Wie die Feuerwehr rast zurzeit der Aktienkurs von Vita 34 gen Norden. Zwischenzeitlich erreichte die Notiz sogar die Marke von 9,50 Euro. Zur Erinnerung: Erst kürzlich hat die Nabelschnurblutbank aus Leipzig eine Kapitalerhöhung zu 6,10 Euro je neuer Aktie – dem Vernehmen nach mehrfach überzeichnet – platziert. Die Mittelzufuhr war Teil eines dreistufigen Finanzierungsplans zur Umsetzung der Übernahme des Rostocker Konkurrenten Seracell. Eine zentrale Rolle spielte dabei der Shop Apotheke Europe-CEO Michael Köhler. Über sein Investmentvehikel MK Beleggingsmaatschappij Venlo B.V. (MKBV) hatte Köhler bereits vor der Bezugsrechtskapitalerhöhung – ganz überwiegend via Privatrunde – einen Anteil an Vita 34 von 9,39 Prozent erworben. Gleichzeitig sicherte er zu, die anstehende Kapitalerhöhung mit bis zu 3 Mio. Euro zu begleiten. Damit hätte MKBV rund 60 Prozent des Maximalbetrags garantiert.
Soweit ist es jedoch nicht gekommen, schließlich haben wesentliche Investoren ihr Bezugsrecht wahrgenommen. Jedenfalls kommt MKBV nach der jüngsten Stimmrechtsmitteilung vom 10. August 2017 auf einen Anteil an Vita 34 von 11,64 Prozent. Demnach hat Michael Köhler sein Paket um rund 170.000 Stück aufgestockt. Aus seinen Bezugsrechten hätte er gut 78.000 junge Aktien zeichnen können. Die Differenz von knapp 92.000 Anteilscheinen – im Gegenwert von circa 560.000 Euro – hat er also via Überbezug gezeichnet. Offen ist zum jetzigen Zeitpunkt, ob MKBV weiter bei Vita 34 aufstockt: Viel spricht jedoch dafür. Ziemlich sicher ist dagegen sogar, dass der neue Vita 34-CEO Dr. Wolfgang Knirsch bei seiner Präsentation und den Einzelgesprächen auf der DVFA Herbstkonferenz am 5./6. September 2017 in Frankfurt auf so viel Interesse für Vita 34 stoßen wird, wie ewig nicht.
Eine derart gute Performance der Aktie ist schließlich die beste Werbung. Darüber hinaus hatte Knirsch zuletzt eine Roadshow für August/September angekündigt: „Wir werden proaktiv auf interessierte Small Cap-Investoren zugehen und die neue Vita 34 präsentieren.” Die Analysten von Montega aus Hamburg hatten den fairen Wert der Aktie zuletzt auf 9,10 Euro taxiert. Dieses Niveau ist nun bereits überschritten. Der Attraktivität der Aktie schadet das aber kaum.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 19,19 | 20,41 | 19,93 | 20,07 | 28,42 | 68,94 | 77,06 | |
EBITDA1,2 | 1,85 | 4,72 | 5,43 | 5,34 | 0,81 | -3,56 | 5,57 | |
EBITDA-Marge3 | 9,64 | 23,13 | 27,25 | 26,61 | 2,85 | -5,16 | 7,23 | |
EBIT1,4 | 0,14 | 2,63 | 2,45 | 2,38 | -3,07 | -27,28 | -3,12 | |
EBIT-Marge5 | 0,73 | 12,89 | 12,29 | 11,86 | -10,80 | -39,57 | -4,05 | |
Jahresüberschuss1 | -0,33 | 0,83 | 0,72 | 1,50 | -3,93 | -27,38 | -2,03 | |
Netto-Marge6 | -1,72 | 4,07 | 3,61 | 7,47 | -13,83 | -39,72 | -2,63 | |
Cashflow1,7 | 1,53 | 4,60 | 6,32 | 3,98 | 2,73 | -4,49 | 9,15 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,09 | 0,20 | 0,18 | 0,37 | -0,63 | -1,71 | -0,12 | |
Dividende8 | 0,16 | 0,16 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |