Zumindest bezogen auf den Aktienkurs ist der Knoten bei dem FinTech creditshelf noch immer nicht geplatzt. Dabei hat die auf mittelständische Unternehmen ausgerichtete Kreditplattform in den vergangenen Monaten enorme Fortschritte gemacht: Sowohl was die Ausweitung des arrangierten Kreditvolumens sowie des Partnernetzwerks angeht, als auch mit Blick auf die Einsparungen auf der Kostenseite. Bei um rund einem Drittel auf 4,88 Mio. Euro gestiegenen Umsatzerlösen reduzierte sich der Verlust auf EBIT-Basis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von minus 4,15 auf minus 2,08 Mio. Euro. Im dritten Quartal 2021 fiel demnach nur noch ein Betriebsverlust von 536.000 Euro an. Sollte der Trend anhalten, müsste creditshelf zum Jahresende eigentlich einen Tick besser abschneiden, als die weiterhin avisierte EBIT-Spanne von minus 3 bis minus 4 Mio. Euro. Zur Einordnung: Im Abschlussquartal 2020 kamen die Frankfurter auf ein negatives EBIT von 1,20 Mio. Euro.
Interessant bleiben die schon seit geraumer Zeit beobachtbaren Verschiebungen in der Erlösstruktur zu Lasten der Investorengebühren hin zu einer wachsenden Bedeutung von Service- und Beratungsfees. In den ersten neuen Monaten 2021 kletterte dieser Posten von knapp 47.000 Euro auf nun fast 225.000 Euro. Mit Abstand die größte Bedeutung haben aber weiterhin die Kreditnehmergebühren mit zuletzt 3,61 Mio. Euro. Nun: Wichtig aus Anlegersicht ist insbesondere die Erkenntnis, dass das Geschäftsmodell von creditshelf allmählich zu skalieren beginnt und der Turnaround in greifbare Nähe rückt.
„Operativ haben wir im dritten Quartal zahlreiche Erfolge beim Aufbau unseres Netzwerks verzeichnet. Zu den über 700 Partnern in unserem Finanzierungsnetzwerk zählt seit kurzem beispielsweise auch Fundingport, eine Tochter der Hypoport SE. Hier unterstützen wir mit unseren unbesicherten KMU-Krediten Projekte im Bereich erneuerbarer Energien“, sagt CEO Tim Thabe. Ein Knackpunkt bleibt aus Sicht von boersengefluester.de das auf nur noch 2,08 Mio. Euro geschmolzene Eigenkapital, selbst wenn sich durch die signifikant verringerte Bilanzsumme die Eigenkapitalquote weit weniger drastisch verringert hat. Wir bleiben aber dabei: Ohne Kapitalerhöhung bleibt der Turnaroundkurs von creditshelf ein Wettlauf auf Zeit. Das kann hinhauen, es bleiben aber Risikopunkte. Und ganz umsonst kommt die im Prime Standard gelistete Aktie auch nicht kaum vom Fleck.
Letztlich muss sich das Unternehmen darauf verlassen, dass Großaktionär Rolf Elgeti als verlässliches Backup erweist. Nur rund 20 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Bei einem Börsenwert von insgesamt 56 Mio. Euro ist das vergleichsweise wenig, so dass der Anteilschein für viele institutionelle Investoren eher nicht in Frage kommt. Gleichwohl dürften die 1on1s auf dem Eigenkapitalform der Deutschen Börse am 22. November nicht ganz unwichtig werden. Immerhin befindet sich die Gesellschaft an einem wichtigen Punkt der Wegstecke. Und wenn creditshelf aus eigener operativer Kraft den Dreh hinbekommt, kann es mit der Aktie ganz schnell nach Norden gehen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Foto: Pixabay