Noch erinnert das Chartbild von co.don ein wenig an eine Panoramakarte der Dolomiten. Steil rauf, steil runter – ein nachhaltiger Aufwärtstrend konnte sich noch nicht etablieren. Dabei sah es zum Jahresanfang 2016 zwischenzeitlich richtig gut aus: Nach langer Zeit hatte die Notiz des Spezialisten für Knorpelgewebe mal wieder die Marke von 3 Euro übersprungen – fiel anschließend jedoch wieder bis auf 2,25 Euro – also fast auf das Niveau der jüngsten Kapitalerhöhung vom November 2015 – zurück. Immerhin: Der Small Cap hat sich schon wieder berappelt und ist in Kursregionen um 2,75 Euro zurückgekehrt. Auf diesem Niveau bringt es die Gesellschaft aus Teltow in Brandenburg auf eine Marktkapitalisierung von 44,8 Mio. Euro. Wenn es nach den Analysten von Sphene capital geht, ist das viel zu wenig. Nach der Vorlage eines ersten Zahlenüberblicks für 2015 siedeln die Finanzexperten den fairen Wert des Spezialwerts bei annähernd 65 Mio. Euro an. Heruntergerechnet auf die einzelne Aktie entspricht das einem leicht erhöhten Kursziel von 4 Euro.
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Positiv überrascht war Analyst Peter Thilo Hasler insbesondere davon, dass co.don 2015 auf EBITDA-Basis (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) bereits auf eine schwarze Null kam. Ausgeklammert sind bei dieser Betrachtung allerdings auch die Kosten für die Vorbereitungen zur EU-weiten Zulassung des Arzneimittels co.don chondrosphere – dem Hoffnungsträger des Unternehmens. Um das Knorpelmittel auch abseits der heimischen Grenzen vertreiben zu dürfen, führt co.don umfangreiche Studien durch, die zunächst viel Geld kosten. Seit 2009 sind hierfür immerhin mehr als 12 Mio. Euro durch die Bücher gegangen. Mit Unterstützung des Emissionserlöses der jüngsten Kapitalerhöhung von brutto rund 5 Mio. Euro drückt Vorstandschef Dirk Hesse jedoch auf die Tube: „Die finanzielle Ausstattung ermöglicht es uns, bereits jetzt die Vorbereitungen des europäischen Produktlaunches mit voller Kraft voranzutreiben und in Deutschland die Vertriebsoffensive zu forcieren.“ Offiziell rechnet die Gesellschaft für Ende 2017 mit dem positiven Bescheid der Gesundheitsbehörden.
So kalkuliert Sphene capital für 2018 mit Erlösen von gut 14 Mio. Euro und einem Betriebsergebnis (EBIT) von fast 4 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund ist der aktuelle Börsenwert also in der Tat alles andere als abgehoben. Auf der Habenseite steht bei co.don außerdem, dass die Gesellschaft zu den wenigen Biotechs gehört, die bereits ein zugelassenes Produkt auf dem (Heimat-)Markt haben. Die EU-weite Zulassung von co.don chondrosphere in Kombination mit einer Ausweitung der Anwendungen im Bereich der Knorpeltherapie sind aber klar die Treiber für die Aktie. Das Risiko des Scheiterns ist zwar auch bei co.don nicht vom Tisch. Doch die Chance-Risiko-Relation ist durchaus attraktiv. Daher bleibt boersengefluester.de bei seiner Einschätzung „Kaufen“ und setzt darauf, dass sich der Chart endlich durch einen kontinuierlicheren Verlauf auszeichnet. Am 8. März 2016 präsentiert CEO Hessel auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior auf dem Regionalflughafen in Frankfurt-Egelsbach. Ein gute Gelegenheit, um noch mehr Investoren von den Fortschritten zu überzeugen. Zudem soll dem Vernehmen nach ein Update von Warburg Research in Vorbereitung sein.
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Foto: co.don AG