Nach dem ersten dezenten Hinweis von Mitte März um eine steigende Ausschüttung zur Hauptversammlung im Sommer 2023, legt der Vorstand von Wurmtal Beteiligungen jetzt nochmals nach und bekräftigt die Pläne einer Dividendenerhöhung. So hat die mit Abstand wichtigste Portfoliogesellschaft, Kehmer Versicherungsmakler, den Überschuss im vergangenen Jahr um neun Prozent auf rund 580.000 Euro verbessert. Diesen Betrag wird Kehmer demnächst Richtung Wurmtal überweisen. Daraus ließe sich rechnerisch eine Dividende von 0,39 Euro je Wurmtal-Aktie darstellen – nach 0,30 Euro im Jahr zuvor. Allerdings gehört eine Vollausschüttung nicht zwingend zu den Gepflogenheiten des Microcaps, zumal im Vorjahr – neben dem Kehmer-Überschuss von 532.000 Euro – auch noch der vorhandene Gewinnvortrag von 118.000 Euro abgeführt wurde. Von der sich daraus ergebenden Gesamtsumme von 650.000 Euro kehrte die Wurmtal Beteiligungen AG 442.500 Euro aus – entsprechend einer Quote von 68 Prozent.
Zur Einordnung: Um die Dividende für 2022 zumindest stabil zu halten, müsste Vorstand Franz-Josef Lhomme die Quote bereits auf 76 Prozent erhöhen. Angenommen, das Unternehmen geht auf 85 Prozent herauf, würde das auf eine Dividende je Aktie von 0,33 Euro hinauslaufen. Das wiederum würde den nur im Hamburger Freiverkehr gelisteten Titel auf eine Rendite von etwas mehr als sechs Prozent befördern. Für Spezialwertekenner mit langfristigem Anlagehorizont ist das ein gutes Argument. Da Investoren sich aber nicht einseitig an der Dividende orientieren sollten, an dieser Stelle zumindest schon einmal der Hinweis, dass CEO Franz-Josef Lhomme weitere Zukäufe in Aussicht stellt. Der zuletzt gemeldete Einstieg bei der Gondorf Assekuranz Versicherungsmakler aus Neuss (HIER) ist also nur ein weiterer Baustein in der Expansionsstrategie gewesen. Boersengefluester.de wird die Entwicklung weiterhin verfolgen. Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass die Aktie sehr markteng ist und Limits entsprechend zum Pflichtprogramm gehören.
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Die kurze Konsolidierung von Februar/März ist überwunden, seitdem zieht der Aktienkurs von Knaus Tabbert wieder gen Norden. Wichtigster Impulsgeber ist der vor knapp zwei Wochen veröffentlichte Geschäftsbericht 2022 mit erstmals mehr als 1 Mrd. Euro Umsatz sowie einem um knapp 17 Prozent verbesserten EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 69,33 Mio. Euro – entsprechend einer Marge von 6,6 Prozent. Die vielen Veränderungen auf der Produktions- und Beschaffungsseite haben sich also ausgezahlt. Bezogen auf die Nachfrage hatte der Anbieter von Reisemobilen ja ohnehin kein Problem. Für das laufende Jahr avisiert Knaus Tabbert erneut ein starkes Umsatzwachstum sowie eine bereinigte EBITDA-Rendite zwischen 7,5 und 8,5 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent). „Mittelfristig ist es unser Ziel, eine zweistellige EBITDA-Marge zu erreichen“ sagt CFO Carolin Schürmann. Die Analysten von Montega Research haben das Kursziel für die Aktie kürzlich um 5 Euro auf 70 Euro heraufgesetzt. „Knaus Tabbert hat die durchaus anspruchsvollen Ziele im vierten Quartal erfüllt. Damit hat das Unternehmen auch einen erneuten Beleg für den Erfolg der jüngst deutlich verbreiterten Modellbasis gelegt“, so das Fazit von Montega. Bei einem aktuellen Kurs von 46 Euro hätte der schon mehrfach von boersengefluester.de vorgestellte Titel demnach noch reichlich Potenzial nach oben. Ebenfalls nicht verkehrt: Zur Hauptversammlung am 26. Mai 2023 steht erneut eine Dividende von 1,50 Euro auf der Agenda, was beim derzeitigen Kurs einer Rendite von etwa 3,2 Prozent entspricht. Die Marktkapitalisierung beträgt 478 Mio. Euro – bei Netto-Finanzverbindlichkeiten von allerdings recht üppigen 179,5 Mio. Euro.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 591,97 | 728,01 | 780,39 | 794,59 | 862,62 | 1.049,52 | 1.441,02 | |
EBITDA1,2 | 54,23 | 56,71 | 64,27 | 66,01 | 59,44 | 69,33 | 123,76 | |
EBITDA-Marge3 | 9,16 | 7,79 | 8,24 | 8,31 | 6,89 | 6,61 | 8,59 | |
EBIT1,4 | 42,74 | 43,22 | 45,87 | 46,56 | 38,39 | 45,47 | 95,41 | |
EBIT-Marge5 | 7,22 | 5,94 | 5,88 | 5,86 | 4,45 | 4,33 | 6,62 | |
Jahresüberschuss1 | 29,28 | 28,62 | 31,17 | 31,33 | 25,90 | 29,62 | 60,32 | |
Netto-Marge6 | 4,95 | 3,93 | 3,99 | 3,94 | 3,00 | 2,82 | 4,19 | |
Cashflow1,7 | 35,81 | 28,59 | 44,12 | 71,03 | 27,20 | 2,80 | 32,10 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,83 | 2,77 | 3,00 | 3,02 | 2,50 | 2,85 | 5,81 | |
Dividende8 | 1,50 | 1,50 | 3,00 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 2,90 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |