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Data Modul: Klappe, die Achte!

Florian Pesahl, CEO von Data Modul, hat es sich nicht nehmen lassen, auch im Vorwort des jetzt erschienenen Geschäftsberichts 2021 explizit auf den Dividendenvorschlag von erneut 1,00 Euro hinzuweisen. Das entspricht knapp der Hälfte des für das abgelaufene Jahr erwirtschafteten Ergebnisses je Aktie von 2,24 Euro. Leisten kann sich der Displayspezialist diese Ausschüttung von insgesamt etwas mehr als 3,50 Mio. Euro allemal. Data Modul seit Jahren arbeitet durchweg profitabel und verfügt über eine ansehnliche Netto-Liquidität –  trotz der zuletzt deutlichen Inanspruchnahme von Kreditlinien. Allerdings müsste vermutlich schon ein Wunder geschehen, damit der Dividendenvorschlag auf der Hauptversammlung am 10. Mai 2022 nicht wieder vom US-Großaktionär Arrow (69,2 Prozent) auf den Minibetrag von 0,12 Euro gekürzt wird. Eine Routine, die sich nun bereits seit 2014 in dieser Form wiederholt.

Weil es so kurios ist, hat boersengefluester.de die ursprünglichen Dividendenvorschläge von Vorstand und Aufsichtsrat noch einmal zusammengestellt: 2021: 1,00 Euro, 2020: 1,00 Euro, 2019: 1,00 Euro, 2018: 2,00 Euro, 2017: 1,50 Euro, 2016: 1,50 Euro, 2015: 1,20 Euro, 2014: 0,90 Euro. Wohlgemerkt, am Ende wurden es immer 0,12 Euro. Ein Muster, was es in dieser Art auf dem heimischen Kurszettel sonst wohl nur bei Beta Systems gibt, allerdings streicht Großaktionär Deutsche Balaton dort die Dividende gleich komplett auf Null zusammen. Losgelöst von der Dividendenposse gefällt uns die Data Modul-Aktie aber trotzdem gut, selbst wenn die rein aus Börsensicht nur knapp ein Drittel so große Fortec Electronic durchweg günstigere Bewertungskennzahlen aufweist. Aber zumindest für die niedrige Dividendenrendite kann der Data Modul-Vorstand ja nichts.

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Die operative Marge auf EBIT-Basis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Relation zum Umsatz) von Data Modul kletterte 2021 nochmals leicht auf 6,5 Prozent. Vom 2019er-Tief haben sich die Münchner damit deutlich erholt, in früheren Jahren stand aber allerdings schon regelmäßig eine „7“ vor dem Komma. Mit einem validen Ausblick für das laufende Jahr tut sich naturgemäß auch der Data Modul-Vorstand schwer, zu groß sind die Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine sowie die durch Corona ausgelösten Verwerfungen auf dem Logistik- und Elektronikmarkt. Und so reicht das Basisszenario für den Umsatz von minus 5 bis plus 12 Prozent, beim EBIT ist die Bandbreite gegenüber dem 2021er-Vergleichswert von 12,7 Mio. Euro mit minus 10 bis plus 12 Prozent sogar noch ein Stück größer.

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Geht man der Einfachheit haber davon aus, dass die im Börsensegment Prime Standard gelistete Gesellschaft 2022 ergebnistechnisch mehr oder weniger auf der Stelle tritt, wird Data Modul – auf schuldenfreier Basis – etwa mit dem Elffachen des EBITDA gehandelt. Hoch bewertet finden wir das nicht. Verglichen mit Fortec hängt Data Modul freilich etwas stärker an der Gesamtkonjunktur, was sich natürlich auch positiv auswirken kann. Die wichtigsten Kundengruppe ist der Maschinenbau, aber auch Automotive, Medizintechnik und Gaming sind nennenswerte Abnehmer der Displays und elektronischen Baugruppen von Data Modul. Als Depotbeimischung eignet sich der Spezialwert allemal – auch ohne nennenswerte Dividende. Einen Blick auf das Abstimmungsergebnis der HV werden wir natürlich auch dieses Jahr werfen. Bis dahin gehen unserer Datenbank aber mal von 0,12 Euro aus.

Noch ein Tipp in eigener Sache: Sämtliche Geschäftsberichte von Data Modul seit 2007 können Sie auf unserem neuen Portal geschaeftsberichte-download.de (HIER) gratis abrufen.

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Foto: Clipdealer


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.