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bet-at-home.com: Aktie startet Erholungskurs

Zugegeben: Mit der im Raum GBC II parallel stattfindenden Präsentation von Dr. Hönle hatte bet-at-home.com auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz zuletzt starke Konkurrenz. Auffällig war es aber trotzdem, wie viele der anwesenden Investoren sich Mitte Dezember für den Vortrag des Klebstoff- und UV-Spezialisten – der es zuletzt sogar bis in den SDAX geschafft hatte – entschieden haben. Das war auf der MKK vor zwölf Monaten noch ganz anders. Damals sprach bet-at-home.com-IR-Chef Klaus Fahrnberger quasi vor ausverkauftem Haus. Doch die Zeiten ändern sich: Insbesondere die deutliche Zunahme rechtlicher Risiken beförderte die Notiz des Anbieters von Online-Wetten in den vergangenen 52 Wochen von mehr als 100 Euro auf zwischenzeitlich weniger als 45 Euro. Kein Wunder, dass eine Reihe von Investoren das Interesse an dem Anteilschein verloren hat. Andererseits sind antizyklische Investmentideen oft nicht die verkehrteste Wahl. Und tatsächlich: Seit den Vorträgen auf der MKK 2018 hat die Aktie von bet-at-home.com um beinahe 17 Prozent an Wert gewonnen, während der Anteilschein von Dr. Hönle – unter dem Eindruck des schwächeren Ausblicks und der jüngsten Entwicklung bei Apple – um mehr als 14 Prozent eingeknickt ist.

 

 

Woran liegt das kleine Kurs-Comeback von bet-at-home.com? Zum einen setzen die Investoren darauf, dass die Linzer das erhofft starke Jahresendgeschäft hatten und ihre Prognose für 2018 tatsächlich erfüllen können. „Q4 sehen wir generell als sehr gutes Quartal bei uns. Der 24. Dezember ist sogar einer der stärksten Casino-Tage überhaupt im Jahr“, sagt Fahrnberger. Um die EBITDA-Prognose von 36 bis 40 Mio. Euro für 2018 zumindest am unteren Ende zu erfüllen, müsste bet-at-home.com im Abschlussquartal 2018 derweil auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von etwas mehr als 12 Mio. Euro gekommen sein. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2018 erzielte die Gesellschaft ein Rekord-EBITDA von 12,96 Mio. Euro. Spätestens Anfang März 2019 wissen Investoren mehr, dann steht nämlich die Veröffentlichung der Jahresdaten an. Neben den Ergebniszahlen blicken die Börsianer bei be-at-home.com dann auch gespannt auf den Vorschlag zur Gewinnverwendung. „Für 2018 ist wieder mit einer attraktiven Dividende zu rechnen“, sagt Fahrnberger.

 

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Dabei besteht die Dividende der Österreicher aus einem Sockelbetrag – zuletzt waren das 3 Euro je Aktie – und einer außerordentlichen Dividende aus nicht für das operative Geschäft notwendigem Cash. Ansage ist es dabei, dass die Basisdividende nach Möglichkeit jedes Jahr steigen soll. Der Bonus wiederum hängt vom jeweiligen Liquiditätsstand ab – per Ende September 2018 türmte sich der auf rund 67 Mio. Euro. Bankverbindlichkeiten gibt es nicht. Die Rechnung sieht dabei wie folgt aus: Mit etwa 30 Mio. Euro (davon sind rund 10 Mio. Euro Kundeneinlagen) müsste bet-at-home.com im Normalfall das operative Geschäft eines Jahres gut bestreiten können. Der Rest wäre demnach theoretisch frei für eine Ausschüttung. Die Analysten kalkulieren zurzeit mit einer Gesamtdividende für 2018 zwischen 6 und 7 Euro je Aktie, was auf eine Ausschüttungssumme von gut 42 Mio. Euro hinauslaufen würde. Inklusive des noch zu erwartenden Liquiditätsaufbaus im Abschlussviertel, wäre das in der Tat eine plausible Größenordnung. Und auch IR-Manager Fahrnberger räumte mit einem Augenzwinkern in München ein: „Die Prognosen der Analysten schätzen wir als nicht so falsch ein.“

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Losgelöst davon, ob es 50 Cent mehr oder weniger werden: Am Ende wird die bet-at-home.com-Aktie damit wohl auf eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von rund zehn Prozent kommen. Mit Blick auf die kommende Hauptversammlung am 22. Mai 2019 dürften daher wohl einige Anleger schwach werden. Dauerbegleiter werden aber die Diskussionen um rechtliche Risiken im Casino- und Wettbereich bleiben. Möglicherweise werden einige institutionelle Investoren das Wett-Thema aus Compliancegründen sogar komplett von ihrer Liste streichen. Da nützt dann wohl auch die rege Konferenzteilnahme des Managements nur wenig. Die MKK 2018 war jedenfalls der 52. Roadshow-Tag im vergangenen Jahr, wie Fahrnberger berichtet. Und für 2019 ist ein ähnliches Level zu erwarten. Das sportliche Pensum zeigt freilich Wirkung: Mittlerweile kommen vermutlich sechs bis sieben der Top 20-Investoren von bet-at-home.com aus den Vereinigten Staaten. Das ist für die Gesellschaft schon allein deshalb wichtig, weil perspektivisch auch der US-Wettmarkt enorme Chancen für den ehemaligen SDAX-Konzern bietet und der Investmentstory ganz neuen Drive verleihen könnte.

 

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Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der bet-at-home.com AG. Zwischen der bet-at-home.com AG und boersengefluester.de besteht eine Vereinbarung zur Soft-Coverage der Aktie der bet-at-home.com AG.[/sws_grey_box]

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.