Monatelang dümpelte die Notiz von bmp media investors zwischen 0,65 und 0,80 Euro hin und her. Dabei hatte sich in der Szene längst herumgesprochen, dass sich die Beteiligungsgesellschaft aus Berlin zwischen 2010 und 2013 ein attraktives Portfolio mit Firmen aus dem Bereich digitale Medien aufgebaut hatte und frühere Ausflüge, etwa in den Biotechbereich, längst passé sind. Boersengefluester.de hatte regelmäßig über die Fortschritte bei den wesentlichen bmp-Beteiligungen Castaclip (Online-Videos), dailyme TV (Fernseh-App), iversity (Online-Universität) oder komoot (Wander- und Mountainbike-App) berichtet. Spätestens seit der Vorlage der vorläufigen Zahlen für 2013 greifen die Investoren nun verstärkt bei dem Small Cap zu. Grund: bmp hat den Net Asset Value (NAV) für 2013 mit 0,98 Euro je Aktie dicht an die ursprünglich ausgegebene Zielmarke von gut 1 Euro pro Anteilschein heranführen können.
Das erhöhte Kursniveau ist offenbar eine Steilvorlage. Wie boersengefluester.de erfährt, könnte bei bmp media investors schon kurzfristig eine „kleine“ Kapitalerhöhung im Umfang von zehn Prozent anstehen. Gegenwärtig befinden sich 18.819.25 Aktien im Umlauf. Da bmp die Stücke nur zum Mindestpreis von 1 Euro unterbringen dürfte, scheint ein Emissionserlös von brutto rund 1,8 Mio. Euro realistisch. Ganz überraschend käme eine solche Maßnahme nicht. Vorstandschef Oliver Borrmann hatte in der Vergangenheit nie einen Hehl daraus gemacht, dass er den Wert von bmp zu einem wesentlichen Teil auch via Finanzmaßnahmen steigern wolle. Demnach soll das Eigenkapital bis Ende 2015 von gegenwärtig knapp 18,5 auf rund 100 Mio. Euro steigen. „Das ist extrem sportlich, aber dennoch machbar“, sagt Borrmann beim Redaktionsbesuch in den Räumen von boersengefluester.de. Letztlich gilt es also eine Lücke von immerhin 81,5 Mio. Euro zu schließen. Borrmanns Rechnung: 15 bis 25 Mio. Euro kommen aus Gewinnen, den Rest steuern Bar- und Sachkapitalerhöhungen zu.
Für das laufende Jahr hat bmp bislang eine „weitere Steigerung des Net Asset Values“ in Aussicht gestellt – reichlich unkonkret. Im Gespräch mit boersengefluester.de macht Borrmann aber klar, was er unter dieser Formulierung versteht. „Der NAV sollte bis Ende 2014 bei mindestens 1,25 je Aktie liegen.“ Angesichts der tollen Entwicklung einzelner Portfoliofirmen, kann der Betrag unter Umständen auch deutlich darüber liegen. Aber das ist reine Spekulation – dafür gibt es in der Venture-Capital-Branche einfach zu viele Unwägbarkeiten. Letztlich hängt vieles auch vom allgemeinen Börsenumfeld ab. Grundsätzlich plant Borrmann für das laufenden Jahr mit drei bis fünf Neuinvestments. Andererseits will er sich von mindestens zwei Firmen trennen – darunter auch die schon seit einer Ewigkeit im Depot befindliche Heliocentris. Bei dem Energiespezialisten drückt bmp schon seit geraumer Zeit auf den Verkaufsbutton und reduziert den noch verbliebenen Anteil. Auch die in Polen an der Börse gelistete Online-Agentur K2 dürfte mittelfristig aus dem bmp-Portfolio verschwinden.
Für boersengefluester.de bleibt der Titel einer der interessantesten Nebenwerte für 2014. Das Portfolio der Berliner macht einen runden Eindruck. Die Analysten von SMC Research und Montega sind ebenfalls sehr zuversichtlich für die bmp-Aktie und siedeln den fairen Wert bei 1,22 und 1,35 Euro an. Größtes Hemmnis für viele Investoren dürfte die immer noch kleine Marktkapitalisierung von gerade einmal 18,4 Mio. Euro sein. Geeignet ist das Papier daher nur für risikobereite Anleger. Zudem sollte der Anlagehorizont nicht zu kurz gewählt sein.
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