Na klar: Am Ende geht es an der Börse immer um Performance. Aber auch die Aktien von den besten Unternehmen können nicht permanent steigen – selbst in einem grundsätzlich positivem Umfeld. Das bekamen die Anleger der All For One Group zwischen 2018 und Anfang 2020 leidvoll zu spüren. Dabei hatte der IT-Dienstleister aus dem SAP-Umfeld keinen operativen Durchhänger, sondern hat sich einfach fit für die Zukunft gemacht und dafür kräftig investiert. „Strategieoffensive 2022“ heißt das Stichwort für die Filderstädter. Immerhin gibt es neben dem übergeordneten Top-Thema SAP S/4HANA wichtige Felder wie IT-Security, Internet of Things oder auch künstliche Intelligenz, die All For One allesamt stärker besetzen will. An der Börse hat sich längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Investitionen die Basis für den Erfolg von morgen sind – und entsprechend geht es auch mit dem Aktienkurs wieder deutlich bergauf. Boersengefluester.de ist aber zuversichtlich, dass sich ein Engagement in diesem Qualitätswert aus dem IT-Sektor noch immer lohnen sollte.
Ein Argument dafür ist auch die jetzt nochmal intensivierte Partnerschaft mit der ebenfalls börsennotierten SNP Schneider-Neureither & Partner für Transformationsprojekte – sprich komplexen Prozessen bei der Datenmigrationen. „Nach nur einem Jahr blicken wir auf zwölf große Projekte zurück, darunter einige spannende Leuchtturmprojekte“, sagt SNP-Manager Thilo Nagler. Zu den Ursprüngen der Partnerschaft zwischen All For One und SNP siehe auch unseren Beitrag HIER. Nicht zu unterschätzen ist, dass die Kooperation zwischen All For One und SNP auch bei SAP richtig gut ankommt. Immerhin hat der DAX-Konzern ein großes Interesse dran, dass der Wechsel auf die Business Suite SAP S/4HANA für die Unternehmen möglichst stressfrei vonstatten geht. Fantasie aus Börsensicht ist, dass die große Migrationswelle erst noch bevorsteht. Ab Anfang 2028 wird SAP jedenfalls keine Unterstützung mehr für seine bisherige ERP-Lösung R/3 anbieten.
Losgelöst davon gilt für All For One, was für quasi alle Unternehmen aus dem IT-Umfeld gilt: Der Anteil klassischer Software-Erlöse fällt zurück, während sich die die Cloud-Umsätze Richtung Norden bewegen. Das wiederum geht einher mit einem nachhaltigen Anstieg der wiederkehrenden Erlöse. Und genau diese gut planbare Konstellation kommt prima an bei den Investoren. Bei All For One sollten die Überschüsse ab dem Geschäftsjahr 2021/22 (30. September) wieder spürbar an Dynamik gewinnen, so dass der Titel dann auch unter dem Aspekt Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) an Attraktivität gewinnt. Ansonsten lautet die Devise für diese Aktie: Kaufen und langfristig im Depot lassen.
Die All For One Group verfügt über ein seit Jahren stabiles Management, eine robuste Bilanz und hat bei den wichtigen Kunden aus dem Mittelstand einen prima Ruf. Regelmäßig gut besucht sind auch die Kapitalmarktpräsentationen – dabei gehört die Gesellschaft alles andere als zu den Lautsprechern auf dem Parkett. Mit einem Börsenwert von knapp 343 Mio. Euro ist die Aktie zudem vergleichsweise liquide, auch wenn nur 37 Prozent der Abteile dem „echten“ Streubesitz zuzurechnen sind. Die Ankeraktionäre um die Unternehmens Invest AG stammen aus Österreich.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 300,52 | 332,36 | 359,22 | 355,39 | 372,94 | 452,65 | 487,95 | |
EBITDA1,2 | 29,37 | 31,21 | 25,60 | 41,29 | 42,08 | 47,09 | 43,68 | |
EBITDA-Marge3 | 9,77 | 9,39 | 7,13 | 11,62 | 11,28 | 10,40 | 8,95 | |
EBIT1,4 | 20,06 | 20,58 | 12,60 | 19,29 | 20,63 | 17,60 | 14,91 | |
EBIT-Marge5 | 6,68 | 6,19 | 3,51 | 5,43 | 5,53 | 3,89 | 3,06 | |
Jahresüberschuss1 | 13,09 | 13,71 | 13,10 | 13,08 | 13,52 | 11,04 | 11,20 | |
Netto-Marge6 | 4,36 | 4,13 | 3,65 | 3,68 | 3,63 | 2,44 | 2,30 | |
Cashflow1,7 | 21,27 | 23,41 | 20,00 | 41,37 | 34,78 | 28,06 | 40,24 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,63 | 2,82 | 2,05 | 2,55 | 2,68 | 2,20 | 2,23 | |
Dividende8 | 1,20 | 1,20 | 1,20 | 1,20 | 1,45 | 1,45 | 1,45 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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