Als Boss Mitte November 2016 auf einem Investorentag seine neue strategische Ausrichtung präsentierte, gab es noch eine dicke Klatsche. Zwar sahen die Einzelmaßnahmen durchaus sinnvoll aus, aber eine erst für 2016 avisierte Rückkehr auf den Wachstumspfad, traf nicht gerade den Geschmack der Börse. Mittlerweile haben sich die Gemüter allerdings wieder ein wenig beruhigt und der MDAX-Titel hat einen Großteil der Kursverluste aufgeholt. Für zusätzliches Vertrauen sorgen dabei die ersten Rahmendaten für das vergangene Jahr: Demnach kam der Modekonzern 2016 auf Erlöse von 2.693 Mio. Euro, was einem Rückgang von etwa vier Prozent entspricht. Dieses Minus fällt zwar ein wenig stärker aus als vermutet, dafür punktet die Gesellschaft bei der Gewinnausbeute. „In China haben wir im zweiten Halbjahr den Turnaround geschafft. Auch in Europa haben wir uns in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet“, sagt der Vorstandsvorsitzende Mark Langer. Folgerichtig geht Langer davon aus, dass das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im oberen Bereich des Prognosekorridors liegen wird.
Zur Einordnung: Zuletzt sprach das Unternehmen von einem Ergebnisrückgang zwischen 17 und 23 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert von 594 Mio. Euro. Demnach sollten die Metzinger jetzt auf ein bereinigtes EBITDA von rund 490 Mio. Euro zugesteuert sein. Die konkreten Zahlen wird das Boss am 9. März veröffentlichen. Interessant aus Anlegersicht wird dabei insbesondere der Dividendenvorschlag werden. Zur Hauptversammlung im Jahr 2016 hatte Boss noch eine überraschend hohe Ausschüttung von unverändert 3,62 Euro je Aktie auf die Agenda gesetzt. Zur HV am 23. Mai 2017 in Stuttgart sollten sich die Anleger freilich auf eine spürbare Kürzung einstellen. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einer Gewinnbeteiligung von 2,00 Euro je Anteilschein. Trotzdem: Bezogen auf den aktuellen Kurs von 58,85 Euro würde das auf eine Rendite von immerhin noch mehr als drei Prozent hinauslaufen. Per saldo ist die Boss-Aktie wohl mindestens eine Halten-Position. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben sogar ihre Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 70 Euro bestätigt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.732,57 | 2.795,96 | 2.884,06 | 1.945,84 | 2.786,11 | 3.651,38 | 4.197,46 | |
EBITDA1,2 | 499,88 | 476,49 | 706,96 | 230,00 | 567,28 | 680,45 | 752,03 | |
EBITDA-Marge3 | 18,29 | 17,04 | 24,51 | 11,82 | 20,36 | 18,64 | 17,92 | |
EBIT1,4 | 341,05 | 346,81 | 344,50 | -235,62 | 228,00 | 335,42 | 410,34 | |
EBIT-Marge5 | 12,48 | 12,40 | 11,95 | -12,11 | 8,18 | 9,19 | 9,78 | |
Jahresüberschuss1 | 231,20 | 236,20 | 205,24 | -219,18 | 144,13 | 221,86 | 269,79 | |
Netto-Marge6 | 8,46 | 8,45 | 7,12 | -11,26 | 5,17 | 6,08 | 6,43 | |
Cashflow1,7 | 420,56 | 321,80 | 651,72 | 239,91 | 658,11 | 357,26 | 393,64 | |
Ergebnis je Aktie8 | 3,35 | 3,42 | 2,97 | -3,18 | 1,99 | 3,04 | 3,74 | |
Dividende8 | 2,65 | 2,70 | 0,04 | 0,04 | 0,70 | 1,00 | 1,35 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |