Beinahe wäre die Stellungnahme von Aves One aus dem September 2019, wonach der Bestandshalter von Güterwagen und Containern – wie in den Medien spekuliert – tatsächlich verschiedene Optionen zur Finanzierung prüfe, in Vergessenheit geraten. Wie um einen solchen Gedächtnisverlust vorzubeugen, haben die Hamburger kürzlich nachgelegt und die damalige Meldung im Kern noch einmal wiederholt. Freilich mit dem Zusatz, dass die Fortsetzung des Wachstumstempos in erster Linie über den Ausbau des Rail-Portfolios laufen werde. Gesagt, getan: Allein seit Jahresbeginn hat Aves One – wie jetzt bekannt gegeben – seinen Waggon-Bestand im Gegenwert von rund 110 Mio. Euro aufgestockt. Ganz überwiegend handelt es sich dabei um neue Waggons, was den ohnehin schon jungen Bestand von im Schnitt zuletzt rund 16 Jahren nochmals etwas drücken sollte. Zum Vergleich: Die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bahn sind im Mittel mehr als doppelt so alt.
„Wir halten wir unser Wachstumstempo weiterhin auf hohem Niveau. Unseren deklarierten Fokus auf Rail-Investments setzen wir konsequent fort“, sagt Vorstand Jürgen Bauer. Fehlt als nächste Meldung eigentlich nur die avisierte „Optimierung der Finanzierungskosten“. Konkret geht es um die Aufnahme von Fremd- und/oder Eigenkapital sowie anderweitige Beteiligungen von Investoren. Ein weites Feld; zumindest dürfte jedoch klar sein, dass größere Maßnahmen anstehen und es nicht um eine prospektfreie 10-Prozent-Kapitalerhöhung geht. Nun: Dem Aktienkurs sollte die aktuelle Gemengelage eher nutzen. Konkrete Finanztermine für das laufende Jahr hat Aves One bislang noch nicht auf seiner Webseite veröffentlicht. Die Vorlage der Jahreszahlen 2019 ist für April avisiert. Im vergangenen Jahr gab es jedoch bereits Ende März eine Wasserstandsmeldung.
Das dürfte Vorstand Bauer wohl auch im laufenden Jahr so handhaben. Seine bisherige Prognose sieht bei Erlösen von mehr als 110 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von Untergrenze 80 Mio. Euro vor. Die Analysten von Metzler Capital Markets bewegen sich in ihrer jüngsten Studie ebenfalls in diesen Regionen, so dass für eine deutlich positive Überraschung wohl ein EBITDA nördlich von 85 Mio. Euro nötig wäre. Im Grunde muss Aves One aber nur verlässlich abliefern, denn die Bewertung des Small Caps ist auch auf Basis der aktuellen Schätzungen sehr moderat. Kein Wunder, dass Metzler sich mit einem stattlichen Kursziel von 16,40 Euro für die Aktie stark macht. Bezogen auf die aktuelle Notiz von 11,80 Euro entspricht das einem Kursziel von fast 40 Prozent. Auch wenn das eigentliche Geschäft vergleichsweise stabil läuft: Geeignet ist der Titel aufgrund der aktuell noch sehr niedrigen Eigenkapitalquote und der damit einhergehenden hohen Verschuldung eher für risikobereite Investoren.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |