Besser hätte das Timing kaum sein können: Zeitgleich mit unserem – schon vor längerer Zeit geplanten – Treffen mit Audius-Vorstand Wolfgang Wagner in Frankfurt hat das IT-Service-Unternehmen seine Prognosen für 2021 abermals erhöht: Demnach kalkuliert Audius jetzt mit Erlösen von rund 58 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 6,5 Mio. Euro. Gegenüber der ursprünglichen Vorschau vom Februar mit einem Umsatz von mindestens 50 Mio. Euro sowie einem EBITDA von über 4 Mio. Euro ist das nun bereits die dritte Anhebung im laufenden Jahr. „Es läuft einfach rund“, sagt Wagner. Damit meint er nicht nur die operative Entwicklung der einzelnen Segmente IT-Services, Netze/Mobilfunk und Software, sondern den gesamten Integrationsprozess von Audius. Immerhin ist die Gesellschaft in der jetzigen Form erst vor rund einem Jahr durch den Zusammenschluss der früheren börsennotierten IT Competence Group mit der in Weinstadt ansässigen Audius-Gruppe entstanden.
Am Kapitalmarkt hatte Audius von Anfang an einen guten Start, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass die Gesellschaft regelmäßig geliefert hat – wie die vielen Prognoseanhebungen zeigen. Sogar die die früher innerhalb der Audius-Gruppe übliche Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von rund der Hälfte des Gewinns hat das Unternehmen fortgeführt und zur Hauptversammlung am 1. Juli 2021 eine Dividende von 0,17 Euro je Anteilschein umgesetzt. Normalerweise eher ein Makel an der Investmentstory von Audius ist hingegen der doch recht kleine Streubesitzanteil von gerade einmal 16 Prozent der insgesamt 4.950.000 Aktien. Maßgebliche Großaktionäre sind CEO Rainer Francisi sowie Aufsichtsrat Franz Honner. Entsprechend ist es Teil der Equity Story von Audius, dass der Freefloat sukzessive ausgebaut wird. Das kann über kleine Kapitalerhöhungen wie Ende 2020 geschehen oder aber auch via Umplatzierung wie im Mai 2021, als die Mehrheitsaktionäre rund drei Prozent an einen institutionellen Investor verkauften. Schädlich müssen solche Transaktionen freilich nicht sein – dafür reicht ein Blick auf das Chartbild.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Neben einer Vergrößerung des Streubesitzes sorgt momentan aber allein schon die mit den steigenden Kursen einhergehende Ausweitung des Marktkapitalisierung für zunehmendes Interesse. „Deutlich zu spüren war das, als wir die Marke von 50 Mio. Euro Börsenwert überschritten haben“, sagt Vorstand Wolfgang Wagner. Einen noch größeren Effekt erhofft sich Wagner freilich von der 100-Miilionen-Euro-Schwelle – und die ist bei einer Kapitalisierung von zurzeit 84 Mio. Euro gar nicht mehr so weit entfernt. Der perfekte Zeitpunkt also, um die Gesellschaft schon jetzt neuen Anlegerkreisen vorzustellen. So präsentiert Wagner die Audius SE am 4. November ab 18.30 Uhr – in Kooperation mit der BankM – im digitalen Anlegerforum der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Aber auch auf den sonst üblichen Foren wie etwa dem von Montega organisierten Hamburger Investorentag war Wagner zuletzt vor Ort. Und auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse ist Wagner auch bereits super gut gebucht mit Einzelgesprächen. Kapitalmarktkommunikation hat also einen hohen Stellenwert bei Audius.
Und wenn die Mixtur aus organischem Wachstum und Akquisitionen so beibehalten wird, steuert das Unternehmen in ein paar Jahren auf ganz andere Größenordnungen bei Umsatz und Ergebnis zu. Bewertungstechnisch ist bei der Aktie alles im grünen Bereich. Perspektivisch sollten Kurse nördlich von 20 Euro kein Problem sein. Etwas schwieriger ist es hingegen, die passende Peergroup auf dem heimischen Kurszettel zu finden: In Frage kommen die – allerdings ungleich größeren – Unternehmen Adesso sowie Allgeier. Parallelen gibt es aber auch zur gegenwärtig noch sehr kleineren mVISE.
Foto: Clipdealer