Noch ist die Produktionsanlage von Altech Advanced Materials zur Leistungssteigerung von Batteriematerialien für die Elektromobilität nur eine Animation. Bis zur Fertigstellung werden noch einige Quartale vergehen und zig Millionen Euro investiert werden müssen. Und selbst wenn der Löwenanteil des Projekts von der Mutter Altech Chemicals Limited (ATC) gestemmt wird: Viel mehr Hot Stock als Altech Advanced Materials geht eigentlich nicht – zumindest aus dem rund 650 Aktien umfassenden Kreis der Unternehmen aus der Datenbank von boersengefluester.de. Dabei lag der Titel – abgesehen vom Hype im vergangenen Sommer – lange Zeit wie Blei in den Regalen und hangelte sich um die Marke von 1 Euro.
Umso erfreulicher, dass es zuletzt einen Schub Richtung 1,30 Euro gegeben hat. Auslöser sind die von den Heidelbergern veröffentlichten finanziellen Eckdaten im Zuge einer Vor-Machbarkeitsstudie für das geplante Werk zur keramischen Beschichtung von Anodenverbundmaterial im Chemiepark Schwarze Pumpe (Sachsen/Brandenburg). Demnach würde bei voller Auslastung ein durchschnittliches Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 52 Mio. Euro möglich sein. Unterm Strich wird bei Altech Advanced Materials natürlich sehr viel weniger hängen bleiben, schon allein wegen der Rolle als Juniorpartner. Als Perspektive Richtung Kapitalmarkt ist die Studie aber durchaus beachtlich, zumal der Börsenwert noch immer deutlich unter 10 Mio. Euro liegt. Zur weiteren Einordnung: Die jährlichen Erlöse aus der Anlage könnten sich bei der maximalen Produktionsauslastung von 10.000 Tonnen auf rund 153 Mio. Euro belaufen.
Wer sich näher für das Projekt interessiert, sollte sich unbedingt auch den jüngsten Geschäftsbericht von Altech Advanced Materials ansehen, dort sind die entsprechenden Schritte auf den ersten Seiten recht plastisch dargestellt. Zudem werden Anleger nach der Lektüre des Reports nicht mehr überrascht sein, sollte Altech Advanced Materials schon bald weitere Kapitalmaßnahmen umsetzen, um das Vorhaben finanziell überhaupt zu stemmen. In den Grundzügen – sprich der Erstellung einer komplett neuer Fabrik – erinnert die Story ein wenig an Enapter, wenngleich der Wasserstoffspezialist schon sehr viel weiter bei der Finanzierung ist und hier ganz andere Größenordnungen für seinen Neubau stemmt. Dafür ist Enapter mit einer Kapitalisierung von 450 Mio. Euro aber eben auch komplett anders bewertet. Boersengefluester.de hatte zuletzt Mitte Januar HIER über die Fortschritte bei Altech berichtet. Aktuelles Research von Analystenseite gibt es zurzeit nicht.
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