Die Konditionen für die Kapitalerhöhung von UMT United Mobility Technology stehen nun fest: Vom 7. bis 21. Juli 2014 will der Anbieter von Lösungen für mobiles Bezahlen via Smartphone bis zu 10 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 1,50 Euro ausgeben. Dementsprechend ergibt sich ein Mittelzufluss von in der Spitze 15 Mio. Euro. Das ist etwas weniger als von uns vermutet. Die Aktionäre erhalten ein Bezugsrecht 1:1. Das heißt: Für jeden Anteilschein können Anleger eine neue Aktie zu je 1,50 Euro zeichnen. Wichtig: Aktionäre, die von dem Investment komplett überzeugt sind, können einen sogenannten Überbezug anmelden – also mehr Titel zeichnen, als ihnen eigentlich zustehen. Eine solche Konstruktion wählte kürzlich auch der Knorpelzellenspezialist co.don bei seiner Kapitalerhöhung. Allerdings drückt sich UMT hinsichtlich des Überbezugs schwammig aus. Die Anmeldungen werden „angemessen berücksichtigt“, soweit sie im „wohlverstandenen Interesse der Gesellschaft“ liegen. Was immer das genau heißen soll – unliebsame Aktionäre wollen die Münchner aber anscheinend wohl nicht hereinlassen. Gleichwohl wird sich Großaktionär und Vorstandschef Albert Wahl bei der Finanzierungsrunde verwässern lassen. „Wir wollen unseren Aktionärskreis vergrößern“, verriet er im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de. Um potente Interessenten für die Kapitalmaßnahme zu mobilisieren, befindet sich das Vorstandsteam von UMT gerade auf einer ausgedehnten Roadshow. Über die geplante Mittelverwendung hatten wir bereits berichtet (den Beitrag finden Sie HIER). An unserer Einschätzung zu dem Small Cap hat sich nichts geändert. Ein hochriskantes Investment mit allerdings auch enormen Chancen. Das Thema „Mobile Payment“ hat gigantisches Wachstumspotenzial, ob UMT mit seiner Lösung iPAYst am Ende zu den Gewinnern zählen wird, steht allerdings in den Sternen. Die Konkurrenz ist enorm. Um sich von den Wettbewerbern abzugrenzen und den Kunden möglichst viele Argumente für den Bezahlvorgang via iPAYst zu bieten, setzt Firmenlenker Wahl auf Kooperationen mit Unternehmen wie zum Beispiel der österreichischen Restaurant-Rabatt-Plattform Delinski. Eine Studie der BankM zu UMT finden Sie HIER.
Seinen SDAX-Platz musste VTG bereits Ende März 2014 räumen. Geschadet hat das dem Kurs des Vermieters von Eisenbahnwaggons allerdings nicht. Im Gegenteil: Seit der Herausnahme aus dem Small-Cap-Index hat der Titel um rund 13 Prozent an Wert gewonnen. Zudem gab es nach der Hauptversammlung am 5. Juni eine Dividende von 0,42 Euro je Aktie. Zwar musste die Gesellschaft ihre Prognosen für 2014 zum Jahresauftakt ein wenig tiefer hängen. Trotzdem ist das Papier einen Blick wert und sollte sich auf mittlere Sicht sehr positiv entwickeln. Der Börsenwert von 346 Mio. Euro entspricht gerade einmal dem 1,8fachen des für 2014 vom Vorstand erwarteten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Zurzeit gehen die Hamburger davon aus, beim EBITDA den unteren Bereich der Spanne von 188 bis 200 Mio. Euro zu erreichen. Allerdings ist VTG vergleichsweise hoch verschuldet. Die Finanzverbindlichkeiten türmen sich auf mehr als 900 Mio. Euro. Dementsprechend weniger kommt „unten“ an. Dennoch: Auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de ergibt sich ein 2015er-KGV von rund 14,5. Bezogen auf unsere Prognosen für 2016 sollte sich das KGV dann auf 12,5 verringern. Zudem wird das Papier gerade einmal zum Buchwert gehandelt. Langfristig orientierte Anleger können hier nicht viel verkehrt machen.
Der chinesische Papier- und Pappe-Produzent Youbisheng hat die Kommunikation mit Investoren und Journalisten vollständig eingestellt. Bereits bei unserem China-Besuch Ende April wurde ein geplanter Termin beim Unternehmen kurzfristig abgesagt. Nun erfahren wir, dass der Unternehmensgründer und Großaktionär, Hung Haiming, im Krankenaus liegen soll. Bestätigt werden konnte diese Meldung nicht. Auch der Finanzvorstand, David Tsui, soll angeblich nicht mehr wissen. Er ist erst Ende November vergangenen Jahres kurzfristig ins Unternehmen geholt worden, nachdem sein Vorgänger, Clement Hoo, zu JJ Auto gegangen war. In China gut vernetzte Kreise munkeln, dass Tsui – ein so genannter IPO-Finanzvorstand sei, der gar nicht fest im Unternehmen verwurzelt ist, sondern nur die IFRS-Rechnungslegung überwacht und mit dem Kapitalmarkt kommuniziert – das tut derzeit weder er noch seine deutsche Kommunikationsagentur. Seit der Veröffentlichung des Quartalsberichts Ende April herrscht Sendepause. Auch Tsui soll derzeit gar nicht wissen, wie es Haiming geht und wo er sich aufhält. Die Analysten von BankM berichten, dass der Geschäftsbetrieb offensichtlich weiter läuft. Angesichts der undurchsichtigen Lage haben sie ihr Rating vorübergehend eingestellt. Die Studie finden Sie HIER. Boersengefluester.de kann sich der Einschätzung nur anschließen. Abwarten – es bleibt leider nichts anderes übrig.