Mit den jüngsten Zahlen hat Vita 34 nicht unbedingt den Nerv der Anleger getroffen. Angesichts der länger als gedacht dauernden Genehmigungsprozesse auf Länderebene zur Entnahmeerlaubnis für Nabelschnurgewebe in den gut 700 deutschen Partnerkliniken, musste der Vorstandsvorsitzende André Gerth seine Prognose leicht nach unten anpassen. Wollten die Leipziger für 2014 ursprünglich ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 3,3 Mio. Euro erzielen, sieht der aktualisierte Ausblick lediglich vor, dass das 2013er-Niveau von 2,66 Mio. Euro übertroffen werden soll. Im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de hält Gerth diese Vorgabe weiterhin für realistisch. Verbessert haben sich die Rahmenbedingungen seit der Zahlenvorlage vor gut einem Monat allerdings nicht. Vor diesem Hintergrund sollten Investoren die Erwartungshaltung an das Zahlenwerk für das Gesamtjahr nicht zu hoch hängen. Umso interessanter wird, in welchem Umfang die Leipziger ihre Wachstumsambitionen umsetzen können. Die Strategie fußt auf drei Säulen: Marktdurchdringung, Ausbau des Produktportfolios und Ausbau der Forschungsinitiativen. Nach Einschätzung von boersengefluester.de bleibt die Aktie von Vita 34 ein Investment mit gutem Chance-Risiko-Profil – zumal der Small Cap weit unter Buchwert notiert. Mit Sicht auf sechs bis zwölf Monate sollten Kurse um 5,50 Euro möglich sein. Viel hängt allerdings davon, wie Vita 34 bei den Genehmigungsprozessen vorankommt. Ein zusätzlicher Kurstreiber könnten Übernahmen sein, wie bereits die Akquisition des Datenbank-Spezialisten Stellacure Anfang des Jahres gezeigt hat. Gemessen an der Bedeutung des Zukaufs, die Notiz schnellte in relativ kurzer Zeit um mehr als 100 Prozent in die Höhe, sind die Börsianer damals jedoch deutlich über das Ziel hinaus geschossen.
Wieder einmal ganz locker und zuversichtlich gibt sich Peter Bollenbeck, Vorstandsvorsitzender von InVision, im Gespräch mit boersengefluester.de auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt. Der Anbieter von cloudbasierter Software für die Steuerung des Personaleinsatzes in Call Centern hat ein ganz starkes Börsenjahr hinter sich. In der Spitze schoss das Papier 2014 um 170 Prozent auf 67,55 Euro in die Höhe. Anfang Juli setzte dann allerdings eine Konsolidierungsphase ein, die den Anteilschein auf aktuell 42,50 Euro zurückführte. Für boersengefluester.de ist das ein interessantes Einstiegsniveau. Mit einer offiziellen Prognose für 2015 wird sich Bollenbeck zwar vermutlich bis zur Verlage des Geschäftsberichts Ende März zurückhalten. Die Erwartungen der Analysten für das 2015er-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reichen jedoch von 3,3 Mio. Euro (Warburg), über 4,1 Mio. Euro (Hauck & Aufhäuser), bis hin zu 5,7 Mio. Euro (Berenberg Bank). Zur Einordnung: Die offizielle EBIT-Prognose für 2014 liegt bei „mehr als 4 Mio. Euro”. Vermutlich wird die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. „Letztlich kommt es auf diese Zahlen aber gar nicht so sehr an”, sagt Bollenbeck. Er verrät uns, dass die großen internationalen Investoren auf den Roadshows viel eher daran interessiert sind, welche Meilensteine auf lange Sicht möglich sind. Und hier hält Bollenbeck ganz andere Dimensionen für möglich. Das für InVision erreichbare Umsatzpotenzial siedelt er bei erstaunlichen 120 Mio. Euro an. Immer wieder aufflackernden Spekulationen, wonach InVision ein potenzieller Übernahmekandidat sei, tritt er entgegen. Seine Stücke stehen jedenfalls nicht zur Disposition. Auch umgekehrt wollen die Ratinger nicht aufs Einkaufstour gehen. „Solche Überlegungen haben wir wieder verworfen. Unsere eigenen Produkte bieten genügend Wachstumspotenzial. Darauf legen wir unser gesamtes Augenmerk”, sagt Bollenbeck. Der Titel eignet sich für risikobereite Anleger, die auf der Suche nach einer knackigen Investmentstory sind. Ende des Jahres erfolgt die Auszahlung der Kapitalumwandlung von 2,50 Euro je Aktie. Stichtag ist der 29. Dezember 2014. Das entspricht einer Rendite von knapp sechs Prozent.