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Binect: Wichtige Schritte

Mit einem Börsenwert von weniger als 10 Mio. Euro zählt Binect zu den kleinsten Titeln aus unserer zurzeit 651 Aktien umfassenden Datenbank. Konkret haben rund 95 Prozent der Gesellschaften aus unserer Coverage eine höhere Marktkapitalisierung. Dennoch verfolgt boersengefluester.de das auf die Digitalisierung von Geschäftspost spezialisierte Unternehmen eher regelmäßig, denn wir sind der Meinung, dass die aus der früheren MAX21 hervorgegangene Gesellschaft eine – trotz aller Schwankungen – solide operative Performance hinlegt und perspektivisch in deutlich höhere Kursregionen gehört. Gute Argumente dafür liefert etwa der jetzt veröffentlichte Zwischenbericht für die ersten sechs Monate 2022: Jedenfalls haben wir nicht gedacht, dass Binect auf ein Erlösplus von 23,4 Prozent auf 6,04 Mio. Euro kommt.

Die strategisch wichtige Ausweitung der Kundenbasis um Unternehmen aus den Bereichen Krankenhäuser, öffentliche Institutionen oder auch Energieversorger zahlt sich also aus. Gleichzeitig betont CEO Frank Wermeyer, dass sich Binect „nach dem von den direkten Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich betroffenen Vorjahr wieder einen Schritt zurück in Richtung Normalität bewegt“. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam trotz spürbar höherer Materialaufwendungen etwa für Papier und anhaltender Investitionen in die eigene Softwareplattform – Stichwort: Projekt ONE – von 171.000 auf 208.000 Euro voran. Das ist ein starke Leistung, wenngleich sich auch die höheren aktivierten Eigenleistungen positiv bemerkbar machen.

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Losgelöst davon erzielt Binect auch beim Aufbau neuer Geschäftsmodelle Fortschritte. „So wurde die Kooperation mit dem Anbieter Reisswolf im Bereich der Posteingangsdigitalisierung planmäßig ergänzt um weitere Kooperationen in den Bereichen Belegklassifikation, Beleglesung und Belegverarbeitung“, sagt Frank Wermeyer. Trotz des dynamischen Jahresstarts – inklusive einem um rund ein Viertel verbesserten Auftragseingang – bleibt Binect bei der bisherigen Prognose für das Gesamtjahr, wonach bei einem Umsatzwachstum zwischen 10 und 15 Prozent mit einem positiven Konzernergebnis zu rechnen ist. Wir halten das für etwas zu tief gestapelt und haben unsere bisherigen Schätzungen zu Umsatz und Gewinn daher leicht nach oben angepasst.

Demnach wird Binect an der Börse – unter Berücksichtigung der Netto-Liquidität – nur mit dem rund Siebenfachen des EBITDA gehandelt. Durchaus erwähnenswert auch der Hinweis, dass der Microcap gerade einmal zum Buchwert zu haben ist. Insgesamt stehen die Chancen für unseren Geschmack jedenfalls ganz gut, dass die Binect-Aktie in den kommenden Monaten deutlich an Höhe gewinnt und in einem ersten Schritt die Marke von 10 Mio. Euro beim Börsenwert hinter sich lässt. Das wäre bei Kursen nördlich von 3,11 Euro der Fall. Die Analysten der BankM haben den fairen Wert des Papiers zuletzt sogar bei 4,20 Euro angesiedelt.

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Foto: Clipdealer


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.