[sws_red_box box_size=”585″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Meldungen über in Deutschland gelistete chinesische Aktien oder weisen auf interessante Kursentwicklungen hin. Die Auswahl erfolgt rein subjektiv und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.[/sws_red_box]
„Sell on good news“ werden sich die Aktionäre von VanCamel gesagt haben, als die Zahlen für das erste Halbjahr 2014 am 26. August veröffentlicht wurden. Entgegen den Prognosen des Vorstands sind Umsatz und Gewinn nur geringfügig zurückgegangen. Das ist erstaunlich, denn das Modeunternehmen gewährt seinen Kunden in diesem Jahr einen Umsatzrabatt von 7,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 4,5 Prozent Discount. Dieser Preisnachlass ist Ersatz für nicht mehr gewährte finanzielle Unterstützung zur Ausstattung der Franchise-Einzelhandelsgeschäfte. Bis 2011 stellte VanCamel seinen Distributoren die Innenausstattung ihrer Shops kostenfrei zur Verfügung. Die dafür geleisteten Zahlungen wurden aktiviert und über einen Zeitraum von drei Jahren abgeschrieben. Für die Bilanzierung nach dem internationalen Rechnungslegungsstandard IRFS war das problematisch. Um längere Diskussionen mit dem Wirtschaftsprüfer zu vermeiden, hat sich das Unternehmen für ein Rabattsystem entschieden. Dieses wurde seit 2012 stufenweise angehoben und bleibt ab 2014 konstant bei 7,5Prozent.
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Weil der Umsatzrabatt sich bis zum Gewinn durchschlägt, war das Management von VanCamel bisher von einer EBT-Marge (Ergebnis vor Steuern zu Umsatz) von 21 Prozent für das laufende Geschäftsjahr ausgegangen. Aufgrund der guten Entwicklung rechnet der Vorstand nun mit 25 Prozent. Unterm Strich sollte das für mindestens 2,00 Euro Ergebnis je Aktie reichen. Das ergibt ein – auch für China-Aktien – sensationelles KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von gerade einmal gut zwei. Da ist sogar noch die Dividende von 0,31 Euro je Aktie enthalten. Die wird nämlich erst am 28. August ausgezahlt. Wenn die Hauptversammlung am 27. August keine negativen Überraschungen bereithält, herrscht hier absoluter Schnäppchenalarm. Die extrem hohen Aktienumsätze sind daher wenig verständlich. Vielleicht haben hier Erstzeichner ihre satten Kursgewinne in Sicherheit gebracht.
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Erkleckliches Kurspotenzial hat auch die Haikui-Seafood-Aktie. Zu diesem Schluss kommen die Analysten Roger Becker und David Szabadvari von der BankM. Nach dem enttäuschenden Geschäftsjahr 2013 konnte der Fischverarbeiter im zweiten Quartal 2014 erstmals wieder im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Wachstum realisieren. Der Umsatzanstieg wurde jedoch mit Preiszugeständnissen erkauft. Aufgrund von Versorgungsengpässen verteuerte sich die Rohware und die Lohnkosten stiegen weiter an. Das hatte negative Auswirkungen auf das Ergebnis. Ungeachtet des immer noch schwachen Geschäfts, werden die Bauarbeiten für die neue Produktion vorangetrieben. Mit Spannung wird auf die Auszahlung des KfW-Darlehens in den kommenden Wochen gewartet. Das wäre ein weiterer Vertrauensbeweis für die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells.
Besondere Mühe haben sich Becker und Szabadvari bei der Ermittlung des fairen Wertes der Aktie gegeben. Je nach Vergleichsgruppe kommen sie auf Werte zwischen 5,76 Euro und 35,81 Euro. Anleger mit starken Nerven und langem Anlagehorizont legen sich jetzt ein paar Stücke ins Depot.
Die vollständige Analyse von BankM finden Sie hier.
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Rätselraten um Anlegerliebling Fast Casualwear. Am 19. August sollte eigentlich die Hauptversammlung stattfinden. So jedenfalls stand es im Unternehmenskalender. Offiziell eingeladen wurde dazu nie. Wer nun auf der Internetseite sucht, wann und wo das jährliche Aktionärstreffen stattfinden soll, wundert sich, dass auch die Homepage nicht mehr erreichbar ist. Es bleibt spannend, ob das Unternehmen bis zum Monatsultimo seine Halbjahreszahlen veröffentlicht. Das ist Pflicht für Unternehmen im Prime Standard. Mitte August wurde jedenfalls noch mitgeteilt, dass sich der KPMG Partner und Mitarbeiter Vermögensverein mit 5,71Prozent an Fast beteiligt hat. Bei solch einer Kommunikationspolitik ist es nicht verwunderlich, dass die Aktie deutlich unter 1 Euro notiert. Der Titel ist eher etwas für abgebrühte Zocker als für den langfristigen Vermögensaufbau.
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[sws_yellow_box box_size=”585″]Umfassende und regelmäßige Informationen zu allen Aktien von chinesischen Unternehmen aus dem Prime Standard sowie eine exklusive Scoring-Tabelle finden Sie auf unserem Portal „Chinageflüster“. Einfach HIER anklicken[/sws_yellow_box]
Bild: VanCamel AG