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Compass Pathways: Starker Performance-Trip

Magic. Amazing. Impressive. Congratulations! Die Finanzszene verneigt sich auf LinkedIn und Twitter gerade vor Christian Angermayer, dem mit seinem Engagement bei dem britischen Start-up-Biotech Compass Pathways am 18. September 2020 ein beeindruckendes IPO an der amerikanischen Nasdaq gelungen ist. Verglichen mit dem Ausgabekurs von 17 Dollar hat sich die Notiz innerhalb weniger Tage bis auf 43 Dollar geschwungen – was einem Kursplus von gut 150 Prozent entspricht. Auf diesem Niveau bringt es COMPASS Pathways auf einen Börsenwert von umgerechnet 1,61 Mrd. Euro. Wichtig für heimische Anleger: Mittlerweile wird die Aktie auch in Deutschland gehandelt – unter der Kennnummer A2QCDR. Christian Angermayer, der seit 2017 kontinuierlich in die Forschung von Compass investiert hat, kontrolliert über die ihm zurechenbare Berliner Psychedelics-Holding ATAI Life Sciences noch knapp 23 Prozent an Compass.

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Die Aufmerksamkeit ist freilich auch deshalb so groß, weil sich Compass einer verrückten Sache verschrieben hat: Mit Hilfe des Wirkstoffs Psilocybin, der in verschiedenen Rauschpilzen – früher auch als Hippiedroge bekannte Magic Mushroms – vorkommt, will das Unternehmen den Kampf gegen psychische Erkrankungen wie Depressionen oder auch Angstzustände gewinnen (siehe dazu auch den Beitrag auf der Webseite der WELT HIER). Zurzeit schließt COMP360, so der Name des Projekts, die klinische Phase IIb ab. Die Erwartungen an überzeugende Resultate sind hoch. Anschließend würde es in Phase III gehen. Wenn alles hinhaut, könnte in zwei bis drei Jahren die globale Zulassung für Compass Pathways folgen. Wie es dann weiter geht, ist noch nicht entschieden: Sprich Auslizensieren oder selbst in die Vermarktung gehen. Nun: Mit dem japanischen Pharmakonzern Otsuka, dem nach dem Börsengang von Compass noch 4,6 Prozent zuzurechnen sind, wäre sogar bereits ein namhafter Global Player an Bord.

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Aber das ist ohnehin noch Zukunftsmusik. Den Mittelzufluss von gut 115 Mio. Dollar aus dem IPO wollen die Briten in erster Linie zur Finanzierung der klinischen Studien für die COMP360-Psilocybin-Therapie nutzen. Aber auch für die Untersuchung mit Blick auf die Therapie für andere neuropsychiatrische Indikationen will die Gesellschaft Mittel reservieren. Der Rest geht in die allgemeine Unternehmensfinanzierung. Man muss wohl kein Prophet sein um zu erahnen, dass die jüngste Kapitalmaßnahme von COMPASS nicht die letzte gewesen ist. Ob Compass Pathways zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 1,6 Mrd. Euro wert ist, vermag boersengefluester.de nicht mal ansatzweise zu beurteilen. Dabei haben wir uns den 326 Seiten umfassenden amerikanischen Wertpapierprospekt so gut es geht durchgelesen und die Aktie – weil wir die Story so bemerkenswert finden – auch in unsere Datenbank aufgenommen. Das erleichtert es uns, bei der weiteren Entwicklung am Ball zu bleiben.

Klar sollte sein: Wer sich in diesem Titel engagieren will, sollte das nur mit extrem dosierten Depotanteil tun und bereit sein, auch massive Kursschwankungen auszuhalten. Christian Angermayer, der sich aus Compliancegründen zurzeit nicht offiziell zu der Gesellschaft äußern darf, wird vermutlich der Auffassung sein, dass COMPASS Pathways jeden Cent wert ist. Diesen Eindruck haben wir jedenfalls aus früheren Gesprächen mit dem umtriebigen Investor. Neben seinen Biotech-Engagements ist Angermayer unter anderem etwa auch in den Sektoren Fintech (FinLab), Raumfahrt (Mynaric), Immobilien (Coreo), Internetsecurity (Cyan), Blockchain ( Cryptologie Asset Group, Northern Data) oder Entertainment (DEAG) aktiv.

Aber keine Frage: Compass Pathways ist der bislang wichtigste Meilenstein seiner Karriere. Dabei gibt Angermayer zurzeit Vollgas. Zusammen mit dem milliardenschweren US-Investor Peter Thiel hat er kürzlich den auf Deutschland fokussierten Venture Capital-Fonds Elevat3 Capital auf die Schiene gesetzt und innerhalb kürzester Zeit 100 Mio. Euro bei institutionellen Investoren eingesammelt. Überhaupt scheint Angermayer auf dem Weg zum deutschen Peter Thiel zu avancieren. Dabei klappt nicht immer alles nach Wunsch. Gerade im heimischen Small Cap-Bereich hat Superoptimist Angermayer auch manche Schlappe hinnehmen müssen. Zurzeit läuft es aber richtig magic.

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Foto: Clipdealer


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.