Gut ist ab einem gewissen Kursniveau nicht mehr gut genug. Diese Erfahrung müssen gerade die Aktionäre von WashTec machen. Obwohl der Spezialist für Autowaschanlagen 2017 mit Erlösen von 425 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 52,2 Mio. Euro im Rahmen der eigenen Prognosen (Umsatzwachstum auf mehr als 420 Mio. Euro bei mindestens 12,0 Prozent EBIT-Rendite) geblieben ist, sackte die Notiz im Tief um 16 Prozent auf 68,70 Euro ab. Grund: Die Erwartungshaltung der Analysten für das Betriebsergebnis lag im Schnitt bei rund 55 Mio. Euro. Auf dem falschen Fuß erwischte die Anleger offenbar auch der Hinweis des SDAX-Konzerns, dass das erste Quartal 2017 in Nordamerika aufgrund hoher Investitionen von Großkunden ungewöhnlich gut gewesen sei und so nicht zu wiederholen sei. „Im ersten Quartal 2018 wird infolge dieses Basiseffektes für die Gruppe eine Geschäftsentwicklung unterhalb des Vorjahresquartals erwartet“, betont der Vorstand. Insgesamt fällt die Kursreaktion mit einem Verlust an Börsenwert in Höhe von mehr als 170 Mio. Euro trotzdem wohl etwas harsch aus. Andererseits ist die WashTec-Aktie mit einem KGV von deutlich über 20 eben auch schon sehr sportlich bewertet. Charttechnisch bedenklich ist zudem, dass die Notiz mit dem Kursrutsch vergleichsweise deutlich unter die 200-Tage-Durchschnittslinie gesackt ist. Langfristanleger bleiben dennoch investiert, zumal der Titel traditionell eine sehr schöne Dividendenrendite bietet. Das gesamte Zahlenwerk für 2017 plus Ausblick und Dividendenvorschlag legen die Augsburger am 21. März vor.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 424,99 | 435,45 | 436,48 | 378,67 | 430,53 | 482,24 | 489,47 | |
EBITDA1,2 | 62,11 | 61,27 | 52,83 | 41,82 | 60,20 | 52,69 | 56,58 | |
EBITDA-Marge3 | 14,61 | 14,07 | 12,10 | 11,04 | 13,98 | 10,93 | 11,56 | |
EBIT1,4 | 52,22 | 51,47 | 36,30 | 20,07 | 45,69 | 38,01 | 41,89 | |
EBIT-Marge5 | 12,29 | 11,82 | 8,32 | 5,30 | 10,61 | 7,88 | 8,56 | |
Jahresüberschuss1 | 36,92 | 34,04 | 22,25 | 13,30 | 31,08 | 26,36 | 27,97 | |
Netto-Marge6 | 8,69 | 7,82 | 5,10 | 3,51 | 7,22 | 5,47 | 5,71 | |
Cashflow1,7 | 38,80 | 38,23 | 21,81 | 46,27 | 45,66 | 22,74 | 61,81 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,76 | 2,54 | 1,66 | 0,99 | 2,32 | 1,97 | 2,09 | |
Dividende8 | 2,45 | 2,45 | 0,00 | 2,30 | 2,90 | 2,20 | 2,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Mit starken Neun-Monats-Zahlen und einem – was das Ergebnis angeht – nochmals zuversichtlicher formulierten Ausblick macht der Leiterplattenspezialist AT&S einmal mehr auf sich aufmerksam. Demnach steigerte die Gesellschaft aus dem österreichischen Leoben zum Ende des dritten Quartals ihren Umsatz um 24,5 Prozent auf 765,90 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuer und Abschreibungen (EBITDA) kam – auch dank eines vorteilhaften Produktmixes im dritten Quartal – um gut 86 Prozent auf 190,28 Mio. Euro voran. Demnach agiert AT&S zurzeit mit einer EBITDA-Marge von etwas mehr als 24,8 Prozent. „Die Nachfrage nach Leiterplatten für mobile Endgeräte lag über dem Vorjahr und konnte, trotz des teilweisen Umbaus in unserem Werk Shanghai und des daraus resultierenden Wegfalls von Kapazitäten, erfüllt werden“, betont das Management. Insgesamt rechnet AT&S für das gesamte Geschäftsjahr 2017/08 (31. März) nun mit einer EBITDA-Marge „leicht über“ der erst um Oktober 2017 heraufgesetzten Spanne von 19 bis 22 Prozent. Das geplante Umsatzwachstum dürfte sich weiter zwischen 20 und 25 Prozent bewegen. Per saldo hält boersengefluester.de für 2017/18 eine Verbesserung des EBITDA um rund 100 auf 230 Mio. Euro für realistisch. Dem steht derzeit ein Unternehmenswert (Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzschulden) von knapp 1,23 Mrd. Euro gegenüber, so dass die Aktie mit Parallelnotiz in Frankfurt gerade einmal mit dem 5,3fachen des für 2017/18 erwarteten EBITDA gehandelt wird. Auch wenn Währungseffekte derzeit ein wenig dämpfen: Unterm Strich bietet die AT&S-Aktie eine prima Chance-Risiko-Relation.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 991,84 | 1.027,98 | 1.000,58 | 1.188,22 | 1.589,87 | 1.791,34 | 1.549,78 | |
EBITDA1,2 | 226,00 | 250,10 | 194,53 | 245,66 | 349,53 | 416,72 | 307,49 | |
EBITDA-Marge3 | 22,79 | 24,33 | 19,44 | 20,67 | 21,99 | 23,26 | 19,84 | |
EBIT1,4 | 90,29 | 117,21 | 47,40 | 79,76 | 126,46 | 146,24 | 31,12 | |
EBIT-Marge5 | 9,10 | 11,40 | 4,74 | 6,71 | 7,95 | 8,16 | 2,01 | |
Jahresüberschuss1 | 56,52 | 86,95 | 21,46 | 47,42 | 103,29 | 136,64 | -36,69 | |
Netto-Marge6 | 5,70 | 8,46 | 2,14 | 3,99 | 6,50 | 7,63 | -2,37 | |
Cashflow1,7 | 143,19 | 170,53 | 185,12 | 184,65 | 713,19 | 476,37 | 653,38 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,38 | 2,08 | 0,34 | 1,01 | 2,39 | 3,03 | -1,39 | |
Dividende8 | 0,36 | 0,60 | 0,25 | 0,39 | 0,90 | 0,40 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |