Nur etwas für erfahrene Small Cap-Anleger ist die von der chinesischen Ningbo SHIP Investment Group (Anteil: 83,03 Prozent) dominierte Vivanco AG. Dabei liefert der Lieferant von Konsumelektronikteilen und Telekomzubehör für stationäre Händler wie Saturn oder Media Markt seit geraumer Zeit ansprechende Ergebnisse und hat die Bilanzqualität damit deutlich verbessert. Seit 2016 gibt es sogar eine Dividende von 0,10 Euro pro Anteilschein. Der Börsenwert beträgt zurzeit knapp 32 Mio. Euro – bei einem Streubesitzanteil von de fakto aber nur knapp zwölf Prozent sind die Handelsumsätze jedoch entsprechend niedrig. Dafür können sich die jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen durchaus sehen lassen, auch wenn sie von einem 1,3 Mio. Euro-Sondereffekt in Form zusätzlicher Lizenzerlöse für die dauerhafte – statt der bislang befristeten – Nutzung der Namenrechte durch Ningbo beflügelt sind. Insgesamt kam Vivanco in den ersten sechs Monaten 2018 bei einem Umsatzanstieg von 2,0 Prozent auf 36,06 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von 2,55 Mio. Euro – nach 1,29 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich – auch dank der Restrukturierungsfortschritte in Spanien und Frankreich – von 1,27 auf 2,74 Mio. Euro. Bereinigt um alle Sondereinflüsse bewegt sich Vivancon freilich „nur“ in etwa auf Vorjahresniveau. Daher geht der Vorstand davon aus, dass sich das im Geschäftsbericht 2017 avisierte operativen EBITDA in einem Korridor von 5,0 bis 6,0 Mio. Euro wohl nicht halten lässt. Abzuwarten bleibt, wo Vivanco am Jahresende inklusive der Extraposten herauskommt. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem Überschuss von 1,85 Mio. Euro. Unterm Strich bietet der Micro Cap damit eine ansprechende Chance-Risiko-Relation. Dicker Malus bleibt die Illiquidität der Aktie.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 80,28 | 78,50 | 80,82 | 64,13 | 48,79 | 47,51 | 63,00 | |
EBITDA1,2 | 7,77 | 4,00 | 6,10 | 3,20 | 2,97 | 2,73 | 2,15 | |
EBITDA-Marge3 | 9,68 | 5,10 | 7,55 | 4,99 | 6,09 | 5,75 | 3,41 | |
EBIT1,4 | 7,92 | 3,60 | 3,65 | 0,73 | 0,48 | 0,84 | 0,30 | |
EBIT-Marge5 | 9,87 | 4,59 | 4,52 | 1,14 | 0,98 | 1,77 | 0,48 | |
Jahresüberschuss1 | 6,24 | 1,85 | 1,05 | -0,31 | -0,70 | -1,09 | -0,20 | |
Netto-Marge6 | 7,77 | 2,36 | 1,30 | -0,48 | -1,44 | -2,29 | -0,32 | |
Cashflow1,7 | 3,50 | 4,23 | 6,28 | 0,58 | -3,71 | 2,91 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,14 | 0,39 | 0,19 | -0,05 | -0,12 | -0,09 | -0,05 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,10 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
Eher konservativ ausgerichtete Investoren werden um die Aktie von Bastei Lübbe vermutlich auch künftig einen großen Bogen machen. Zu unsicher sind die Perspektiven des Verlagshauses nach der missglückten Expansions- und Digitalisierungsstrategie. Andererseits kann es vielleicht auch nicht schaden, sich schon jetzt mit den grundsätzlichen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen, schließlich sollten die Investoren den katastrophalen Abschluss für das Geschäftsjahr 2017/18 (31. März) mit einem Fehlbetrag von 16,24 Mio. Euro mittlerweile abgehakt haben. Außerdem befindet sich der Börsenwert mit 29,5 Mio. Euro auf einem Niveau, wo man fast nicht mehr viel falsch machen kann. Noch immer ein Klotz am Bein ist freilich die Netto-Verschuldung von etwas mehr als 30 Mio. Euro, allerdings hat das Team um CEO Carel Halff auch diese Kenngröße in den vergangenen zwölf Monaten um über 11 Mio. Euro verbessert. Für das laufende Geschäftsjahr stellte Halff einen – in erster Linie durch den Verkauf des Großhändlers BuchPartner bedingten – Umsatzrückgang von 140,17 auf rund 95 Mio. Euro in Aussicht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll von minus 18,05 Mio. Euro auf positive 0,5 bis 2,0 Mio. Euro drehen. Unterm Strich werden die Kölner damit wohl auch 2018/19 deutlich rote Zahlen schreiben – bei einer vergleichsweise konstanten Netto-Verschuldung. 2019/20 will Vorstandschef Halff dann mit „kleineren Umsatzzuwächsen wieder die normale Ertragsfähigkeit des Konzerns“ ansteuern, die er bei EBIT-Margen in einer Bandbreite von sechs bis acht Prozent ansiedelt. Mit ein wenig Glück könnten so zwischen 3 und 4 Mio. Euro als Gewinn hängen bleiben, was die Aktie in knapp einstellige KGV-Regionen befördern würde. Noch ist das zu einem stattlichen Teil Zahlenspielereien. Doch sie zeigen, dass die Aktie von Bastei Lübbe durchaus das Potenzial hat, wieder markant höhere Kurse zu sehen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 140,17 | 94,92 | 81,49 | 92,69 | 94,51 | 100,02 | 110,33 | |
EBITDA1,2 | 0,49 | 7,60 | 6,36 | 13,37 | 15,84 | 12,63 | 17,58 | |
EBITDA-Marge3 | 0,35 | 8,01 | 7,80 | 14,42 | 16,76 | 12,63 | 15,93 | |
EBIT1,4 | -18,05 | 2,71 | 4,13 | 10,87 | 14,66 | 7,19 | 13,98 | |
EBIT-Marge5 | -12,88 | 2,86 | 5,07 | 11,73 | 15,51 | 7,19 | 12,67 | |
Jahresüberschuss1 | -16,24 | 0,85 | -9,07 | 7,87 | 11,02 | 3,97 | 8,80 | |
Netto-Marge6 | -11,59 | 0,90 | -11,13 | 8,49 | 11,66 | 3,97 | 7,98 | |
Cashflow1,7 | 5,47 | 14,43 | 14,27 | 16,88 | 12,85 | 10,42 | 2,66 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,96 | 0,05 | -0,46 | 0,57 | 0,83 | 0,30 | 0,66 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,29 | 0,40 | 0,16 | 0,30 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Das ist bitter: Ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2018 – 30 Jahren nach der Firmengründung und 20 Jahre nach dem Börsengang an den Neuen Markt muss Cenit eine Umsatz- und Gewinnwarnung aussprechen. Demnach stellt das IT Software- und Beratungshaus für das laufende Jahr nur noch Erlöse zwischen 175 und 180 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Bereich um 10 Mio. Euro in Aussicht. Zur Einordnung: Bislang kalkulierte Vorstandssprecher Kurs Bengel mit Umsätzen in einer Bandbreite von 180 bis 185 Mio. Euro sowie einem EBIT auf Höhe des Vorjahresniveaus von knapp 13 Mio. Euro. Als wesentlichen Grund für die Prognosekorrektur nennt Bengel, dass Verkauf eigener Software hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist und der Effekt bis zum Jahresende nicht mehr kompensiert werden kann. Angedeutet hatte sich die Entwicklung freilich schon im Auftaktviertel 2018 mit einem spürbar rückläufigen Betriebsergebnis. So gesehen hat der im laufenden Jahr erstmals voll zu konsolidierende Dassault Systèms-Integrator KEONYS den Stuttgartern noch kein Glück gebracht. Die große Frage ist nun, ob es sich um eine zwischenzeitliche Schwächeperiode handelt oder womöglich sogar die für 2020 formulierten Ziele in Gefahr sind, wonach Cenit 200 Mio. Euro Umsatz und eine EBIT-Marge von 10 Prozent anstrebt. Kurstechnisch ist der im Prime Standard gelistete Titel bis knapp unter 17 Euro zurückgefallen, was der tiefste Stand seit Anfang 2016 ist. Zudem werden sich besorgte Investoren möglicherweise schon jetzt fragen, ob Cenit möglicherweise doe Dividende für 2018 kürzen wird – immerhin gilt die Dividendenrendite als eines der stärksten Argumente für die Aktie. Kapitalisiert ist die Gesellschaft zurzeit mit knapp 142 Mio. Euro. Zu beachten bei der Aktienbewertung ist jedoch, dass das Unternehmen über eine Netto-Liquidität von rund 20 Mio. Euro verfügt. Sollte Cenit die 2018er-Ergebnisdelle schnell wieder ausbügeln können, wäre die aktuelle Marktkapitalisierung eher eine günstige Einstieg- beziehungsweise Nachkaufchance. Noch lässt sich aber nicht valide einschätzen, so dass für boersengefluester.de „Halten“ für eine sinnvolle Einschätzung für die Cenit-Aktie ist.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 151,70 | 169,99 | 171,71 | 147,24 | 146,07 | 162,15 | 184,72 | |
EBITDA1,2 | 15,27 | 11,95 | 15,24 | 9,59 | 11,27 | 11,94 | 16,41 | |
EBITDA-Marge3 | 10,07 | 7,03 | 8,88 | 6,51 | 7,72 | 7,36 | 8,88 | |
EBIT1,4 | 12,84 | 9,03 | 9,20 | 3,63 | 6,23 | 6,31 | 9,22 | |
EBIT-Marge5 | 8,46 | 5,31 | 5,36 | 2,47 | 4,27 | 3,89 | 4,99 | |
Jahresüberschuss1 | 8,99 | 6,13 | 6,96 | 2,92 | 4,35 | 6,61 | 4,99 | |
Netto-Marge6 | 5,93 | 3,61 | 4,05 | 1,98 | 2,98 | 4,08 | 2,70 | |
Cashflow1,7 | 3,92 | 9,62 | 11,68 | 12,28 | 8,24 | 11,49 | 5,33 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,07 | 0,73 | 0,82 | 0,28 | 0,51 | 0,75 | 0,54 | |
Dividende8 | 1,00 | 0,60 | 0,00 | 0,47 | 0,75 | 0,50 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Grant Thornton |