Im scharfen Korrekturmodus befindet sich seit einigen Wochen der Aktienkurs von CLIQ Digital. Verglichen mit dem Januar-Hoch bei gut 9,50 Euro, hat der Anteilschein des Vermarkters von Content (Unterhaltung, Spiele, Dating) und Security-Software für Smartphones nun um ein knappes Viertel an Wert verloren. Dementsprechend beträgt die Marktkapitalisierung nur noch 45 Mio. Euro – bei Netto-Finanzverbindlichkeiten von 5,5 Mio. Euro. Als enttäuschend wurden zuletzt insbesondere die vorläufigen Zahlen für 2017 aufgenommen. So lag das Umsatzwachstum von rund acht Prozent auf 71 Mio. Euro vergleichsweise deutlich unter dem von Warburg Research prognostizierten 78,8 Mio. Euro. Und auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bewegte sich CLIQ Digital mit 5,2 Mio. Euro unterhalb der Warburg-Schätzung von 5,5 Mio. Euro. Der Gewinnausweis ist vor allen Dingen auch deshalb ein wenig enttäuschend, weil die Düsseldorfer im Abschlussquartal 2017 die Marketingaufwendungen nochmals um 2,0 Mio. Euro auf 3,6 Mio. Euro heruntergefahren haben.
Andererseits hat sich die Effizienz der Werbemaßnahmen – ausgedrückt im sogenannten „CLIQ-Faktor“, der von 1,41 auf 1,47 stieg – nochmals verbessert. Hinter dem CLIQ-Faktor verbirgt sich die Relation von „Nettoumsatz pro User in den ersten sechs Monaten“ zu den „Kosten pro Kundenakquisition“. Werte größer 1,0 signalisieren, dass die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung zumindest kleiner waren, als die mit dem Kunden in den ersten sechs Monaten erzielten Erlöse. Testierte Zahlen für das abgelaufene Jahr sowie einen Ausblick wird CLIQ Digital voraussichtlich am 10. April 2018 vorlegen. Wünschenswert wäre freilich, wenn der Vorstand dazu übergehen würde, statt der mit viel Interpretationsspielraum ausgestatteten Pauschalaussagen („prozentual zweistelliges Wachstum“), auf Bandbreitenprognosen für Umsatz und Ergebnis umzustellen. Das würde die Erwartungshaltung vieler Investoren deutlich vereinfachen und man müsste sich nicht ausschließlich auf einzelne Analystenprognosen stützen. Idealerweise würde das die Volatilität des Aktienkurses nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen einengen.
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Positiv ist derweil, dass Vorstand Ben Bos am 13. März 2018 auf der Prior-Konferenz präsentiert und die Gesellschaft außerdem für die Frühjahrskonferenz vom 14. bis 16. Mai in Frankfurt zugesagt hat. Im Grunde ist die Investmentstory von CLIQ Digital nämlich durchaus sexy – und der Anteilschein nicht übermäßig hoch bewertet. Mittlerweile ist das Papier beinahe zurück auf den Buchwert gefallen. Daher bleibt boersengefluester.de auf dem aktuellen Kursniveau auch bei der Kaufen-Einschätzung für den im Scale gelisteten Titel.
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Foto: Pixabay
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