Normalerweise hätte die All for One Group ihre bereits im November vergangenen Jahres kommunizierte Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 (30. September) schon zum Halbjahr heraufsetzen können. Angesichts der noch immer spürbaren Corona-Effekte bei wichtigen Kundengruppen, blieben die Filderstädter damals aber bei ihrer gewohnt konservativen Gangart. Mit den jetzt vorgelegten Vorabzahlen für die ersten neun Monate, legt CFO Stefan Land die Messlatte für den IT-Dienstleister im SAP-Umfeld aber zumindest ein Stück höher. Demnach stellt Land für 2020/21 nun Erlöse in einer Bandbreite von 370 bis 380 Mio. Euro in Aussicht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll zwischen 19 und 22 Mio. Euro ankommen – das sind an beiden Enden 1,5 Mio. Euro mehr EBIT als bislang kommuniziert.
Das ursprüngliche Umsatzziel sah derweil eine leichte Steigerung gegenüber dem 2019/20er-Wert von gut 355 Mio. Euro vor. Zur weiteren Einordnung: Nach Ablauf der ersten drei Quartale steht ein Umsatzplus von fünf Prozent auf 280,4 Mio. Euro zu Buche. Beim EBIT ist die Gesellschaft um elf Prozent auf 14,9 Mio. Euro vorangekommen. Ein komplette Neueinschätzung der im Prime Standard gelisteten All for One-Aktie ist damit sicher nicht erforderlich. Es zeigt sich aber, dass die Maßnahmen der „Strategieoffensive 2022“ greifen und die Gesellschaft – auch durch eine zunehmende Ausweitung der Geschäftsaktivitäten Richtung IT-Security oder Künstliche Intelligenz – die Basis für deutlich höhere Ergebnisse in den kommenden Jahren geschaffen hat.
Der eigentliche Treiber bleibt aber die anstehende Umstellung der Unternehmen auf die Business Suite SAP S/4HANA. Partner von All For One bei der Migration ist übrigens die ebenfalls börsennotierte SNP Schneider-Neureither & Partner. Entsprechend zuversichtlich zeigt sich Finanzvorstand Land, was diesen Prozess angeht: „So gewinnen wir im SAP-Ökosystem zunehmend auch neue Kunden im gehobenen Mittelstand und bauen unseren Marktanteil weiter aus. Für die große Migrationswelle auf SAP S/4HANA sind wir sehr gut aufgestellt.“ An der Börse spiegelt sich der operative Aufwärtstrend der All for One Group (Symbol: A1OS) längst wieder in deutlich höheren Aktienkursen wider.
Mittlerweile kratzt die Notiz – trotz der jüngsten kleinen Konsolidierung – an der Marke von 70 Euro. Das bisherige Intraday-Rekordhoch bei 76,96 Euro datiert vom 4. Januar 2016 – ist also schon eine ganze Weile her. Die Kursziele der Analysten bewegen sich zurzeit leicht darüber und reichen bis gut 80 Euro. Das ist aber ohnehin nur eine Momentaufnahme. Nach Auffassung von borsengefluester.de ist die All for One-Aktie nämlich auch prima als Langfristinvestment für dividendenorientierte Anleger geeignet.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 300,52 | 332,36 | 359,22 | 355,39 | 372,94 | 452,65 | 487,95 | |
EBITDA1,2 | 29,37 | 31,21 | 25,60 | 41,29 | 42,08 | 47,09 | 43,68 | |
EBITDA-Marge3 | 9,77 | 9,39 | 7,13 | 11,62 | 11,28 | 10,40 | 8,95 | |
EBIT1,4 | 20,06 | 20,58 | 12,60 | 19,29 | 20,63 | 17,60 | 14,91 | |
EBIT-Marge5 | 6,68 | 6,19 | 3,51 | 5,43 | 5,53 | 3,89 | 3,06 | |
Jahresüberschuss1 | 13,09 | 13,71 | 13,10 | 13,08 | 13,52 | 11,04 | 11,20 | |
Netto-Marge6 | 4,36 | 4,13 | 3,65 | 3,68 | 3,63 | 2,44 | 2,30 | |
Cashflow1,7 | 21,27 | 23,41 | 20,00 | 41,37 | 34,78 | 28,06 | 40,24 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,63 | 2,82 | 2,05 | 2,55 | 2,68 | 2,20 | 2,23 | |
Dividende8 | 1,20 | 1,20 | 1,20 | 1,20 | 1,45 | 1,45 | 1,45 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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