Durchweg noch besser als von boersengefluester.de gedacht, fallen die Jahreszahlen 2020 von Geratherm Medical aus. So steigerte das Medizintechnikunternehmen die Erlöse um mehr als 38 Prozent auf 27,5 Mio. Euro. Zum Vergleich: Wir hatten mit Umsätzen von knapp 25 Mio. Euro gerechnet. Insbesondere das starke Geschäft mit Fieberthermometern sowie der deutlich höhere Absatz von Lungenfunktionsgeräten sorgten für den kräftigen Schub. Positiv auch, dass sich die Ertragskraft nach dem schwachen ersten Quartal kontinuierlich auf einem hohen Niveau mit EBIT-Margen nördlich von elf Prozent gehalten hat. Per saldo liegt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 3,04 Mio. Euro um gut 20 Prozent über unseren Erwartungen. Unterm Strich bleibt ein von 0,11 auf 0,41 Euro verbessertes Ergebnis je Aktie stehen, was nahezu komplett als Dividende ausgeschüttet wird. Damit bringt es der Spezialwert auf eine erkleckliche Dividendenrendite von etwas mehr als drei Prozent. Einen Ausblick für 2021 dürfte der Vorstand vermutlich zwar erst mit Vorlage des Geschäftsberichts Ende April vorlegen, normalerweise müsste die Gesellschaft – schon allein wegen der Corona-bedingten Extra-Nachfrage – aber auf Kurs bleiben. Zudem hat die Tochter LMT Medical kürzlich die Produktzulassung in China für ein speziell auf Früh- und Neugeborene zugeschnittenes MRT-System bekommen, was sich positiv auf die Zahlen auswirken sollte. Freilich dürfte sich der zur Hauptversammlung am 11. Juni 2021 zum CEO aufsteigende Christian Frick in seinem ersten Jahr nicht weiter als nötig aus dem Fenster lehnen. Lieber positiv überraschen, als die Prognosen eventuell nicht einhalten zu können. Das ändert aber nichts daran, dass Geratherm ein attraktiv bewerteter Spezialwert ist, der für seine Entfaltung allerdings auch sehr viel mehr Zeit braucht als von uns vermutet.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 21,03 | 21,52 | 19,85 | 27,47 | 23,94 | 25,85 | 20,96 | |
EBITDA1,2 | 1,77 | 2,80 | 2,35 | 4,35 | 2,31 | 3,55 | 4,27 | |
EBITDA-Marge3 | 8,42 | 13,01 | 11,84 | 15,84 | 9,65 | 13,73 | 20,37 | |
EBIT1,4 | 0,63 | 1,99 | 1,05 | 3,04 | 0,59 | 2,07 | 2,55 | |
EBIT-Marge5 | 3,00 | 9,25 | 5,29 | 11,07 | 2,46 | 8,01 | 12,17 | |
Jahresüberschuss1 | 0,22 | 0,83 | 0,29 | 1,90 | 0,33 | 1,08 | 1,67 | |
Netto-Marge6 | 1,05 | 3,86 | 1,46 | 6,92 | 1,38 | 4,18 | 7,97 | |
Cashflow1,7 | 2,47 | 1,35 | 1,54 | 3,92 | 0,92 | 2,79 | 1,47 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | 0,23 | 0,11 | 0,41 | 0,02 | 0,19 | 0,21 | |
Dividende8 | 0,47 | 0,40 | 0,25 | 0,40 | 0,12 | 0,15 | 0,10 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
Deutlich früher als gedacht hat die Beteiligungsgesellschaft FinLab ihren Jahresreport 2020 vorgelegt. Allerdings enthält der Geschäftsbericht wieder einmal nur die allernötigsten Informationen. Selbst die – wenn man so will – zentrale Kennzahl Net Asset Value (NAV) hat es nicht in den Bericht geschafft, findet sich aber wenigstens regelmäßig auf der Homepage von FinLab. Mit einem NAV von 32,02 Euro je Aktie hat sich der Substanzwert der Frankfurter in den vergangenen zwölf Monaten sogar um rund 18 Prozent erhöht und liegt derzeit um mehr als einem Drittel oberhalb des aktuellen Aktienkurses. Den prozentual und absolut größten Schwung nach oben innerhalb der Bilanz machten die börsennotierten Wertpapiere des langfristigen Vermögens mit einem Zuwachs von 18,67 auf 38,62 Mio. Euro. Hinter dieser Position wiederum verbirgt sich die 45,5prozentige Beteiligung an der Heliad Equitiy Partners GmbH & Co. KGaA, die ihrerseits – trotz eines bereits erfolgten Positionsabbaus – von der rasanten Performance der im Depot befindlichen Aktien an dem Discountbroker flatexDEGIRO profitierte. Seit Jahresbeginn 2021 hat sich der Wert des Heliad-Pakets übrigens um weitere rund 13 Prozent erhöht. Eher wertvoller dürften auch die Engagements im Blockchain-Bereich – etwa an der Iconiq Holding – geworden sein. Unmittelbare Investments in Token, Bitcoin oder andere Kryptowährungen tätigt FinLab nicht. Spannung verspricht auch die Entwicklung der mittlerweile in eine AG umfirmierten Trading-Plattform Nextmarkets, an der FinLab noch 31,4 Prozent hält. Perspektivisch könnte hier sogar ein Börsengang erfolgen. Zu guter Letzt bleibt ein nicht unerheblicher Trigger für die Aktie, was Großaktionär Bernd Förtsch – nachdem er auch die Anteile von Christian Angermayer übernommen hat (HIER) – mit FinLab bzw. Heliad Equity Partners kapitalmarkttechnisch vor hat. Insgesamt bleibt die im Freiverkehrssegment Scale gelistete Fin-Lab-Aktie ein aussichtsreiches Investment.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 1,52 | 1,95 | 1,44 | 1,54 | 4,87 | 1,93 | 5,60 | |
EBITDA1,2 | 1,49 | 0,82 | 10,15 | 3,01 | 2,70 | 4,84 | 21,31 | |
EBITDA-Marge3 | 98,03 | 42,05 | 704,86 | 195,45 | 55,44 | 250,78 | 380,54 | |
EBIT1,4 | 1,46 | 0,79 | 2,19 | 0,25 | -0,70 | 2,37 | 21,14 | |
EBIT-Marge5 | 96,05 | 40,51 | 152,08 | 16,23 | -14,37 | 122,80 | 377,50 | |
Jahresüberschuss1 | 14,21 | 16,92 | 39,53 | 6,10 | -0,35 | 2,04 | 20,13 | |
Netto-Marge6 | 934,87 | 867,69 | 2.745,14 | 396,10 | -7,19 | 105,70 | 359,46 | |
Cashflow1,7 | 1,83 | 1,49 | 1,42 | 2,26 | -0,35 | 2,07 | 0,72 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,85 | 3,14 | 7,33 | 1,11 | -0,06 | 0,38 | 3,21 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: ifc Treuhand |
Die Aktie von GK Software gehört zu den Titeln, die wir regelmäßig auf boersengefluester.de vorstellen (HIER). So haben die Analysten von Warburg Research das Kursziel für den Anbieter von Kassensoftware für große Einzelhändler zuletzt von 120 auf 155 Euro heraufgesetzt. Nun die nächste positive Nachricht: Mit Erlösen von 117,50 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 18,5 Mio. Euro hat GK per saldo starke Zahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt,auch wenn die Umsätze vielleicht etwas höher hätten sein können. Bemerkenswert ist insbesondere die hohe Zahl an Verträgen, die mittlerweile auf das Cloudangebot von GK Software geschrieben werden. Das macht die künftige Umsatz- und Ergebnisentwicklung noch besser planbar. Der Geschäftsbericht mit allen Daten ist für den 28. April angesetzt. Boersengefluester.de bleibt positiv für die GK-Aktie gestimmt, zumal das Unternehmen noch sehr viele neue Anwendungen für die Software – etwa an Tankstellen – im Köcher hat und die internationale Expansion immer mehr an Schwung gewinnt. Dazu verspricht die enge Kooperation mit SAP noch viel Potenzial. Auf dem aktuellen Niveau von 116 Euro kommt GK Software auf einen Börsenwert von knapp 240 Mio. Euro.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 90,45 | 106,15 | 115,45 | 117,56 | 130,85 | 152,05 | 172,50 | |
EBITDA1,2 | 8,77 | 6,83 | 12,26 | 19,08 | 26,79 | 24,76 | 2,76 | |
EBITDA-Marge3 | 9,70 | 6,43 | 10,62 | 16,23 | 20,47 | 16,28 | 1,60 | |
EBIT1,4 | 4,99 | 1,60 | 3,43 | 10,54 | 17,31 | 16,78 | -5,08 | |
EBIT-Marge5 | 5,52 | 1,51 | 2,97 | 8,97 | 13,23 | 11,04 | -2,95 | |
Jahresüberschuss1 | 3,88 | 0,92 | -3,14 | 6,27 | 13,30 | 11,36 | -5,17 | |
Netto-Marge6 | 4,29 | 0,87 | -2,72 | 5,33 | 10,16 | 7,47 | -3,00 | |
Cashflow1,7 | 8,69 | 7,00 | 6,49 | 17,71 | 23,22 | 26,21 | -10,26 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,00 | 0,48 | -1,60 | 3,00 | 5,66 | 4,84 | -2,30 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |