Präsentation von Patrick Lowry, dem CEO der Cryptology Asset Group, auf der Connect-Plattform von Montega: In diesem Fall sind das tatsächlich 60 Minuten Druckbetankung voll mit Infos über Krypto-Assets und Blockchainbasierte Geschäftsmodelle. Investoren, die in erster Linie Wert auf Value und Dividende legen, können mit den meisten Themen vermutlich nicht viel anfangen. Womöglich liegen die Philosophien aber gar nicht so weit auseinander, wie zu vermuten ist. „Meine Vision ist es, dass die Cryptology Asset Group so etwas wie die Berkshire Hathaway aus dem Krypto-Universum wird“, sagt Lowry. Natürlich wäre es interessant zu wissen, was Warren Buffett zu so einem Vergleich sagt. Andererseits ist die plastischste Kennzahl zur Beurteilung der Cryptology in der Tat der Abstand des Aktienkurses zum regelmäßig veröffentlichten Net Asset Value (NAV). Den wiederum gibt die formal auf Malta ansässige Gesellschaft zurzeit mit 8,36 Euro je Aktie an.
Zum Vergleich: An der Börse Frankfurt wird der Anteilschein momentan zu 6,80 Euro – entsprechend einem Discount von 19 Prozent zum NAV – gehandelt. Sehr viel progressiver geht derweil Hauck & Aufhäuser zu, die Analysten siedeln den ihrer Meinung nach fairen Wert der Cryptology-Aktie gar bei 13 Euro an. Die beiden wichtigsten Beteiligungen von Cryptology sind ein 4,9-Prozent-Anteil an der Software-Company block.one sowie ein Paket von rund 8,7 Prozent an der auch hierzulande gelisteten Mining-Gesellschaft Northern Data. Interessant an block.one ist insbesondere, dass die Gesellschaft mehr als 160.000 Bitcoins besitzt, von denen durchgerechnet über 8.000 auf Cryptology entfallen. „Aus dem Unternehmen kommen einige wunderbare Sachen“, schwärmt Lowry. Durchweg positiv äußert er sich – wen wundert es – auch zu Northern Data.
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Hier sollten Anleger aber zumindest wissen, dass die Einschätzungen zu dieser Gesellschaft an der Börse zumindest geteilt sind. Nach dem verpatzten Geschäftsbericht für 2020 kommt es nun darauf an, dass Northern Data-CEO Aroosh Thillainathan die Prognose von 180 bis 220 Mio. Umsatz sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 100 und 125 Mio. Euro für 2021 einlösen wird und auch der Ausblick passt. Losgelöst davon setzt Lowry zunehmend stärker auf Investments in Krypto-Fonds, aber auch Themen wie DeFi-Plattformen – also Finanzdienstleistungen auf Basis dezentraler Blockchain-Technolgie – sowie den Wachstumsmarkt NFTs (Non Fungible Token). „Wir sind sehr opportunistisch bei unseren Investments“, sagt Lowry. Soll heißen: Es gibt keine festen Vorgaben bei der Portfoliostruktur hinsichtlich etablierter Geschäftsmodelle oder eher dem Venture Capital-Bereich zuzuordnenden Aktivitäten.
Wer sich näher mit der Strategie von Cryptology beschäftigen möchte: Erst kürzlich ist ein umfassendes Interview von GBC mit Patrick Lowry (HIER) erschienen, die Präsentation von Montega-Konferenz haben wir HIER auf unseren Server geladen. Um die Handelsliquidität der Aktie zu verbessern, will Lowry zudem ein internationales Listing außerhalb Europas vorantreiben. In Frage käme natürlich die Nasdaq, zumal Großaktionär Christian Angermayer diesen Weg bereits bei anderen Unternehmen aus seinem Beteiligungskreis gewählt hat. Das eigentlich längst geplante Xetra-Listing hängt derweil wegen des Firmensitzes auf Malta noch immer in der Schwebe. Aber auch hier könnte es 2022 bezüglich der Einschätzung des regulatorischen Umfelds Bewegung geben. Also: Wer fest an die Zukunft von Krypto und Blockchain glaubt und sich nicht von den enormen Schwankungen irritieren lässt, findet in der Cryptology-Aktie ein breit aufgestelltes Vehikel mit guten Kurschancen.
Foto: Shubham Dhage auf Unsplash