Bei unserem langjährigen Partner TransparentShare, der das Scoring-Modell von Susan Levermann perfektioniert hat, hat die Aktie von CeoTronics mit 6 von 12 möglichen Punkten bereits ein Kaufen-Rating geschafft – was durchaus eine Rarität ist in der aktuellen Börsenlage. Immerhin bekommen zurzeit gerade einmal 10 Aktien aus unserem Coverage-Universum bei TransparentShare ausreichend Punkte für eine Kaufen-Einschätzung. Dabei hat der Chart von CeoTronics, gemessen am Hoch von Ende April 2024, um rund ein Drittel an Höhe eingebüßt und konsolidiert seit einigen Wochen im Bereich um 5 Euro. Nun hat das auf Kommunikationsequipment für Polizei, Bundeswehr, Flughäfen oder auch Rettungsdienste spezialisierte Unternehmen seinen Geschäftsbericht 2023/24 (31. Mai) vorgelegt.
Wie so häufig an der Börse, sind die eigentlich interessanten Zahlen jedoch im Ausblickteil zu finden. Die Zahlen für das abgelaufene Jahr sind mit weitgehend stabilen Erlösen von 29,62 Mio. Euro und einem um gut 35 Prozent auf 2,51 Mio. Euro zurückgefallenen EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sind grundsätzlich bestensfalls medium. Insbesondere deshalb aber doch in Ordnung, weil es lange Zeit nach einem sehr viel schwächeren Ergebnis aussah. CEO Thomas H. Günther spricht sogar von einem „phänomenalen zweiten Halbjahr“. Zur Hauptversammlung (HV) am 8. November 2024 hält CeoTronics daher sogar die Dividende von 0,15 Euro je Aktie konstant, womit der Spezialwert auf eine Rendite von immerhin knapp 2,9 Prozent kommt. Einzige Einschränkung: Die insgesamt 721.000 Aktien aus der jüngsten Kapitalerhöhung zu 6,50 Euro aus dem Frühsommer sind nicht dividendenberechtigt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 17,65 | 16,92 | 24,50 | 26,56 | 29,12 | 30,08 | 29,63 | |
EBITDA1,2 | 0,01 | 1,13 | 3,34 | 4,33 | 4,83 | 5,27 | 3,89 | |
EBITDA-Marge3 | 0,06 | 6,68 | 13,63 | 16,30 | 16,59 | 17,52 | 13,13 | |
EBIT1,4 | -0,51 | 0,61 | 2,50 | 3,24 | 3,61 | 3,88 | 2,51 | |
EBIT-Marge5 | -2,89 | 3,61 | 10,20 | 12,20 | 12,40 | 12,90 | 8,47 | |
Jahresüberschuss1 | -0,21 | -0,32 | 1,64 | 2,10 | 2,51 | 2,53 | 1,25 | |
Netto-Marge6 | -1,19 | -1,89 | 6,69 | 7,91 | 8,62 | 8,41 | 4,22 | |
Cashflow1,7 | -0,13 | 1,27 | 1,58 | 5,04 | 1,04 | 4,67 | -12,12 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,03 | -0,05 | 0,25 | 0,32 | 0,38 | 0,38 | 0,18 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,12 | 0,15 | 0,15 | 0,15 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: uniTreu |
Wirklich punkten bei den Investoren sollte das Unternehmen aus Rödermark in der Nähe von Frankfurt jedoch nicht aufgrund der Dividende, sondern wegen des enormen Auftragsbestands. Wie zuvor schon einige Zeit spekuliert, hat CeoTronics nämlich signifikante Aufträge von der Bundeswehr gewonnen. Im Wesentlichen geht es um das sogenannte SmG-Projekt – also Sprechsätze mit Gehörschutzfunktion. So rüstet die Bundeswehr bis zum Jahr 2023 rund 190.000 Soldaten mit neuer Technik von CeoTronics aus. „Wir sind die Beschützer-Unterstützer und leisten mit unseren Produkten einen Beitrag für eine höhere innere und äußere Sicherheit“, sagt Günther. Konkret zeigen sich die Ausschreibungserfolge in einem von 7,56 auf 70,94 Mio. Euro massiv verbesserten Auftragsbestand.
Entsprechend sieht der Ausblick für 2024/25 (31. Mai) – was in der Systematik von boersengefluester.de noch dem Jahr 2024 in unserer Datenbank zugeordnet wird – Umsatzerlöse von rund 46 Mio. Euro sowie einen Gewinn nach Steuern von etwa 3,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,25 Mio. Euro) vor. Damit bewegt sich das Unternehmen exakt im Rahmen der jüngsten Prognosen der Analysten von BankM, die den Titel mit einem Kursziel von etwas mehr als 8 Euro zum Kauf empfehlen. Wichtig: Die jüngsten Großaufträge lassen sich nicht schnell abarbeiten, so dass auch in den kommenden Geschäftsjahren mit Ergebnissen auf Rekordniveau zu rechnen ist. Bilanziell ist CeoTronics derweil auch dank der jüngsten Kapitalerhöhungen solide aufgestellt, was freilich notwendig ist, denn ohne entsprechende Reserven würden sich die enormen Aufträge kaum umsetzen lassen.
An der Börse perlen die guten operativen Aussichten derzeit zwar noch ab, doch rein fundamental kann boersengefluester.de gar nicht anders, als dem im Freiverkehr notierten Titel ein markantes Aufwärtspotenzial zuzutrauen. Dabei ist schon klar, dass der Börsenwert von nur gut 41 Mio. Euro nicht jedermanns Sache ist und der Titel eher als kleine Depotbeimischung in Frage kommt. Immerhin sieht das kurzfristige Chartbild rund um die 200-Tage-Durchschnittslinie schon wieder etwas konstruktiver aus.
Foto: Shutterstock