Nebenwerte-Experten ist die aus dem Zusammenschluss der bereits börsennotiert gewesenen IT Compentence Group sowie der zuvor nicht gelisteten Audius (hergeleitet aus dem Begriff „Außendienstunterstützungsysteme“) hervorgegangene neue Audius SE vermutlich längst ein Begriff. Immerhin hat die Gesellschaft operativ bislang durchweg besser als gedachte Zahlen vorgelegt und auch der Aktienkurs entwickelt sich in die richtige Richtung. Entsprechend zuversichtlich gibt sich Vorstand Wolfgang Wagner im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de: „Investitionen in die Betriebssicherheit von IT-Systemen haben durch Corona nochmals ein größeres Gewicht bekommen. Davon profitieren wir deutlich.“ Knapp die Hälfte der Erlöse von zuletzt rund 34 Mio. Euro stammen aus klassischen IT-Services, annähernd ein Viertel sind Softwareprodukten – meist auf Basis von Microsoft Dynamics 365 – zuzurechnen. Der Rest sind Aktivitäten rund um den Aufbau von Netzinfrastrukturen oder der Mobilfunk-Inhouseversorgung.
Verglichen mit anderen börsennotierten Firmen aus dem Sektor bewegt sich Audius zwischen Unternehmen wie Datagroup, Allgeier, mVISE oder mit Abstrichen auch der stärker auf SAP fokussierten All For One Group. Die Analysten von SMC Research sind von der aktuellen Entwicklung – insbesondere auch was die bilanziellen Details der formalen Einbringung der einzelnen Gesellschaften in das neue Firmenkonstrukt angeht – schwer angetan und empfehlen die Aktie mit einem auf 14,40 Euro heraufgesetzten Kursziel zum Kauf. Verglichen mit der aktuellen Notiz entspricht das einem Potenzial von rund 45 Prozent. Dabei bringt es die Gesellschaft zurzeit auf einen Börsenwert von knapp 50 Mio. Euro. Das wiederum entspricht gerade einmal der Untergrenze des für 2021 erwarteten Umsatzes. Die Zielmarke für das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt bei mehr als 4 Mio. Euro. „Der Ausblick ist konservativ gewählt“, sagt Wagner.
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Der avisierte Umsatzsprung bildet im im Prinzip nur die erstmals dann ganzjährige Konsolidierung aller Unternehmensteile ab und steht bereits jetzt weitgehend in der Orderbüchern. Was die nachhaltig erzielbare EBITDA-Marge angeht, kalkuliert Wagner mit einer Spanne von 8 bis 12 Prozent. Auch das deckt sich – graduelle Unterschiede ausgeklammert – ungefähr auch mit den Renditen der Peer Group. Zumindest aus Sicht institutioneller Investoren noch deutlich ausbaufähig ist der Streubesitzanteil von zurzeit nur 13 Prozent. Die restliche Stücke halten Audius-CEO Rainer Francisi und Aufsichtsrat Franz Honner. „Am Ausbau der Free float werden wir kontinuierlich arbeiten“, sagt Wagner. Eine wirklich breit gestreute Publikumsgesellschaft wird Audius aber selbst auf die lange Sicht kaum werden, dafür ist das Thema „Eigentümergeführt“ viel zu sehr in der Kultur des Unternehmens verankert – was ja auch ein durchaus positiver Wesenszug ist.
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Nachdem das offiziell wieder in Weinstadt östlich von Stuttgart ansässige Unternehmen zuletzt bereits wesentliche Eckdaten für 2020 vorgelegt hat, steht in Kürze die Veröffentlichung des Geschäftsberichts an. Eine gewisse Spannung verspricht noch die Frage, ob Audius sich – wie früher üblich – von Beginn an als Dividendenzahler positionieren wird. Was diesen Punkt angeht, rechnen die Analysten von SMC Research allerdings erst für 2021 – also zur Hauptversammlung im Jahr 2022 – mit einer Ausschüttung. Insgesamt scheint uns die Audius-Story eine runde Sache mit Wachstumspotenzial zu sein – zumal sich die im Münchner Spezialsegment m:access gelistet Gesellschaft regelmäßig auch über Akquisitionen verstärkt. Das Eigenkapital von 17,13 Mio. Euro macht stattliche 63 Prozent der Bilanzsumme aus, bei einem Buchwert je Aktie von knapp 3,50 Euro. Die liquiden Mittel türmten sich zum Jahresende auf knapp 11 Mio. Euro. Zuletzt zeigte sich die Notiz ungewohnt volatil. Rein operativ laufen die Geschäfte wesentlich weniger hektisch. Und so sollte auch die Kursentwicklung auf einen gemächlicheren Pfad zurückkehren.
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Foto: xx
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