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Carl Zeiss Meditec: Starke TecDAX-Aktie

So sieht die TecDAX-Welt 2017 aus: Ein Kursplus von 47 Prozent seit Jahresbeginn – was nun wahrlich beachtlich ist – reicht für den Anteilschein von Carl Zeiss Meditec gerade einmal für einen Platz im Mittelfeld (sehr schön sehen Sie das mit unserem Performance-Tool Top-Flop Interaktiv). Um ganz vorn zu landen, ist in diesem Jahr schon mindestens ein Kursverdoppler, wie ihn Aixtron, Siltronic oder WireCard hingelegt haben, nötig. Bemerkenswert ist die super Kursentwicklung des Medizintechnikkonzerns Carl Zeiss Meditec aber trotzdem, weil sie so herrlich unaufgeregt daherkommt. In den einschlägigen Finanzmedien wird der Titel kaum erwähnt und auch spektakuläre Studien von Analysten sind nicht zu finden.

Dafür überzeugt das mit Abstand wertvollste börsennotierte Unternehmen aus Thüringen umso mehr mit fundamentalen Daten: Im Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) kletterten die Erlöse um 9,3 Prozent auf knapp 1.189,90 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam um 17,2 Prozent auf 180,56 Mio. Euro voran. Hier wirkte sich – neben einem allgemein günstigen Produktmix – allerdings auch ein Sondereffekt von 7107,5 Mio. Euro aus dem Verkauf von nicht mehr benötigten Vermögenswerten im Rahmen der vor einigen Jahren übernommenen US-Gesellschaft Aaren Scientific aus. Inklusive der Extraerlöse erreichte Carl Zeiss Meditec eine operative Rendite von 15,2 Prozent. Das Ergebnis je Aktie stieg von 1,21 auf 1,57 Euro – auch das ein Stück besser als erwartet.

 

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Zur Hauptversammlung am 10. April 2018 in Weimar schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine um 13 Cent erhöhte Dividende von 0,55 Euro je Anteilschein vor. Das klingt zunächst einmal gut, allerdings steht der Ausschüttungssatz beim gegenwärtigen Kurs von 51,50 Euro nur für eine Rendite von knapp 1,1 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr peilt CEO Ludwin Monz eine operative Marge zwischen 14 und 16 Prozent an. Zudem wird die Gesellschaft auf der Akquisitionsseite aktiv bleiben – genügend Feuerkraft ist mit einer Netto-Liquidität von 565 Mio. Euro ohnehin vorhanden. So gesehen bietet Carl Zeiss Meditec derzeit eine runde Investmentstory – wenn nur die sportliche Bewertung des Spezialisten für Augenheilkunde nicht wäre. Selbst unter Berücksichtigung der Netto-Liquidität beträgt der Unternehmenswert 4.038 Mio. Euro, was etwa dem 19-fachen des von boersengefluester.de für 2017/18 erwarteten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) entspricht.

Neuengagements bieten sich da – der Titel notiert auf All-Time-High – nur für sehr zuversichtliche Investoren an. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich zwischen 48 und 52 Euro.

 

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Foto: Carl Zeiss Meditec AG

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.