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Bjiou Brigitte: Viel Aktie fürs Geld

Überbrückungshilfe III – sprich Corona-Stütze – vom Staat zu erhalten, ist für börsennotierte Unternehmen wahrlich kein Geschäftsmodell, was man sich so ausgesucht hat. Doch wenn eine ehemals kerngesunde Gesellschaft wie der Modeschmuckfilialist Bijou Brigitte in einem Jahr fast 40 Prozent seiner vorherigen Konzernerlöse einbüßt und ganz massiv in die roten Zahlen rutscht, geht es eben nicht anders. Insofern ist es dann doch eine positive Nachricht, wenn die – im Halbjahresbericht 2021 noch avisierte – Überbrückungshilfe III kürzlich tatsächlich in voller Höhe bewilligt worden ist. Für die Hamburger entspricht das einem positivem Sondereffekt von rund 20,4 Mio. Euro. Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass mit einer Förderhilfe in dieser Höhe eine neuerliche Nullrunde bei der Dividende verbunden ist. Das aber nur am Rande, denn eine Ausschüttung für 2021 stand angesichts der angespannten operativen Lage ohnehin nicht zur Debatte.

Dabei war Bjiou Brigitte früher mal so etwas wie feinster Dividenden-Adel aus dem heimischen Spezialwertebereich. Doch mit der internationalen Finanzkrise sowie der ständig zunehmenden Online-Konkurrenz geriet das Unternehmen zunehmend in die Defensive. Immerhin gibt es auch Lichtblicke: Die jüngsten Zahlen von Bijou Brigitte waren trotz der Corona-Lage bereits wieder besser als zu erwarten war. Das harte Kostenmanagement und andere Restrukturierungsmaßnahmen haben sich ausgezahlt. Gut möglich also, dass Bjiou Brigitte mit einer zunehmenden Booster-Quote in der Bevölkerung bereits im laufenden Jahr auf eine signifikante Ergebnissteigerung zusteuert.

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Im Aktienkurs spiegelt sich das erst ansatzweise wider. Noch immer wird der Anteilschein nur etwa zum Buchwert gehandelt. Das – freilich noch mit enormen Unsicherheiten behaftete – KGV auf Basis der boersengefluester.de-Ergebnisschätzung für 2023 liegt bei nur rund zehn. Sehr viel falsch machen, kann man da wohl nicht mehr. Für mutige Investoren scheint die Aktie jedenfalls eine interessante Turnaroundspekulation zu sein. Wer etwas mehr Sicherheit haben will, wartet noch die bereits in Kürze anstehende Umsatzmeldung für 2021 ab. Losgelöst davon steht für Bijou Brigitte aber noch einiges an Arbeit an, um das Unternehmen wirklich zukunftsträchtig aufzustellen. Ein zusätzlicher Treiber für den Aktienkurs wäre die Konkretisierung der IPO-Pläne des Wettbewerbers Claire’s (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Doch momentan liegen diese Pläne scheinbar auf Eis und dürften wohl erst bei einem nachhaltig besseren Börsenumfeld aktiviert werden.

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Foto: Bijou Brigitte AG


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.