kursziel für erreichbar.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 223,14 | 272,10 | 306,77 | 358,21 | 444,71 | 501,41 | 497,79 | |
EBITDA1,2 | 27,04 | 34,46 | 46,88 | 41,81 | 67,29 | 76,46 | 80,23 | |
EBITDA-Marge3 | 12,12 | 12,66 | 15,28 | 11,67 | 15,13 | 15,25 | 16,12 | |
EBIT1,4 | 18,59 | 20,42 | 23,63 | 8,99 | 29,06 | 41,45 | 45,32 | |
EBIT-Marge5 | 8,33 | 7,50 | 7,70 | 2,51 | 6,54 | 8,27 | 9,10 | |
Jahresüberschuss1 | 11,20 | 12,87 | 14,51 | 0,25 | 21,01 | 22,03 | 28,27 | |
Netto-Marge6 | 5,02 | 4,73 | 4,73 | 0,07 | 4,72 | 4,39 | 5,68 | |
Cashflow1,7 | 32,48 | 18,99 | 4,52 | 21,68 | 49,99 | 70,25 | 46,66 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,41 | 1,55 | 1,76 | 0,02 | 2,52 | 2,64 | 3,39 | |
Dividende8 | 0,45 | 0,60 | 0,70 | 0,00 | 1,00 | 1,10 | 1,50 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Bansbach |
Foto: Datagroup SE