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CLIQ Digital: Amazing EBITDA

Immer wieder bemerkenswert, wenn Geschäftsmodelle, die zuvor über Jahre mehr und weniger gut funktioniert haben, anfangen zu skalieren. Bei CLIQ Digital hat dieser Prozess bereits vor einigen Quartalen begonnen und zuletzt erheblich an Dynamik gewonnen. Interessant ist aber trotzdem, dass Vorstand Ben Bos in der Videokonferenz zur Vorlage des Halbjahresberichts die von den Kunden im Zuge von Corona allgemein mehr in den eigenen vier Wänden verbrachte Zeit nur einem geringen Teil als Auslöser für die deutlich gestiegene Nachfrage nach digitalen Inhalten wie Spiele, Sport, Musik, Hörbücher oder Filme betrachtet. Eigentlicher Treiber bei CLIQ Digital sind die Investitionen in die angebotenen Inhalte (bei CLIQ kostet das Paket in Deutschland monatlich 14,99 Euro) und der veränderte Marketingmix, bei dem das Budget mittlerweile zu rund 60 Prozent für den direkten Mediaeinkauf verwendet wird. Dieser Weg ist zwar teurer als Affiliatemodelle, bringt am Ende aber trotzdem mehr ein. So wird das Unternehmen im laufenden Jahr rund 30 Mio. Euro für Werbung einsetzen. Das sind rund 35 Prozent mehr als im Vorjahr.

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Die Effekte auf der anderen Seite sind enorm: Bei den um die Aufwendungen für die Rechnungsbegleichung der Kunden zwischengeschaltete Mobilfunkanbieter und Kreditkartenfirmen bereinigten Umsatzerlöse liegt CLIQ zum Halbjahr mit 35,3 Mio. Euro um rund 80 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zieht dabei von 1,83 auf 6,34 Mio. an. Eine Größenordnung, die Vorstand Ben Bos in seiner englischsprachigen Präsentation als „amazing“ bezeichnet. Aus Investorensicht noch wichtiger ist, dass das um die Anteile Dritter bereinigte Ergebnis je Aktie von 0,08 auf 0,49 Euro in die Höhe geschnellt ist und damit bereits den gesamten Vorjahreswert von 0,35 toppt.

 

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Dem Kapitalmarkt ist die starke operative Entwicklung von CLIQ natürlich nicht verborgen geblieben, was sich in einem Kursanstieg von 3 auf 10 Euro seit Jahresbeginn widerspiegelt. Zumindest nach Auffassung der Analysten ist die Party aber noch längst nicht vorbei: Die Experten von Hauck & Aufhäuser haben zuletzt mit einem Kursziel von 20 Euro für Aufmerksamkeit gesorgt. Warburg Research und die Quirin Privatbank siedeln den fairen Wert zwar um rund 4 Euro tiefer an, billigen dem im Freiverkehrssegment Scale gelisteten Titel damit aber immer noch ein weit überdurchschnittliches Potenzial zu. Auf Basis der aktuellen Notiz von 10,10 Euro bringt es CLIQ Digital auf Marktkapitalisierung von 62,5 Mio. Euro. Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten ergibt sich ein Unternehmenswert von knapp 68 Mio. Euro. Dem steht ein EBITDA-Ziel von mindestens 10 Mio. Euro für 2020 entgegen. Eine Prognose, die Ben Bos vor dem Hintergrund der starken Halbjahreszahlen als „konservativ“ einstuft. Immerhin sei auch das dritte Quartal bislang positiv verlaufen, auch wenn es – bedingt durch die Ferienzeit – traditionell eine eher schwächere Phase ist.

Insgesamt sollte die Gesellschaft die EBITDA-Prognose der Analysten von bis zu 10,6 Mio. Euro aber nach Auffassung boersengefluester.de sicher erfüllen. Die eigentlich spannende Frage wird dann sein, ob sich der Trend im kommenden Jahr ähnlich dynamisch fortsetzen wird. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass CLIQ Digital mittlerweile auch unter Dividendenaspekten interessant ist. Zur Hauptversammlung am 21. August 2020 steht die Ausschüttung einer Startdividende von 0,28 Euro je Aktie auf der Dividend, womit der Spezialwert auf eine Rendite von immerhin knapp 2,8 Prozent kommt.

 

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Foto:Gerd Altmann auf Pixabay


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.