[regsho-scanner-teaser]

Centogene: Mehr Aufmerksamkeit verdient

Es ist ja nicht gerade so, als ob die Biotechfirma Centogene bei ihrem Börsengang November 2019 an der Nasdaq bereits mit der Investmentstory angetreten war, ein massiver Ausrüster für Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer an den heimischen Flughäfen zu werden. Und dass die Kits von Centogene mittlerweile sogar für 79 Euro über Amazon verkauft werden, hätte sicher auch niemand gedacht. Ganz zu schweigen von den vielen Schnelltests an Schulen, Pflegeheimen oder bei der Polizei. Vielmehr gilt das Unternehmen als Marktführer, wenn es darum geht, seltene Erbkrankheiten zu diagnostizieren. Anfangs lief die Börsenstory damit auch ziemlich gut an. Doch eine überraschende Kapitalerhöhung im Sommer 2020 mit einem Mittelzufluss von rund 24 Mio. Euro ließ die Notiz heftig einknicken und sorgte für lange Gesichter bei den Investoren. Im Gegensatz zu den vielen anderen „Corona-Profiteuren“ an der Börse hat sich der Kurs von der Maßnahme noch immer nicht erholt.

Werbung:

[sws_blue_box box_size=”640″]Einmal ausgezeichnet ist gut. Dreizehnmal ist Qualität. Jetzt die Vermögensverwaltung der MERKUR PRIVATBANK testen und zusätzlich 1,50 % Zinsen p.a. sichern.[/sws_blue_box]

[shortcodedisplaychart isin=”NL0014040206″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

 

Immerhin macht CEO Arndt Rolfs den Anlegern nun Mut, wenn er betont: „Wir glauben, dass wir das Schlimmste dieser beispiellosen Situation überstanden haben.“ Wichtig für Centogene ist aber insbesondere, dass auch das Stammgeschäft wieder an Fahrt gewinnt. Die jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen sind – zumindest was die Verlustsituation mit einem Fehlbetrag von 19,10 Mio. Euro angeht – typisch für ein Biotech. Allerdings erzielt das Unternehmen dabei bereits Erlöse von 21,82 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bleibt Vorstand Rolfs bei seiner Prognose, wonach die Umsätze in einer Bandbreite von 60 bis 65 Mio. Euro ankommen sollen. Und wenn die Mecklenburger momentan nicht so sehr aufs Gaspedal drücken würden, wären sie vermutlich sogar bereits profitabel. Spätestens in zwei bis drei Jahren soll die Gewinnschwelle aber wieder überschritten werden.

Nicht nur die zahlreichen roten Enten vor dem Rostocker Firmensitz direkt am Warnow-Ufer werden sich sicher darüber freuen. Mit einem Börsenwert von knapp 185 Mio. Euro spielt Centogene zwar in einer anderen Liga als die populären deutschen Biotechs CureVac und Biontech. Mehr Aufmerksamkeit auch hierzulande hat die Centogene-Aktie aber trotzdem verdient. Hilfreich dafür sind neben – künftig hoffentlich wieder besseren Zahlen – auch Kooperationen wie die zuletzt intensivierte Zusammenarbeit mit Evotec auf dem Gebiet der Stoffwechselkrankheit Morbus Gaucher. Für risikobereite Investoren scheint uns der Titel auf dem aktuellen Niveau durchaus eine Spekulation wert – freilich mit wohl dosiertem Kapitaleinsatz. Überflüssig zu erwähnen, dass Dividenden kein Thema sind. Wesentliche Investoren bei Centogene sind – neben dem Management – die Deutsche Private Equity und der Venture Capital-Spezialist TVM Life Science.

 

[basicinfoboxsc isin=”NL0014040206″]

 

[financialinfobox wkn=”A2PUCU”]

 


 

[sws_blue_box box_size=”640″]Jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter BGFL WEEKLY anmelden. Das Angebot ist kostenlos und präsentiert die Highlights von boersengefluester.de (BGFL), Interna aus der Redaktion sowie andere nützliche Links. Der Erscheinungstag ist immer freitags. Wer Interesse hat und noch nicht registriert ist, kann das sehr gern unter diesem LINK tun.[/sws_blue_box]

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.