Ende April wird Vectron Systems seinen Geschäftsbericht für 2020 vorlegen. Bis dahin versorgt das Unternehmen die Investoren zumindest kleckerweise mit wesentlichen Eckdaten zur operativen Entwicklung des vergangenen Jahres. Demnach kommt Vectron bei Erlösen von rund 27,8 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 2,2 Mio. Euro, womit die in Aussicht gestellte EBITDA-Bandbreite von minus 2,00 bis plus 0,25 Mio. Euro verfehlt wurde. Ganz offensichtlich, wie schwierig die Lage im Gastrogewerbe noch immer ist. Seine Zuversicht hat Vorstand Thomas Stümmler aber nicht verloren. Er weist darauf hin, dass 2021 „sehr zufriedenstellend“ angelaufen sei und bereits für das Auftaktviertel wieder positive Ergebnisse zu erwarten sind. Demnach bleibt die Vectron-Aktie ein Hoffnungswert, zumal Deutschland der Hauptmarkt der Münsteraner ist. Immerhin besteht die Chance, dass die staatlichen Überbrückungshilfen für Corona-geschädigte Unternehmen indirekt auch Vectron helfen. Die Einschätzungen der Analysten zur Vectron-Aktie gehen derweil meilenweit auseinander. Gemessen an den vielen Unsicherheitsfaktoren hält sich der Spezialwert momentan sogar ziemlich gut. Die Marktkapitalisierung bewegt sich bei etwa 95 Mio. Euro.
Zugegeben: Nach außen hin handelt es sich bei dem seit längerer Zeit laufenden Fundsraising-Prozess von SGT German Private Equity um eine zähe Angelegenheit. Immerhin konnten trotz „fortgesetzter, pandemiebedingter Verzögerungen“ weitere Investorenzusagen für den avisierten Private Equity Fond gesichert werden, wie die Frankfurter jetzt mitteilen. Demnach hat sich an der bisherigen Planung nichts geändert, wonach im zweiten Quartal 2021 Untergrenze 1 Mrd. Dollar zusammengetragen sein sollen. Dem Vernehmen nach liegen für mehr als zwei Drittel Zusagen vor, für mindestens weitere 350 Mio. Dollar gibt es Absichtsbekundungen. Zur Einordnung: Ende Januar 2021 machten die Zusagen zwei Drittel (jetzt: mehr als zwei Drittel) des geplanten Milliardenvolumens und die Absichtsbekundungen gut 200 Mio. Dollar aus. Neuigkeiten gibt es darüber hinaus bezüglich des laufenden Verkaufsprozesses beim noch übrig gebliebenen Portfolio der ehemaligen German Startups Group. Demnach wurden zwei Beteiligungen mit Gewinn jeweils zu einem niedrigen siebenstelligen Erlös veräußert. Konkrete Namen wurden – wie in der Branche üblich – nicht genannt. Immerhin: Für den Sommer 2021 kündigt das im Freiverkehrssegment Scale gelistete Unternehmen weitere Exits an. Für Anleger mit einem ausreichend langem Investmenthorizont bleibt die SGT-Aktie nach Auffassung von boersengefluester.de eine attraktive Depotbeimischung. Normalerweise müsste der Titel deutlich höher notieren. Vorschusslorbeeren bekommt SGT German Private Equity allerdings nicht vom Kapitalmarkt. Und so wird sich die Fessel vermutlich erst lösen, wenn der Private Equity-Fonds tatsächlich aktiv ist und das neue Geschäftsmodell für entsprechende Erlösströme sorgt.
Nach einer längeren Konsolidierungsphase auf dem deutlich erhöhten Kursniveau im Bereich um 30 Euro gewinnt die Notiz der Netfonds-Aktie zurzeit wieder an Stärke. Der für nach der Hauptversammlung im Juni 2021 angekündigte Wechsel von CEO Karsten Dümmler in den Aufsichtsrat hat die Investoren also nicht beunruhigt, zumal mit Gründungsgesellschafter Martin Steinmeyer frühzeitig die Nachfolge geklärt ist. Mehr Augenmerk legen die Investoren daher auf die anhaltend gute operative Entwicklung des Finanzdienstleisters: So kletterten die administrierten Assets in den ersten drei Monaten 2021 gegenüber dem Schlussstand 2020 um weitere 1,1 Mrd. Euro auf jetzt 18,2 Mrd. Euro. Mit Blick auf die künftige Ertragskraft besonders wichtig ist, dass sich die Assets und Management – also das von der Netfonds-Gruppe direkt verwaltete Vermögen – nochmal spürbar erhöht hat. „Für das Jahr 2021 stehen die Weichen weiterhin auf Wachstum“, betonen die Hamburger. Den Geschäftsbericht für 2020 legt die Gesellschaft am 5. Mai vor. Wenige Tage später präsentiert Netfonds dann auf der von Equity Forum organisierten Frühjahrskonferenz vor Investoren. Die Analysten von Montega setzen das Kursziel für die Netfonds-Aktie zurzeit bei 37 Euro an. Verglichen mit der Bewertung von vergleichbaren Unternehmen wie der JDC Group sollte der Titel aber sogar noch deutlich mehr Potenzial haben. Ein wichtiger Treiber im laufenden Jahr wird zudem der Start der Pflegezusatzversicherung für die Beschäftigten der Chemie-Branche, wo Netfonds als Abwicklungspartner involviert ist, sich darüber hinaus aber auch einiges an Zusatzgeschäft erwartet.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 21,03 | 21,52 | 19,85 | 27,47 | 23,94 | 25,85 | 20,96 | |
EBITDA1,2 | 1,77 | 2,80 | 2,35 | 4,35 | 2,31 | 3,55 | 4,27 | |
EBITDA-Marge3 | 8,42 | 13,01 | 11,84 | 15,84 | 9,65 | 13,73 | 20,37 | |
EBIT1,4 | 0,63 | 1,99 | 1,05 | 3,04 | 0,59 | 2,07 | 2,55 | |
EBIT-Marge5 | 3,00 | 9,25 | 5,29 | 11,07 | 2,46 | 8,01 | 12,17 | |
Jahresüberschuss1 | 0,22 | 0,83 | 0,29 | 1,90 | 0,33 | 1,08 | 1,67 | |
Netto-Marge6 | 1,05 | 3,86 | 1,46 | 6,92 | 1,38 | 4,18 | 7,97 | |
Cashflow1,7 | 2,47 | 1,35 | 1,54 | 3,92 | 0,92 | 2,79 | 1,47 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | 0,23 | 0,11 | 0,41 | 0,02 | 0,19 | 0,21 | |
Dividende8 | 0,47 | 0,40 | 0,25 | 0,40 | 0,12 | 0,15 | 0,10 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |