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CPU Softwarehouse: Höhere Kurse verdient

Roger Heinz ist seit einigen Wochen schon nicht mehr an Bord. Übergangsweise hat Thomas Brakensiek den Vorstandsposten bei CPU Softwarehouse übernommen. Für den jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht 2020 zeichnet Roger Heinz aber noch verantwortlich – und den Job hat er sich auch nicht nehmen lassen. Zwar gab es erwartungsgemäß schwache Geschäfte im Bereich Personaldienstleistungen, die auf Konzernebene zu einem deutlichen Rückgang der Erlöse um 11,6 Prozent auf 8,92 Mio. Euro führten. Der Ausbau des Softwaregeschäfts mit Finanzkunden aus der Schweiz sowie die bei nahezu allen Unternehmen Corona-bedingt üblichen Anpassungen bei den Arbeitsabläufen sorgten jedoch dafür, dass der Gewinn nach Steuern um 24,5 Prozent auf knapp 567.000 Euro kletterte. Das entspricht einer Netto-Rendite von 6,35 Prozent, was eine Rekordmarke darstellt.

Ursprüngliches Ziel war es, an die – für CPU-Verhältnisse ohnehin schon gute – 2019er-Rendite von 4,56 Prozent anzuknüpfen. Entsprechend wurden auch die Erwartungen von boersengefluester.de spürbar getoppt. Mehr erhofft als die neuerliche Nullrunde hatten wir uns hingegen bezüglich einer möglichen Dividende. Immerhin haben die Augsburger auf AG-Ebene mittlerweile ein schönes Polster aufgebaut und könnten sich formal durchaus als erklecklicher Dividendenwert positionieren. Dabei sagt auch Roger Heinz: „Die äußerst positive Wahrnehmung der CPU im Kapitalmarkt fußt auf unserem langfristigen Ertragswachstum, durch das wir unsere Bilanzqualität kontinuierlich verbesserten.“ So macht das Eigenkapital auf Konzernebene mittlerweile gut 59 Prozent der Bilanzsumme aus. Die liquiden Mittel türmen sich auf 2,24 Mio. Euro – entsprechend 0,55 Euro je Aktie. Bankverbindlichkeiten hat CPU nicht.

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Mit Blick auf den aktuellen Aktienkurs von 2,28 Euro ist der Micro Cap nach unten also vergleichsweise gut abgesichert. Für den Software-Titel dürfen Substanzkennzahlen freilich nicht die entscheidenden Kenngrößen sein. Messen lassen muss sich CPU vielmehr an den Wachstumsperspektiven und der künftigen Ertragskraft. Dabei sieht der offizielle Ausblick für 2021 leicht rückläufige Erträge, bei einer allerdings erneut höheren Nettorendite vor. Entsprechend sollte ein konstanter Überschuss die absolute Untergrenze sein. Normalerweise müsste der Gewinn sogar klar zulegen, zumal der Anteil des Softwaregeschäfts weiter an Bedeutung gewinnt. Losgelöst davon dürfte Roger Heinz seinem endgültigen Nachfolger nach sieben Jahren als Vorstand auch kaum eine nur schwerlich zu erfüllende Gewinnprognose als Mitgift überlassen haben. Dem Vernehmen nach soll noch im Laufe des Jahres 2021 der Auswahlprozess für den neuen CEO abgeschlossen sein.

Zurück zur Bewertung der Aktie: Auf dem aktuellen Kursniveau beträgt der um das Netto-Finanzguthaben bereinigte Unternehmenswert nicht einmal 10 Mio. Euro. Dabei sollte die Gesellschaft perspektivisch auf einen Gewinn von rund 800.000 Euro zusteuern. Was bleibt ist allerdings, dass CPU aus Börsensicht immer noch wahnsinnig klein ist. Um eine wirklich runde Investmentstory aufzubauen, wird das Unternehmen also kaum ohne Zukäufe auskommen. Die nächsten Quartale werden also in jeder Hinsicht spannend. Aber auch kurzfristig hat die im Münchner Spezialsegment m:access gelistete Aktie nach den jetzt vorgelegten Zahlen höhere Kurse verdient.

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Foto: JOSHUA COLEMAN auf Unsplash


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.