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Aktuell zu Ihren Aktien: Vectron Systems, Binect, 2G Energy

[sws_green_box box_size=”640″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Firmenmeldungen und weisen auf interessante Kursentwicklungen, Gerüchte oder Daten für den Gesamtmarkt hin. Dazu gibt es Tipps von Analysten zu Aktien aus dem Small-Cap-Sektor – natürlich stets mit einer konkreten Handlungs-Einschätzung.[/sws_green_box]

Um deutlich mehr als 50 Prozent hat die Aktie von Vectron Systems allein in den vergangenen sechs Monaten an Wert verloren – zuletzt noch einmal mit zunehmendem Tempo. Um den Spekulationen um enttäuschende Zahlen zumindest ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen, hat der Anbieter von Kassensystemen für den Gastronomie und Bäckereien nun – früher als üblich – einen ersten Überblick für 2021 vorgelegt. Der liegt mit Erlösen von 40,2 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,3 Mio. Euro auf HGB-Basis zwar unter den bislang vom Vorstand in Aussicht gestellten Zahlen (Umsatz: 40,9 bis 42,4 Mio. Euro, EBITDA: 4,5 bis 5,5 Mio. Euro); doch die Lücke hält sich in vergleichsweise engen Grenzen. Als Auslöser macht das Unternehmen – wen wundert es – „insbesondere die Auswirkungen der neuerlichen Corona-Maßnahmen auf die Gastronomie verantwortlich“. Zudem weist der Vorstand darauf hin, dass Vectron Systems mit einem Netto-Cash von 16,9 Mio. Euro solide finanziert sei – sowohl was die Umsetzung der Digitalstrategie, als auch mögliche Akquisitionen angeht. Den Anteil der wiederkehrenden Umsätze aus digitalen Services am Gesamterlös beziffert Vectron auf knapp 18 Prozent. Von den Kurszielen der meisten Analysten ist der Spezialwert mittlerweile meilenweit entfernt. Am Ende wird sich wohl jeder Investor seine eigene Wahrheit raussuchen: Skeptiker werden Vorstand Thomas Stümmler eine neuerliche Prognoseverfehlung ankreiden. Optimisten setzen drauf, dass sich die tatsächlichen Corona-Auswirkungen im Gastro-Bereich durch staatliche Hilfsprogramme in Grenzen halten und Vectron vor deutlich besseren Zeiten steht.

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Dass es eng werden könnte mit der Prognose für 2021, war vermutlich klar. Immerhin war der Ausblick von Binect an ein starkes Schlussquartal gekoppelt. Zumindest hatten wir diesen Eindruck bei unserem jüngsten Hintergrundgespräch mit CEO Frank Wermeyer (HIER). Tatsächlich blieb das Sendungsvolumen des Dienstleisters für die digitale Bearbeitung von Firmenpost im Dezember aber hinter den Erwartungen zurück, so dass Binect am Ende „nur“ auf ein Umsatzwachstum von 11,3 Prozent auf 10,1 Mio. Euro gekommen ist. Avisiert hatte Wermeyer zuvor eine Bandbreite von 15 bis 20 Prozent. Mit Blick auf das Ergebnis bleibt es bei der bisherigen Aussage, wonach mit positiven Zahlen zu rechnen ist. Nun: Einen gewissen Sicherheitsabschlag sollten Investoren jetzt besser auch hier vornehmen. Am 10. März will Wermeyer weitere Zahlen vorlegen. Zudem gab er schon jetzt bekannt, dass der Auftrag der Deutsche Post zur Weiterentwicklung der E-Postbusiness Box nun unterzeichnet sei und es darüber hinaus eine positive Entwicklung bei einzelnen Großkunden gibt. Insgesamt ist die Bewertung der Aktie sicherlich alles andere als ambitioniert. Andererseits ist der per saldo schwache Kursverlauf eben auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern spiegelt das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld wider.

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Gleich 20 Mio. Euro hat der Vorstand von 2G Energy an beiden Enden auf die bisherige Umsatzprognose für 2022 draufgesattelt. Demnach dürfte der Anbieter von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) im laufenden Jahr auf Erlöse zwischen 280 und 310 Mio. Euro zusteuern. Mit Blick auf das erwartende Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hält sich CFO Friedrich Pehle noch zurück. Bei einer von boersengefluester.de unterstellten operativen Marge von gut sieben Prozent würde 2G Energy jedoch auf ein Rekord-EBIT von etwa 22 Mio. Euro zusteuern. Zur weiteren Einordnung: Die bisherige Mittelfristplanung bis 2026 sieht Erlöse von rund 400 Mio. Euro sowie eine EBIT -Rendite von 8,50 bis 10,0 Prozent vor. Der Wachstumstrend ist also voll intakt, jedenfalls treffen dezentrale Blockheizkraftwerke für den Einsatz in kommunalen Einrichtungen oder auch Wohnanlagen den Nerv der Zeit. Das wiederum gilt immer stärker auch aus internationaler Sicht. Mit 2G Energy setzen Anleger also auf ein starkes Trendthema. Wenig verwunderlich, dass der Aktienkurs von diesem Potenzial bereits einiges eingepreist hat. Freilich gibt es den Titel momentan schon ein deutliches Stück günstiger als noch Anfang November. Der aktuelle Börsenwert beträgt 450 Mio. Euro.

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.