Einen starken Eindruck machen auf uns die neuesten Zahlen von bet-at-home.com: Obwohl im laufenden Jahr kein sportliches Großereignis wie eine Fußball-WM oder -EM stattfand, steht nach neun Monaten 2015 beim Rohertrag (Spielvolumen minus ausbezahlte Gewinne) mit 87,49 Mio. Euro ein Plus von 8,4 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Klare Botschaft: Die im zweiten Quartal des Vorjahrs für die Weltmeisterschaft in Brasilien deutlich hochgefahrenen Marketingaufwendungen haben sich gelohnt und waren keine flüchtige Ausgabe. Das zeigt einmal mehr der stattliche Rohertrag von 30,75 Mio. Euro im dritten Quartal 2015. Höher als von boersengefluester.de erwartet fällt auch das Ergebnis von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 22,1 Mio. Euro aus. Demnach kam der Linzer Wettanbieter mit rechtlichem Sitz in Düsseldorf im dritten Quartal 2015 auf ein EBITDA von immerhin 6,1 Mio. Euro. Die Analysten hatten hier rund 1 Mio. Euro weniger erwartet. Auch der Marketingaufwand – bei bet-at-home.com eine zentrale Kennzahl – entwickelte sich überraschend moderat. Zwar war davon auszugehen, dass die Werbegelder gegenüber dem direkten Vorjahresquartal spürbar ansteigen würden – schon allein aufgrund der neuen Trikotsponsorschaft für den Bundesligisten Hertha BSC Berlin. Letztlich lagen die Werbegelder mit 11,65 Mio. Euro aber doch niedriger als zu vermuten war.
Die Prognose für das Gesamtjahr hat Finanzvorstand Michael Quatember bestätigt. Demnach ist bei einem „leicht erhöhten” Brutto-Wett- und Gamingertrag mit einem EBITDA von mehr 25 Mio. Euro zu rechnen. Zur Einordnung: Die Analysten erwarten hier im Schnitt gut 25,7 Mio. Euro EBITDA. Dem steht eine Marktkapitalisierung von gegenwärtig knapp 330 Mio. Euro entgegen. Da gibt es eigentlich schon nichts zu meckern. Noch wesentlich vorteilhafter sieht die Bewertung sogar unter Berücksichtigung der üppigen liquiden Mittel von 43,1 Mio. Euro aus. Darüber hinaus gewährt bet-at-home.com dem französischen Großaktionär Betclic Everest ein anständig verzinstes Darlehen von 55 Mio. Euro. Boersengefluester.de bleibt daher bei seiner Kaufen-Einschätzung für den Small Cap. Summa summarum sollte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Notiz erstmals in dreistellige Regionen stürmt. Das Kursziel siedeln wir derzeit bei mindestens 110 Euro an. Die Investmentstory ist weiterhin intakt. Ende November präsentiert das Management zudem auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt. Fakt ist: Das Interesse an dem Titel hat in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich zugenommen. Längst interessieren sich nicht mehr nur Investoren aus dem Sport- und Wettbereich für bet-at-home.com. Ähnlich wie Borussia Dortmund hat es mittlerweile auch bet-at-home.com geschafft, für breitere Anlegerkreise interessant zu werden. Dabei liefert die Gesellschaft mit schöner Regelmäßigkeit gute Zahlen und agiert dabei sogar noch herrlich unaufgeregt. Zudem rückt mit der EM 2016 in Frankreich – neben dem üblichen Ligabetrieb – ganz allmählich bereits das nächste fußballerische Großereignis ins Rampenlicht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 145,39 | 143,35 | 143,29 | 126,93 | 59,35 | 53,53 | 46,18 | |
EBITDA1,2 | 35,47 | 36,22 | 35,17 | 30,95 | 13,97 | 2,11 | 0,81 | |
EBITDA-Marge3 | 24,40 | 25,27 | 24,54 | 24,38 | 23,54 | 3,94 | 1,75 | |
EBIT1,4 | 34,13 | 34,95 | 33,24 | 28,92 | 11,67 | -0,11 | -0,84 | |
EBIT-Marge5 | 23,47 | 24,38 | 23,20 | 22,78 | 19,66 | -0,21 | -1,82 | |
Jahresüberschuss1 | 32,85 | 32,61 | 17,96 | 23,29 | -16,31 | 11,91 | -1,51 | |
Netto-Marge6 | 22,59 | 22,75 | 12,53 | 18,35 | -27,48 | 22,25 | -3,27 | |
Cashflow1,7 | 25,90 | 24,81 | 29,88 | 18,15 | 10,50 | -5,02 | 0,16 | |
Ergebnis je Aktie8 | 4,68 | 4,65 | 2,56 | 3,32 | -2,32 | 1,62 | -0,21 | |
Dividende8 | 7,50 | 6,50 | 2,00 | 2,50 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PKF Fasselt Schlage |
Foto: bet-at-home.com