Was für ein Aufwärtsdrang: Jetzt hat der Kurs der Baader Bank-Aktie auch noch die Marke von 3 Euro spürbar überschritten. Gemessen am März-Tief von knapp 1 Euro hat die Notiz damit nun um sage und schreibe 220 Prozent an Höhe gewonnen. Und selbst bezogen auf den Startkurs vom Jahresbeginn türmt sich die Performance auf mehr als 170 Prozent. Über die Rolle der Baader Bank als Profiteuer des Aktien-Booms bei Privatanlegern hatte boersengefluester.de erst kürzlich (HIER) ausführlich berichtet. Mit dem Zahlenwerk für die ersten neun Monate 2020 lässt das Unternehmen aus Unterschleißheim bei München nun aber schon wieder die Muskeln spielen. Jedenfalls können wir uns nicht daran erinnern, dass die Baader Bank in der jüngeren Firmenhistorie per Ende September einen um mehr als das Doppelte gestiegenen Umsatz ausweist.
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Konkret zogen die Erträge von 74,70 auf 155,67 Mio. Euro an. Das operative Ergebnis drehte in den ersten drei Quartalen 2020 von minus 4,00 auf plus 66,18 Mio. Euro. Bezogen auf die Verteilung innerhalb der einzelnen Jahresviertel fällt Q3 mit einem Betriebsergebnis von 14,29 Mio. Euro zwar ganz leicht hinter das Niveau des zweiten Quartals von 15,26 Mio. Euro zurück (Q1: 36,63 Mio. Euro). Vor dem Hintergrund der im dritten Quartal – zumindest verglichen mit dem Auftaktviertel 2020 – weit weniger ausgeprägten Handelsvolatilität an den Finanzmärkten, sind die Zahlen aber immer noch wahnsinnig gut. Jedenfalls hat boersengefluester.de die Umsatz- und Ergebnisschätzungen für das laufende Jahr nochmals leicht heraufgesetzt. Wohlwissend, dass der Baader-Vorstand weiter darauf hinweist, dass die Entwicklung der ersten neun Monate nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden können – aber das machen wir auch gar nicht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 121,32 | 98,12 | 104,34 | 212,66 | 215,48 | 159,60 | 170,80 | |
EBITDA1,2 | 7,65 | -14,22 | 3,20 | 92,68 | 79,65 | 23,31 | 15,97 | |
EBITDA-Marge3 | 6,31 | -14,49 | 3,07 | 43,58 | 36,96 | 14,61 | 9,35 | |
EBIT1,4 | 7,65 | -14,22 | -8,02 | 81,53 | 70,54 | 12,18 | 3,96 | |
EBIT-Marge5 | 6,31 | -14,49 | -7,69 | 38,34 | 32,74 | 7,63 | 2,32 | |
Jahresüberschuss1 | 2,28 | -21,02 | -0,41 | 46,84 | 46,80 | 8,88 | 2,83 | |
Netto-Marge6 | 1,88 | -21,42 | -0,39 | 22,03 | 21,72 | 5,56 | 1,66 | |
Cashflow1,7 | 147,38 | -1,78 | 31,24 | 130,40 | 897,08 | 366,37 | 1.646,62 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,05 | -0,46 | -0,01 | 1,01 | 1,00 | 0,18 | 0,06 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,25 | 0,35 | 0,05 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
Eine spannende Geschichte wird, wie sich die Baader Bank hinsichtlich der Dividende positionieren wird. Immerhin ist nach zuvor fünf Nullrunden in Folge für 2020 wieder eine Ausschüttung geplant. Dabei muss die Gesellschaft mit Augenmaß agieren: Schließlich werden die Regulierungsbehörden – egal wie klotzig Baader gerade verdient – eher auf Thesaurierung drängen. Zudem wissen langjährige Aktionäre, wie flüchtig das Geschäft sein kann. Eine „Drei“ vor dem Komma kann sich boersengefluester.de bei der Dividendenrendite – bezogen auf den aktuellen Kurs – aber sehr gut vorstellen. Vielleicht sogar etwas mehr. Die Aufwärtsbewegung des im m:access gelisteten Spezialwerts sollte jedenfalls anhalten.
Foto: Hansjörg Keller auf Unsplash