Überzeugende Zahlen für 2022, eine nochmals auf 1,20 Euro je Vorzugsaktie heraufgesetzte Dividende sowie ein ansprechender Ausblick für das laufende Jahr schieben den Kurs von Villeroy & Boch kräftig an. Noch immer wird der Anteilschein des Anbieters von Haushalswaren (Tischkultur) und Badezimmer-Equipment jedoch mit einem einstelligen KGV gehandelt und bringt es darüber hinaus zur Hauptversammlung am 21. April 2023 auf eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von 5,5 Prozent. Entsprechend zuversichtlich ist boersengefluester.de, dass sich der Aktienkurs demnächst wieder über das Zwölf-Monats-Hoch bei rund 25 Euro schieben wird. Mit Blick auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnet der Vorstand für 2023 mit einem Resultat auf Höhe des starken Vorjahresniveaus von 96,8 Mio. Euro, was zum jetzigen Zeitpunkt Raum für positive Überraschungen lässt – selbst wenn Villeroy & Boch nicht unerheblich auch an der Baukonjunktur hängt. On top besteht die Chance auf einen Sonderertrag von vermutlich rund 20 Mio. Euro aus der Entwicklung der Immobilie in Luxemburg. „Wir gehen davon aus, dass es im 1. Halbjahr 2023 zu einer Entscheidung der luxemburgischen Innenministerin kommen wird“, betont Villeroy & Boch im kürzlich vorgelegten (Vorab)-Geschäftsbericht. Insgesamt bleibt die Aktie ein aussichtsreiches Investment mit hoher Bilanzqualität.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 836,50 | 853,10 | 833,30 | 800,90 | 945,00 | 994,50 | 901,90 | |
EBITDA1,2 | 76,00 | 77,10 | 92,70 | 86,20 | 130,80 | 138,20 | 129,20 | |
EBITDA-Marge3 | 9,09 | 9,04 | 11,12 | 10,76 | 13,84 | 13,90 | 14,33 | |
EBIT1,4 | 49,80 | 53,60 | 51,00 | 40,70 | 90,50 | 96,80 | 89,00 | |
EBIT-Marge5 | 5,95 | 6,28 | 6,12 | 5,08 | 9,58 | 9,73 | 9,87 | |
Jahresüberschuss1 | 29,80 | 33,90 | 80,40 | 22,90 | 60,50 | 71,50 | 61,00 | |
Netto-Marge6 | 3,56 | 3,97 | 9,65 | 2,86 | 6,40 | 7,19 | 6,76 | |
Cashflow1,7 | 41,00 | 2,10 | 46,30 | 136,50 | 73,80 | 54,10 | 67,60 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,16 | 1,30 | 3,06 | 0,88 | 2,30 | 2,72 | 2,31 | |
Dividende8 | 0,57 | 0,60 | 0,55 | 0,55 | 1,00 | 1,20 | 1,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
Einmal komplett auf links gedreht hat der neue Vorstand das Geschäftsmodell von bet-at-home.com. Neben den vielen regulatorisch notwendig gewordenen Anpassungen im Angebot an Sport- und Glücksspielen betrifft dies insbesondere den Wandel von einer früher weitgehend selbst erstellten Plattform hin zur Nutzung von Angeboten Dritter. Summa summarum gab es 2022 damit nochmals massig Sondereffekte zu verarbeiten. Ergebnis ist ein enormer Spread zwischen operativem Überschuss (555.000 Euro) und dem Netto-Ergebnis inklusive aller Sonder-Effekte von 11,91 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus dem fortzuführenden Geschäft erreichte 2022 rund 2,1 Mio. Euro, das ausgewiesene EBITDA beträgt 0,4 Mio. Euro. Insgesamt also ein für Investoren sehr erklärungsbedürftiges Resultat, was eine Einschätzung der tatsächlichen Vitalität des Unternehmens nicht gerade einfacher macht. Für das laufende Jahr peilt der Vorstand Brutto-Wett- und Gamingerträge (Spielvolumen minus ausbezahlte Gewinne) zwischen 50 und 60 Mio. Euro (Vorjahr: 53,53 Mio. Euro) sowie ein EBITDA in einer Spanne von minus 3 Mio. Euro bis plus 1 Mio. Euro an. Hier hatte sich wohl nicht nur boersengefluester.de eine etwas positivere Einschätzung des ehemaligen SDAX-Unternehmens erwartet. Schwer zu einzuschätzen indes, ob sich CEO Marco Falchetto einen besonders großen Puffer eingebaut hat und bet-at-home.com im Jahresverlauf positives Überraschungspotenzial besitzt. Dafür fehlen zurzeit einfach Erfahrungswerte, zumal die Gesellschaft in Sachen Investor Relations weiterhin auf Sparflamme unterwegs ist. Momentan ist der Titel eine Halten-Position. Die Bewertung erscheint nicht besonders hoch. Unklar ist uns aber noch immer, welche Risiken aus früheren Geschäftsaktivitäten möglicherweise noch immer aufploppen können.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 145,39 | 143,35 | 143,29 | 126,93 | 59,35 | 53,53 | 46,18 | |
EBITDA1,2 | 35,47 | 36,22 | 35,17 | 30,95 | 13,97 | 2,11 | 0,81 | |
EBITDA-Marge3 | 24,40 | 25,27 | 24,54 | 24,38 | 23,54 | 3,94 | 1,75 | |
EBIT1,4 | 34,13 | 34,95 | 33,24 | 28,92 | 11,67 | -0,11 | -0,84 | |
EBIT-Marge5 | 23,47 | 24,38 | 23,20 | 22,78 | 19,66 | -0,21 | -1,82 | |
Jahresüberschuss1 | 32,85 | 32,61 | 17,96 | 23,29 | -16,31 | 11,91 | -1,51 | |
Netto-Marge6 | 22,59 | 22,75 | 12,53 | 18,35 | -27,48 | 22,25 | -3,27 | |
Cashflow1,7 | 25,90 | 24,81 | 29,88 | 18,15 | 10,50 | -5,02 | 0,16 | |
Ergebnis je Aktie8 | 4,68 | 4,65 | 2,56 | 3,32 | -2,32 | 1,62 | -0,21 | |
Dividende8 | 7,50 | 6,50 | 2,00 | 2,50 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PKF Fasselt Schlage |