Traditionell stellt Viscom komplexe Systeme zur Inspektion von elektronischen Baugruppen her, wie sie insbesondere von Automobilzulieferern genutzt werden. Mitte 2022 gliederten die Hannoveraner dann die 85-Prozent-Tochter Exacom aus, um vom Zukunftsmarkt der Röntgeninspektion von Batteriezellen noch stärker profitieren zu können und gleichzeitig auch das Kundenportfolio breiter aufzustellen. Ein Schritt, der sich offenbar gelohnt hat. Nachdem im Q1-Bericht von Viscom bereits von einem Großauftrag für Exacom die Rede war, gibt es nun den nächsten erfreulichen Deal: Demnach hat Exacon von einem Kunden aus dem Bereich Energy Storage Products eine Order im Gesamtvolumen von rund 4,9 Mio. Euro, die allerdings größtenteils erst 2024 umsatzwirksam wird, gewonnen. Weitere Details verraten die Vertragspartner nicht. Auf Ebene des Viscom-Konzerns soll derweil im laufenden Jahr bei Erlösen zwischen 110 und 120 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 5,5 bis 12,0 Mio. Euro erwirtschaftet werden.
Nach den schwächeren Jahren 2019 bis 2021 wäre das – zumindest in der optimistischen Variante – erneut eine deutliche Verbesserung. Allerdings zeigt die Prognosespanne, wie groß die Unsicherheit noch immer ist. Bewertungstechnisch gefällt boersengefluester.de die Viscom-Aktie aber weiterhin sehr gut. Der Halbjahresbericht steht am 10. August 2023 an. Der aktuelle Börsenwert beträgt etwas mehr als 81 Mio. Euro. Um die Aktienstory auch bei institutionellen Investoren besser platzieren zu können, wäre es natürlich vorteilhaft, wenn sich die Marktkapitalisierung wieder zurück Richtung 100 Mio. Euro entwickelt. Das Analysehaus Pareto Securities siedelt den fairen Wert der Viscom-Aktie bei 15,80 Euro an – das entspräche einer MarketCap von mehr als 142 Mio. Euro. Die Voraussetzungen für steigende Kurse sind grundsätzlich also da. Aber auch die Viscom-Aktie tut sich – wie viele andere Spezialwerte ebenfalls – seit geraumer Zeit schwer damit, einen nachhaltigen Trend nach oben zu etablieren. Wer sich hier engagiert, braucht also unbedingt auch Zeit.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 88,54 | 93,56 | 88,86 | 61,56 | 79,79 | 105,52 | 118,78 | |
EBITDA1,2 | 15,90 | 12,92 | 9,02 | -0,77 | 10,07 | 14,95 | 13,20 | |
EBITDA-Marge3 | 17,96 | 13,81 | 10,15 | -1,25 | 12,62 | 14,17 | 11,11 | |
EBIT1,4 | 13,83 | 10,94 | 4,02 | -5,98 | 4,20 | 8,19 | 6,61 | |
EBIT-Marge5 | 15,62 | 11,69 | 4,52 | -9,71 | 5,26 | 7,76 | 5,57 | |
Jahresüberschuss1 | 9,07 | 7,81 | 3,10 | -4,41 | 2,59 | 5,37 | 3,14 | |
Netto-Marge6 | 10,24 | 8,35 | 3,49 | -7,16 | 3,25 | 5,09 | 2,64 | |
Cashflow1,7 | 12,75 | 1,23 | 7,30 | 10,26 | -3,90 | -1,69 | 6,18 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,02 | 0,88 | 0,35 | -0,50 | 0,29 | 0,60 | 0,34 | |
Dividende8 | 0,60 | 0,45 | 0,05 | 0,00 | 0,20 | 0,30 | 0,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Auf den Hamburger Investoren Tagen (HIT) im Februar 2023 war die Aktie des Pumpen- und Armaturenherstellers KSB noch so etwas wie ein Geheimtipp. Dabei hatte sich das Unternehmen operativ längst wieder spürbar nach vorn gearbeitet und blickte optimistisch in die Zukunft. Nun: Wahrscheinlich war es zu einem großen Teil auch die bislang ungewohnt klare Orientierung Richtung Kapitalmarkt, die den Investoren gefallen hat. Umso besser, dass KSB seitdem beständig liefert: Starke Zahlen für das Geschäftsjahr 2022, eine unerwartet deutlich heraufgesetzte Dividende und zuletzt auch ansprechende Eckdaten für das Auftaktquartal 2023. Nun legen die Frankenthaler nochmals nach und korrigieren ihren Ausblick für das Gesamtjahr 2023 kräftig nach oben. So sollen die Umsatzerlöse jetzt auf eine Bandbreite von 2.800 bis 2.950 Mio. Euro steigen – nach einer bislang avisierten Spanne zwischen 2.500 und 2.850 Mio. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kalkuliert der Vorstand ab sofort mit einem Korridor von 210 bis 230 Mio. Euro.
Bislang lag die Messlatte hier zwischen 165 und 200 Mio. Euro. Entsprechend dürfte KSB im laufenden Jahr das aus dem Jahr 2008 stammende Rekord-EBIT von damals 208,2 Mio. Euro deutlich toppen. Indes ist der Aktienkurs der Vorzugsaktie noch immer ein gutes Stück entfernt von dem im Oktober 2007 aufgestellten All-Time-High bei knapp 691 Euro entfernt. Wenig später bremste dann die aufkommende Finanzkrise die Notiz von KSB aus. Auch wenn die globale ökonomische und politische Situation zurzeit womöglich ähnlich fragil ist, sehen wir das Unternehmen gegenwärtig sehr viel besser aufgestellt als damals. Jedenfalls schöpft KSB seine Möglichkeiten nun wesentlich besser aus. Bewertungstechnisch ist der Titel auch auf dem aktuellen Niveau noch immer überdurchschnittlich günstig und sollte seinen Weg nach oben fortsetzen. Den kompletten Halbjahresbericht veröffentlicht das Unternehmen am 3. August 2023. Tipp: Einen Blick wert ist auch die Stammaktie von KSB.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.204,96 | 2.245,95 | 2.383,19 | 2.207,88 | 2.343,58 | 2.573,39 | 2.818,99 | |
EBITDA1,2 | 188,69 | 179,19 | 195,45 | 170,08 | 222,05 | 259,52 | 312,00 | |
EBITDA-Marge3 | 8,56 | 7,98 | 8,20 | 7,70 | 9,48 | 10,08 | 11,07 | |
EBIT1,4 | 117,25 | 74,70 | 113,60 | 70,17 | 141,16 | 169,10 | 223,90 | |
EBIT-Marge5 | 5,32 | 3,33 | 4,77 | 3,18 | 6,02 | 6,57 | 7,94 | |
Jahresüberschuss1 | 52,10 | 23,92 | 58,50 | 4,38 | 110,32 | 127,34 | 176,61 | |
Netto-Marge6 | 2,36 | 1,07 | 2,45 | 0,20 | 4,71 | 4,95 | 6,27 | |
Cashflow1,7 | 120,69 | 61,35 | 144,93 | 183,86 | 163,92 | 2,11 | 280,30 | |
Ergebnis je Aktie8 | 21,36 | 6,64 | 24,73 | -5,37 | 53,60 | 59,31 | 87,09 | |
Dividende8 | 7,76 | 3,38 | 8,76 | 4,26 | 12,26 | 19,76 | 26,26 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
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