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Bike24 Holding: Schon eine große Nummer

Gut vier Wochen nach dem Börsengang und einer überaus beweglichen Anfangsphase scheint sich der Aktienkurs der Bike24 Holding um knapp 20 Prozent oberhalb des Ausgabekurses von 15 Euro eingependelt zu haben. Auf diesem Niveau bringt es die Onlineplattform für Fahrräder, Outdoor-Equipment und sonstige Sportbekleidung auf eine Marktkapitalisierung von knapp 790 Mio. Euro. Angesichts von Umsatzerlösen von zuletzt rund 200 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von annähernd 24 Mio. Euro hört sich das zunächst einmal recht stattlich an – und in die Kategorie „Aktien zu Ausverkaufspreisen“ gehört Bike24 auch wahrlich nicht, selbst wenn sich die ursprüngliche Preisspanne beim IPO sogar von 15 bis 19 Euro je Aktie erstreckte. Nachdem boersengefluester.de sich den Wertpapierprospekt und die Positionierung des Unternehmens jetzt noch einmal genau angesehen hat, sind wir aber zuversichtlich, dass ein Engagement in dem Papier mittelfristig lohnen sollte.

Bike24 sich in einem grundsätzlich wachsenden Markt sehr schön im Premiumbereich positioniert hat und verfügt so über erkleckliches Potenzial – insbesondere auch die stärkere Durchdringung von E-Bikes. Eine wesentliche Hilfe bei der Umsetzung der weiteren europäischen Expansion sollte der Emissionserlös von brutto 100 Mio. Euro sein. Ähnlich wie etwa auch der Online-Möbelhändler Home24 stärkt Bike24 mit dem frischen Geld unter anderem in die technische und physische Infrastruktur, um den Einkauf für die Kunden noch komfortabler zu machen. Gut gefällt uns dabei auch, dass Bike24 durch das vergleichsweise breite Produktsortiment eine treue Kundschaft aufbauen kann und es wohl nur in Ausnahmefällen beim einmaligen Kauf eines Fahrrads bleibt.

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Am 12. August gibt es das Update in Form des Halbjahresberichts. In den ersten drei Monaten 2021 zeigte die Gesellschaft bereits ein stürmisches Umsatzwachstum von rund 75 Prozent auf 57,6 Mio. Euro – bei einem EBITDA von 5,5 Mio. Euro sowie einem auch unter dem Strich positiven Ergebnis von 700.000 Euro. Für das Gesamtjahr kalkuliert boersengefluester.de mit einem neuerlichen Umsatzsprung auf dann rund 265 Mio. Euro sowie einem EBITDA von etwa 27 Mio. Euro. Ein Trend, der sich in den kommenden Jahren nochmals verfestigen sollte. Vor diesem Hintergrund wiederum würde sich dann auch die Bewertung der Bike24-Aktie deutlich relativieren. Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass Dividenden vorerst kein Thema sind und der Fokus auf Wachstum ausgerichtet ist.

Durchaus eine Notiz wert ist für unseren Geschmack hingegen der Hinweis, dass Bike 24 mit Hauptsitz in Dresden (Sachsen) gegenwärtig bereits Platz 5 der – gemessen am Börsenwert – wertvollsten Unternehmen aus Ostdeutschland belegt. Zur Einordnung: Vor Bike24 rangieren auf Rang 1 Carl Zeiss Meditec (Thüringen), Verbio (Sachsen-Anhalt), Jenoptik (Thüringen) und der Chiphersteller X-FAB Silicon Foundries (Thüringen) als Nummer 4. Dabei gibt es mit 31 Unternehmen leider immer noch vergleichsweise wenige Titel in unserer Datenbank mit Sitz in den neuen Bundesländern – wobei das auch börsentechnisch mächtig expandierende Berlin in dieser Betrachtung einmal ausgeklammert ist.

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Foto: Markus Spiske auf Unsplash


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.