Unmittelbar vor der Hauptversammlung (HV) von Altech Advanced Materials am 8. August 2023 hat das (künftig) in der Batterieproduktion tätige Unternehmen seinen Halbjahresbericht vorgelegt und kurz zuvor auch noch auf einer Investorenveranstaltung in Heidelberg präsentiert. Der Investor Relations-Kalender ist momentan also prall gefüllt, was dem Aktienkurs offensichtlich gut bekommt. Jedenfalls hält sich die Notiz – trotz einer Rally von 4 Euro auf in der Spitze fast 16 Euro allein in den vergangenen sechs Monaten – selbst in der aktuell wackligen Börsenphase überaus robust. Gut möglich, dass auch die Mitte Juli erfolgte Einbeziehung in den Xetra-Handel für zusätzliche Liquidität und Stabilität sorgt (siehe dazu unseren Beitrag HIER). Derweil liefert der Zwischenbericht für die ersten sechs Monate 2023 kaum neue Erkenntnisse – zumindest was den Zahlenteil angeht. Immerhin hatte Altech die wesentlichen Eckdaten bereits vor wenigen Wochen veröffentlicht.
Damals wohl der auffälligste Punkt war, dass die Gesellschaft aufgrund einer Drohverlustrückstellung zur Bedienung des Barausgleichs der Optionen im Rahmen der zuletzt emittierten Wandelschuldverschreibung auf einen deutlich höheren Fehlbetrag für 2023 zusteuert, als zuvor vermutet. Hier ist Altech Advanced Materials quasi „Opfer“ der rasanten Performance der eigenen Aktie geworden. Ansonsten sind die Daten aus der Gewinn- und Verlustrechnung in der jetzigen Phase der Unternehmensentwicklung ohnehin von begrenzter Aussagekraft, zumal Altech – abgesehen von ein paar Dienstleistungserlösen – noch keine Umsätze erzielt. Entsprechend sind weitere Kapitalmaßnahmen zur Finanzierung der Produktion des Hochleistungs-Anodenmaterials Silumina am Standort Schwarze Pumpe sowie für die ebenfalls geplante Fabrik für den Bau der Cerenergy-Feststoffbatterie geplant. Das wird offen im Halbjahresbericht kommuniziert.
Noch befindet sich vieles erst in der Aufbauphase, doch Altech kommt dem Vernehmen nach gut voran. Für das dritte Quartal 2023 ist die vollständige Inbetriebnahme der Silumina-Pilotanlage geplant. Für das aus Börsensicht noch spannendere Thema Netzspeicherbatterien – gebündelt im Cerenergy-Projekt – soll die Machbarkeitsstudie noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. 2025 soll der Verkaufsstart erfolgen. Zwei Prototypen der Batteriepacks sollen schon bald einsatzbereit sein. Potenzielle Kunden für diese Großbatterien auf Kochsalzbasis sind Energieparks und industriellen Anlagen.
Keine Frage: Mit einem Börsenwert von etwas mehr als 100 Mio. Euro ist bereits viel Zukunftsfantasie eingepreist, zumal Altech bei Silumina nur mit 25 Prozent und bei Cerenergy durchgerechnet sogar nur mit 18,75 Prozent beteiligt ist. Wer keine Scheu vor australischen Pennystocks hat, sollte sich daher ruhig mal die Muttergesellschaft Altech Batteries Ltd. (WKN: A12E90) ansehen. Die durchgerechneten Bewertungsrelationen sind hier deutlich entspannter. Kein Wunder, dass Großaktionär Deutsche Balaton an beiden Gesellschaften beteiligt ist. Insgesamt eignen sich aber beide Aktien nur für extrem risikobereite Anleger.
Foto: Altech Advanced Materials
Jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter BGFL WEEKLY anmelden. Das Angebot ist kostenlos und präsentiert die Highlights von boersengefluester.de (BGFL) sowie Interna aus der Redaktion. Der Erscheinungstag ist immer freitags. Wer Interesse hat und noch nicht registriert ist, kann das gern unter diesem LINK tun. Wir freuen uns auf Sie! Selbstverständlich behandeln wir Ihre E-Mail-Adressen vertraulich und verwenden sie ausschließlich für den Versand des Newsletters.