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Aktuell zu Ihren Aktien: Value Management & Research, Phoenix Solar

[sws_green_box box_size=”640″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Firmenmeldungen und weisen auf interessante Kursentwicklungen, Gerüchte oder Daten für den Gesamtmarkt hin. Dazu gibt es Tipps von Analysten zu Aktien aus dem Small-Cap-Sektor.[/sws_green_box]

Die Neupositionierung von Value Management & Research (VMR) als FinTech-Titel mit Fokus auf Beteiligungen an Unternehmen, die in den Bereichen Portfolioverwaltung oder Anlagevermittlung tätig sind, schreitet voran: Noch bis zum 21. November 2016 läuft eine Kapitalerhöhung um bis zu 200.000 Aktien. Je zwölf alte Anteilscheine berechtigen dabei zum Bezug von einer jungen Aktie zum Kurs von 2,75 Euro. Mit dem Mittelzufluss will VMR die möglichst vollständige Übernahme der Deutschen Direktanlage AG (DDAG) finanzieren. Zum genauen Kaufpreis macht die Gesellschaft keine Angaben. Der gesamte Deal wird jedoch als Mix aus vorhandener Liquidität und den Mitteln aus der Kapitalerhöhung gestemmt. DDAG mit Sitz in Berlin gehört mit einem verwalteten Depotvolumen von rund 50 Mio. Euro zu den großen unabhängigen Online-Investmentplattformen in Deutschland. Nach erfolgreicher Übernahme der DDAG ist die Verschmelzung mit der Fondsplattform www.4free.de geplant. Der Vorstand von VMR erhofft sich durch die Akquisition ab 2017 einen zusätzlichen Beitrag zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 200.000 Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund einem Viertel gegenüber der bisherigen Planung. Demnach dürfte im kommenden Jahr auf Gruppenebene mit einem EBITDA von rund 1 Mio. Euro zu rechnen sein. Zum Vergleich: Auf Basis der erhöhten Aktienstückzahl und einem Kurs von gegenwärtig 2,99 Euro kommt VMR auf eine Marktkapitalisierung von gerade einmal 7,8 Mio. Euro. Für boersengefluster.de bleibt der Micro Cap damit eine attraktive Sondersituation aus dem FinTech-Bereich. Abgesehen von einigen Spezialisten hat diese – allerdings auch sehr marktenge – Aktie noch niemand auf dem Schirm. Prinzipiell würde wir daher auch raten, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Am ehesten vergleichbar ist VMR vermutlich mit der JDC Group, auch wenn die Wiesbadener ihre Expansion durch den Aufkauf von Versicherungsbeständen von Maklern forcieren. Dagegen tummelt sich VMR vorzugsweise im Fondsbereich.

 

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Ist schon klar: Die reale Wirtschaft schert sich in der Regel nicht um den Quartalsrhythmus der Börsen. Und so kommt es insbesondere im Projektgeschäft immer wieder zu Abweichungen und enttäuschten Erwartungen. Der rapide Kursverfall bei Phoenix Solar in den vergangenen Monaten – allein im Oktober verlor der Anteilschein des Photovoltaik-Systemhaues um fast 20 Prozent an Wert – zeigt aber, dass der Kapitalmarkt schon ein sehr feines Gespür dafür hat, wenn etwas nicht in die gewünschte Richtung läuft. Wie das Unternehmen aus Sulzemoos jetzt einräumen musste, werden die bisherigen Planzahlen für 2016 aufgrund von zwei Projektverschiebungen in den USA und der Türkei nämlich meilenweit verfehlt. Demnach dürften die Umsätze um 45 bis 60 Mio. Euro niedriger als bislang erwartet ausfallen und demnach in einer Spanne von 135 bis 150 Mio. Euro liegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sich nun in einem Korridor zwischen 0,5 und 2,0 Mio. Euro bewegen – nach einer Spannbreite von zuvor 2,0 bis 4,0 Mio. Euro. Angesichts des immer noch tiefroten Finanzergebnisses wird unterm Strich als ein dicker Fehlbetrag stehen. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem Minus von rund 1,6 Mio. Euro.

Was jetzt tun mit der Aktie? Beim aktuellen Kurs von 2,25 Euro beträgt die Marktkapitalisierung nur noch knapp 16,6 Mio. Euro. On top kommen allerdings Netto-Finanzverbindlichkeiten von 29,2 Mio. Euro (Stand: 30. Juni 2016), so dass sich ein gesamter Unternehmenswert (Enterprise Value) von annähernd 46 Mio. Euro ergibt. Die große Frage ist, ob Phoenix Solar die verschobenen Aufträge tatsächlich im kommenden Jahr umsetzen kann. Vorsichtige Investoren versehen dieses Szenario besser mit einem anständigen Risikoabschlag. Angenommen, Phoenix Solar würde im kommenden Jahr ein EBIT von 3 Mio. Eurokommen, würde der Small Cap mit dem 15fachen des Betriebsergebnissen (bezogen auf den Enterprise Value) kommen. Das wäre noch immer eine eher sportliche Relation. Interessant aus Anlegersicht wird es wohl eher ab EBIT-Regionen von 4 Mio. Euro. Auszuschließen ist ein solches Szenario nicht, womöglich könnte es sogar ein Schnaps mehr werden. Nach dem jüngsten Gewinnwarnung sollten Anleger aber nicht unbedingt auf einen derart deutlichen Ergebnisswing verlassen. Daher bleiben besser nur sehr risikofreudige Investoren in dem Titel engagiert.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.