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B+S Banksysteme: Ziel verfehlt

Vor wenigen Wochen präsentierte Wilhelm Berger, Vorstand von B+S Banksysteme, noch in Potsdam vor Investoren und der Finanzpresse. Zwar machte Berger da – mit Rücksicht auf den zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlichten Geschäftsbericht für 2020/21 (30. Juni) – einen großen Bogen um aktuelle Zahlen. Doch boersengefluester.de hatte nicht zwangsläufig den Eindruck, dass sich insbesondere auf der Ergebnisseite eine saftige Enttäuschung anbahnen würde. Umso verständlicher, dass die jetzt präsentierten Zahlen für Frust an der Börse sorgen. Bei einer Umsatzsteigerung von sechs Prozent auf 10,44 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nämlich nur von minus 206.000 Euro auf plus 208.000 Euro. Zum Vergleich: Ursprünglich avisiert hatte der Finanz-Softwareanbieter ein EBIT von 1,5 Mio. Euro. Zur Vorlage der Q3-Zahlen im Mai gab es dann eine erste Einschränkung der Münchner, wonach das EBIT – je nach Umsetzung eines größeren Lizenzgeschäfts – womöglich auch nur 0,8 Mio. Euro erreichen könne.

Entsprechend enttäuschend sind die nun präsentierten knapp 0,21 Mio. Euro EBIT. Bei solch einer Gemengelage wäre ein transparente Erklärung über die Ursachen der nochmals deutlicher als gedachten Zielverfehlung sicher hilfreich gewesen. Doch Vorstand Wilhelm Berger bleibt in seinem Vorwort nur an der Oberfläche: „Die Prognose aus dem letzten Geschäftsbericht hat sich in puncto „geplantes Neugeschäft“ nicht erfüllt. Die geplanten Aufträge konnten zwar noch gegen Ende des vierten Quartals des Geschäftsjahres abgeschlossen werden, jedoch konnten die erhaltenen Anzahlungen hieraus und die bereits getätigten Vorleistungen nicht in den Erlös gebucht werden.“ Also doch alles nur halb so schlimm, zumal Berger ebenfalls betont, dass die „erhaltenen Aufträge strategisch hoch interessant sind und in der Zukunft langfristige Wartungs- und ASP-Umsätze generieren“?

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Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr sieht jedenfalls Erlöse von 12,5 Mio. Euro sowie ein EBIT von rund 2 Mio. Euro vor. Das ist zugegebenermaßen ein Tick weniger als von uns erwartet, gemessen am aktuell auf 20,5 Mio. Euro gestutzten Börsenwert aber dann doch wieder recht ordentlich. Schwer einzuschätzen allerdings, welchen Puffer sich Berger in der Prognose eingebaut hat. Nur liefern muss B+S Banksysteme auch mal verlässlich. Ansonsten wird die Grundhaltung der Investoren eher skeptisch bleiben. Eigentlich schade, denn in B+S schlummert bestimmt viel mehr Potenzial, als es an der Börse sichtbar ist.

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Foto: Joshua Hoehne


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.