Eifrig waren die Analysten von BankM: Gleich drei neue Analysen haben sie in den vergangenen Tagen zu chinesischen Aktien herausgebracht. Der Schuhproduzent Ultrasonic ist in den vergangenen Jahren verlässlich profitabel gewachsen. Nun schwächelt er und sucht nach neuen Wachstumsmöglichkeiten. Das Unternehmen ist in drei Bereichen tätig: Produktion von Sohlen für andere Hersteller wie zum Beispiel das große chinesische Sportschuhunternehmen Antra, Herstellung von Sandalen sowie das jüngste Segment: „Urban Footware“ – Herrenschuhe für alle Anlässe. Am härtesten – mit minus elf Prozent hat es im ersten Halbjahr 2014 die Sohlen getroffen. Auch bei Sandalen ging der Umsatz zurück – hier um gut fünf Prozent. In diesen beiden Bereichen zeigt sich der harte Wettbewerbsdruck auf dem chinesischen Markt. Mit simplen Produkten ist aufgrund steigender Löhne sowie Sozial- und Umweltstandards kaum noch Geld zu verdienen. Dass Ultrasonic das Geldverdienen nicht verlernt hat, zeigt das Wachstum von 17 Prozent bei „Urban Footware“. Mit der eigenen Marke zogen die Umsätze in den ersten sechs Monaten sogar um gut 30 Prozent an.
Die Analysten Roger Becker und David Szabadvari vermuten, dass sich das Unternehmen verstärkt nach externen Wachstumschancen umsieht. Darüber hinaus schließen sie nicht aus, dass der Schuhsohlenbereich abgestoßen werden könnte. Positiver Nebeneffekt wäre, dass die gut ausgebildeten Mitarbeiter die deutlich profitableren Schuhe herstellen könnten. Ultrasonic tut sich derzeit nämlich ein wenig schwer, neue Arbeitskräfte zu finden. Aufgrund des hohen Cashflows und der immer noch starken Profitabilität empfehlen die Analysten die Ultrasonic-Aktie zum Kauf. Der faire Wert von 22,40 Euro dürfte ein wenig hoch gegriffen sein. Der Kaufempfehlung können wir uns aber anschließen. Wir wären schon zufrieden, wenn der Wert innerhalb der kommenden zwölf Monate wieder die Zone um 8 Euro erreicht.
Die vollständige Analyse von BankM zu Ultrasonic finden Sie HIER.
Qualität vor Quantität heiß es beim Textilunternehmen Tintbright. Mit der Strategie „Alles aus einer Hand“ wächst das Unternehmen und kann nach Auffassung von Becker und Szabadvari auf längere Sicht mit dem Ausbau der Wertschöpfungstiefe – im Vergleich mit einem Stand-Alone-Ansatz – die Margen verbessern. In der Berichtsperiode konnte so die Rohertragsmarge, trotz des anhaltenden Wettbewerbsdrucks in der chinesischen Textilindustrie insgesamt, nahezu konstant gehalten werden (+0,1 Prozent-Punkte). Die Analysten haben ihre Prognosen unverändert belassen. Zusammen mit der aktualisierten Peer-Group-Analyse ermitteln sie einen fairen Wert pro Aktie von 84,14 Euro. Doch dabei wurde ihnen wohl selbst schwindelig. So formulieren sie auf Basis des Marktsentiments der im Prime Standard gelisteten China-Unternehmen ein kurz- bis mittelfristiges Kursziel von 31,17 Euro pro Aktie. Auch boersengefluester.de sieht bei der Tintbright-Aktie – besonders wegen der attraktiven Dividendenrendite – erkleckliche Kurschancen.
Die vollständige Analyse von BankM zu Tintbright finden Sie HIER.
Auch bei der dritten Analyse teilen wir die Kaufempfehlung von BankM für die VanCamel-Aktie. Der gute Bericht über das erste Quartal 2014 katapultierte den Kurs auf sein All-Time-High bei rund 4,70 Euro. Die allgemeine Unsicherheit an der Börse und besonders bei chinesischen Aktien ließ den Kurs dann seine Unterstützung bei rund 4,20 Euro testen. Nun ist das Dividendenpapier wieder auf dem Weg nach Norden.
Denn im ersten Halbjahr hat sich das Modeunternehmen dem negativen Trend, der bei den inländischen Mitbewerbern zu beobachten ist, entzogen und die Umsätze stabil gehalten. Prognostiziert waren geringere Erlöse, weil das Unternehmen den Distributoren planmäßig höhere Umsatzrabatte einräumt. Rechnet man diesen Effekt herraus, lag das Umsatzwachstum bei 7,6 Prozent. Da die Marketingausgaben im zweiten Quartal gesunken sind, wurde im ersten Halbjahr ein leicht höheres Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) erwirtschaftet als von Becker und Szabadvari erwartet. Laut Aussagen des Managements werden die Aufwendungen fürs Marketing im zweiten Halbjahr wieder hochgefahren, insbesondere im vierten Quartal, wenn die wichtigen Feiertage stattfinden und die Verkaufssaison startet. Aufgrund des guten Halbjahresergebnisses und dem Erfolg der hausinternen Verkaufsmesse hat das Unternehmen seine Guidance bezüglich der Vorsteuermarge von 21 auf 25 Prozent angehoben und liegt damit leicht über den Prognosen der Analysten. Kurz- bis mittelfristig peilen sie ein Kursziel von 6,52 je Aktie an. Das ist uns zu optimistisch. Boersengefluester.de sieht die VanCamel-Aktie mit Sicht auf zwölf Monate eher im Bereich von gut 5 Euro.
Die vollständige Analyse von BankM zu VanCamel finden Sie HIER.
Foto: Karl-Heinz Geiger