Prioritäten setzen: Bei der Präsentation von Uwe Ahrens auf dem 8. International Investment Forum (IIF) am 10. Oktober 2023 setzte der Vorstand von Altech Advanced Materials ganz klar auf die Fortschritte bei der industriellen Herstellung der Festkörperbatterie Cerenergy und sparte andere Aktivitäten der Heidelberger eher aus. So baut das Unternehmen zurzeit im Chemiepark Schwarze Pumpe in Sachsen eine erste Fertigungsanlage für Testzwecke auf. Später soll in unmittelbarer Nähe ein Batteriewerk mit einer Jahresleistung von zunächst 100 MW – entsprechend zehn in einem klassischen Container untergebrachten Grid-Packs mit jeweils 18 Batteriepacks – entstehen. „Noch vor Ende des ersten Quartals 2024 werden wir alle behördlichen Genehmigungen haben“, sagt Uwe Ahrens auf dem IIF. Gemessen an den üblichen Bearbeitungsabläufen geht das Projekt im Turbo-Tempo voran. Bis 2030 kann sich Uwe Ahrens dann eine Ausweitung der Kapazität auf 4 Gigawatt vorstellen.
Die Ziele hängen also hoch. Boersengefluester.de hatte sich erst kürzlich die Anlagen vor Ort angesehen und war sichtlich überrascht, was alles geht in der Region (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Gleichwohl sollten Anleger sich darauf einstellen, dass für den Bau der eigentlichen Fabrikationsanlagen im Chemiepark eine Finanzierung von insgesamt 150 bis 200 Mio. Euro geplant ist – jeweils zu etwa einem Drittel via Eigenkapital, Zuschüssen sowie speziellen Formen der Fremdfinanzierung. Soll heißen: Die Verwässerung für Altaktionäre wird nochmals steigen, zudem treffen die steigenden Zinsen auch Altech. Am Ende dürfte sich der Kraftakt jedoch lohnen, denn sowohl die Cerenergy-Produktion als auch die zusätzlich geplante Herstellung von speziell beschichtetem Anodenmaterial für den Einsatz in E-Auto-Batterien versprechen einen erklecklichen Rückfluss auf die Investitionen.
Aktuell beträgt der Börsenwert knapp 78 Mio. Euro. Da ist sicher bereits viel Fantasie eingepreist, andererseits hat insbesondere die Festkörperbatterie mit ihrem genial einfachen Aufbau und der problemlosen Verfügbarkeit der benötigten Materialen das Zeug für einen Game Changer. Jedenfalls hat boersengefluester.de es bislang selten erlebt, dass selbst die Moderatoren einer Kapitalmarktkonferenz – in diesem Fall dem virtuellen Format des International Investment Forum von GBC und apaton finance – derart mitfiebern, wie bei dem Aufbau der Geschäftsaktivitäten von Altech Advanced Materials. Aber klar: Bei Altech sitzen viele Investoren trotz des Kursrückgangs seit dem Sommer-Hoch um etwas mehr als 30 Prozent noch immer auf hohen Gewinnen, was den Titel zusätzlich anfällig für Korrekturen macht. Zudem bleibt die Gesellschaftsstruktur mit der Einbettung in die australische Muttergesellschaft Altech Batteries Ltd. ein Thema, was auf die lange Sicht nicht unbedingt eine perfekte Lösung darstellt.
Unterm Strich gefällt uns das Investmentgerüst aber weiterhin richtig gut. Wer auf der Suche nach einem Hot Stock aus dem Batteriesektor ist, findet hier eine spannende Chance-Risiko-Kombination. Freilich wird es noch ein paar Jahre dauern, bis sich die Aktie auch unter klassischen Kennzahlen wie Umsatz und Ergebnis bewerten lässt. Bis dahin steht die Story im Vordergrund – also Fortschritte bei der Umsetzung des Fabrikneubaus sowie den Produkteigenschaften. Entsprechend kursrelevant sind regelmäßig auch Präsentationen auf Fachmessen mit potenziellen Kundenkontakten. Wir bleiben am Ball.
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