Nie im Leben hätte boersengefluester.de vermutet, dass es nach der Übernahmeofferte durch Arrow Electronics Anfang 2015 noch so viel über Data Modul zu berichten gibt. Aber es ist schlichtweg beeindruckend, wie sich die Zahlen und der Aktienkurs des Displayspezialisten in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Dabei ist es für die meisten Anleger wohl bereits eine Überraschung, dass die Münchner überhaupt noch gelistet sind. Schließlich hat der US-Großaktionär auf den beiden vergangenen Hauptversammlungen nicht gerade den Eindruck vermittelt, dass ihm die klassischen Interessen von Privatanlegern besonders am Herzen liegen. Immerhin wurden die offiziellen Dividendenvorschläge für 2015 (1,20 Euro) und 2014 (0,90 Euro) jeweils kurzerhand abgeschmettert und auf 0,12 Euro je Anteilschein gestutzt.
Umso erstaunlicher, dass Data Modul für die Hauptversammlung (HV) am 11. Mai 2017 erneut einen 0,30-Euro-Schritt wagt und mit einem Dividendenvorschlag von 1,50 Euro in die nächste HV geht. Boersengefluester.de ist gespannt, ob der Tagesordnungspunkt diesmal auf die Zustimmung stößt. Beim gegenwärtigen Kurs von 61,73 Euro würden die 1,50 Euro Dividende immerhin für eine Rendite (vor Steuern) von 2,4 Prozent stehen. Aber auch losgelöst von dem Dividendenthema haben die Münchner einiges zu bieten – die Geschäfte laufen nämlich besser als gedacht: Bei einem kräftigen Erlösplus von 9,3 Prozent auf 197,08 Mio. Euro zog das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2016 um 19,6 Prozent auf 15,04 Mio. Euro an. Der Gewinn je Aktie verbesserte sich von 2,41 auf 2,90 Euro. „Wir haben eine große Etappe bewältigt auf dem Weg, einer der weltweit führenden Anbieter von visuellen Systemlösungen zur werden“, sagt Vorstandschef Florian Pesahl.
Und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum: Für das laufende Jahr stellt Data Modul Erlöse in einer Bandbreite von 204 bis 225 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von mehr als acht Prozent in Aussicht. Das würde auf ein Betriebsergebnis zwischen 16 und 18 Mio. Euro hinauslaufen. Unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens von 12,6 Mio. Euro und dem Börsenwert von zurzeit 217,7 Mio. Euro würde das Unternehmen damit derzeit etwa mit dem Zwölffachen des für 2017 zu erwartenden Betriebsergebnisses gehandelt (bezogen auf den Mittelwert der Spanne von 16 bis 18 Mio. Euro). Nach einer Übertreibung sieht das nicht aus. Natürlich bieten sich Gewinnmitnahmen, wie sie etwa die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. zuletzt durchgeführt hat, bei einem Chartbild wie dem von Data Modul irgendwie an. Rein fundamental ist aber noch alles im grünen Bereich.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 218,26 | 241,42 | 203,31 | 192,19 | 194,77 | 276,05 | 283,24 | |
EBITDA1,2 | 18,32 | 23,59 | 15,64 | 17,75 | 18,58 | 32,97 | 28,43 | |
EBITDA-Marge3 | 8,39 | 9,77 | 7,69 | 9,24 | 9,54 | 11,94 | 10,04 | |
EBIT1,4 | 15,91 | 20,80 | 10,19 | 11,83 | 12,70 | 27,15 | 22,30 | |
EBIT-Marge5 | 7,29 | 8,62 | 5,01 | 6,16 | 6,52 | 9,84 | 7,87 | |
Jahresüberschuss1 | 10,62 | 14,28 | 6,51 | 7,56 | 7,90 | 18,37 | 14,49 | |
Netto-Marge6 | 4,87 | 5,92 | 3,20 | 3,93 | 4,06 | 6,65 | 5,12 | |
Cashflow1,7 | 6,67 | 10,80 | 10,45 | 10,78 | -15,72 | -2,83 | 23,85 | |
Ergebnis je Aktie8 | 3,01 | 4,05 | 1,85 | 2,14 | 2,24 | 5,21 | 4,11 | |
Dividende8 | 0,12 | 0,12 | 0,12 | 0,12 | 0,12 | 0,12 | 0,12 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |