BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 12,39%
NDA
Aurubis
Anteil der Short-Position: 11,04%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 10,76%
HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 10,59%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 8,38%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 6,86%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 5,40%
NAG
NAGARRO
Anteil der Short-Position: 4,71%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 3,78%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 3,69%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 3,50%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,30%
TUI1
TUI
Anteil der Short-Position: 3,28%
VAR
Varta
Anteil der Short-Position: 2,90%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 2,69%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 2,68%
AFX
Carl Zeiss Meditec
Anteil der Short-Position: 2,62%
VNA
VONOVIA
Anteil der Short-Position: 1,02%
MUX
MUTARES
Anteil der Short-Position: 0,72%
PUM
Puma
Anteil der Short-Position: 0,60%
VBK
VERBIO
Anteil der Short-Position: 0,59%
ADN1/D
ADESSO INH
Anteil der Short-Position: 0,59%
HAG
HENSOLDT INH
Anteil der Short-Position: 0,48%

Binect: Zurück zu starkem Wachstum

Gewinnwarnungen an einem Freitagabend zu veröffentlichen, das kommt in der Investorenszene gar nicht gut an. Immerhin liegt der Verdacht nahe, dass die Unternehmen darauf spekulieren, die Kursreaktion am Montag werde ein wenig gedämpfter ausfallen, da über das Wochenende schon etwas Gras über die Sache gewachsen ist. Nun: Bei Binect hat sich die Börse nicht beirren lassen. Nachdem die Gesellschaft kürzlich (HIER) von ihrem ursprünglichen Ausblick abrücken musste, für 2024 eine Verbesserung des EBITDA zu zeigen, knickte die Notiz um fast 25 Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief ein und hängt seitdem bei Kursen von knapp unter 2 Euro fest. Auf diesem Niveau bringt es der Spezialist für die Digitalisierung des Postverkehrs von Unternehmen auf einen Börsenwert von gerade einmal 6,3 Mio. Euro. Immerhin: Auf der anschließend veranstalteten Investorenkonferenz greift CEO Frank Wermeyer die unglückliche Terminierung der Prognosekorrektor rasch auf und versicherte: „Es ist nicht unsere Absicht, so etwas an einem Freitag zu tun.“

Allerdings wurden die allgemeinen Rahmenbedingungen nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag, 13. September, neu bewertet, so dass der Kapitalmarkt unverzüglich unterrichtet werden musste. So kommt Binect nach den ersten sechs Monaten 2024 auf ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 240.000 Euro, was um gut 50 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 485.000 Euro liegt. Unterm Strich steht per Ende Juni ein Fehlbetrag von knapp 124.000 Euro – bzw. minus 0,04 Euro je Aktie. Zum Vergleich: Nach sechs Monaten 2023 erwirtschaftete Binect noch einen Überschuss von annähernd 195.000 Euro. Zu einem wesentlichen Teil liegt die Ertragsschmelze an den deutlich reduzierten aktivierten Eigenleistungen, da die Gesellschaft aus Weiterstadt mit der Entwicklung ihrer Softwarelösungen für das Projekt ONE grundsätzlich fertig ist und es nun in erster Linie um nachgelagerte Investitionen geht.

Binect  Kurs: 2,020 €
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Umsatzerlöse1 6,62 1,16 8,86 9,08 10,11 12,48 14,78
EBITDA1,2 -4,31 -0,10 -3,77 1,15 0,63 0,74 0,85
EBITDA-Marge3 -65,11 -8,62 -42,55 12,67 6,23 5,93 5,75
EBIT1,4 -17,37 -0,13 -5,28 0,45 0,19 0,32 0,35
EBIT-Marge5 -262,39 -11,21 -59,59 4,96 1,88 2,56 2,37
Jahresüberschuss1 -16,46 -13,65 -4,76 0,45 0,10 0,15 0,10
Netto-Marge6 -248,64 -1.176,72 -53,72 4,96 0,99 1,20 0,68
Cashflow1,7 -3,15 -13,61 0,59 0,85 -0,46 1,45 0,97
Ergebnis je Aktie8 -7,07 -11,20 -1,79 0,17 0,03 0,05 0,03
Dividende8 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: ba audit

Das eigentliche Problem sind aber die zuletzt unter den Erwartungen gebliebenen Digitalisierungsvolumen von wichtigen Auftraggebern sowie Verzögerungen beim Start von Projekten mit Neukunden gewesen. „Wir hätten deutlich mehr Performance, wenn es diesen Umsetzungsstau nicht gegeben hätte“, sagt Wermeyer. Last but not least hat zudem der Preiswettbewerb bei wenig komplexen Aufträgen nochmals zugenommen. Eine Gemengelage, die im ersten Halbjahr zu einem – für die Ertragsausbeute – insgesamt ungünstigen Produktmix geführt hat. Doch für den Alleinvorstand spricht vieles dafür, dass es sich hierbei um eine Momentaufnahme handelt. Entsprechend bleibt es bei der Vorgabe 2024/25: Zurück zu starkem Wachstum. „Die Verzögerungen beim Rollout sind definitiv temporär“, betont Wermeyer. Zudem sollte auch das Mengenwachstum bei wichtigen Großkunden im kommenden Jahr wieder anziehen.

Und mit der AOK Niedersachsen hat das Unternehmen erst kürzlich einen signifikanten – und dem Vernehmen nach profitablen – Folgeauftrag über 24 Monate mit einem Umsatz von jährlich rund 4,2 Mio. Euro gewonnen, der idealerweise sogar eine Laufzeit von 48 Monate ohne erneute Ausschreibung erreicht. Rückenwind verspricht sich Binect zudem von Themen wie der ab 2025 verpflichtenden Annahme von E-Rechnungen sowie den vermutlich längeren Zustellzeiten der Deutschen Post im Zuge des kürzlich in Kraft getretenen Postmodernisierungsgesetzes. Auf den Prüfstand kommen gleichwohl für Binect wesentliche Aufwandsposten wie etwa die Portokonditionen. Hier geht es bei möglichen Nachverhandlungen zwar nur um Cent-Beträge pro Beleg, aber mit einem enormen Hebel.

„Auch die Kapitalmarktkosten sind ein Thema. Wir müssen versuchen, die im Lot zu halten“, sagt Wermeyer. Das ist hoffentlich keine vorsichtige Annäherung Richtung Delisting, zumal Binect nur im Freiverkehr notiert. Aber bei der derzeitigen Mini-Marktkapitalisierung – ohne nachhaltige Bewegung Richtung Norden – ist die Notwendigkeit einer Börsennotiz natürlich diskutabel. Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Für boersengefluester.de ist jedes Delisting eines zu viel. Und die bei der Videokonferenz zur Vorlage der Halbjahreszahlen erneut große Zahl an eingewählten Anlegern zeigt, dass ein überdurchschnittliches Interesse an der Binect-Aktie besteht. Und was die Produktstrategie angeht, scheint das Unternehmen aus Börsensicht ebenfalls auf dem richtigen Weg zu sein. „Binect hat ein sehr gutes Feedback auf den Hamburger Investorentagen (HIT) bekommen“, sagt Wermeyer, der im August auf der Montega-Veranstaltung präsentierte.

Was bleibt, ist, dass die Gesellschaft nach den umfangreichen Investitionen und auch zahlreichen neuen Kooperationen zeigen muss, dass sich der ganze Einsatz rentiert. Sollte Binect perspektivisch tatsächlich auf ein EBITDA zwischen 1,5 und 2,0 Mio. Euro zusteuern (wie von den Analysten bislang vermutet), wäre der aktuelle Unternehmenswert – also Marktkapitalisierung abzüglich Netto-Cash – von gut 4,2 Mio. Euro definitiv eine Scherzbewertung. Doch zurzeit steuert Binect für 2024 gerade einmal auf ein positives EBITDA zu. Daher bleibt boersengefluester.de vorerst bei seiner zugegeben wenig originellen Halten-Einschätzung. Nach dem von der BankM veranstalteten Investoren-Call mit Frank Wermeyer haben wir zwar ein positiveres Gefühl für die Aktie als vorher. Neu einsteigen würden wir bei dem Titel derzeit aber auch nicht zwingend.

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Binect
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A3H213 2,020 Halten 6,50
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
12,63 19,88 0,65 25,25
KBV KCV KUV EV/EBITDA
0,75 6,68 0,44 5,24
Dividende '22 in € Dividende '23 in € Div.-Rendite '23
in %
Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00 12.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
- 20.09.2024 - 04.04.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
-8,84% -11,67% -10,62% -3,81%
    

Foto: AdobeStock