Sicherlich gibt es Micro Caps mit deutlich besserer Bilanzqualität und einer stabileren Ergebnisentwicklung als United Labels. Umso beachtlicher aber, wie sich der Vermarkter von Comic-Produkten und anderen Lizenzthemen auf Tassen, T-Shirts oder Schreibwaren im dem zurzeit so schwierigen Marktumfeld schlägt. Nach einem schon recht guten ersten Quartal, hat United Labels nämlich auch im zweiten Jahresviertel deutlich besser als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum abgeschnitten. So kletterten die Erlöse im ersten Halbjahr 2022 um 40 Prozent auf 14,4 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam von 0,69 auf 1,50 Mio. Euro voran. Der Auftragsbestand von 14,1 Mio. Euro liegt zwar geringfügig unter dem Stand per Ende März 2022, ist grundsätzlich aber weiter auf einem ansprechenden Niveau. Zur Prognose für das Gesamtjahr gibt es im Rahmen des Q2-Updates keine Aussage. Entsprechend sollte die bisherige Vorschau gelten, wonach von einem „soliden Umsatzwachstum“ und einer „deutlichen Steigerung“ des EBIT gegenüber dem Vorjahreswert von (allerdings auch nur) 54.000 Euro auszugehen ist.
2021 verhagelten insbesondere die deutlich gestiegenen allgemeinen Kosten – etwa für Seefracht – das Ergebnis. Wirklich entspannt hat sich die Situation hier allerdings immer noch nicht, so dass boersengefluester.de gespannt ist, wie der aktuelle Gewinnanstieg konkret zustande gekommen ist. Noch im August wollen die Münsteraner ihren vollständigen Halbjahresbericht vorlegen. An der Börse ist United Labels momentan knapp 19 Mio. Euro wert, on top kommen Netto-Finanzverbindlichkeiten von (inklusive Pensionsrückstellungen) rund 10 Mio. Euro. Damit ist das Unternehmen zwar nicht besonders günstig, doch der Aktienkurs hält sich per saldo ziemlich wacker. Nur die runde Marke von 3 Euro will der Kurs einfach nicht nachhaltig nach oben überspringen. Insgesamt ist der Titel für unseren Geschmack aber eine gute Halten-Position.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 30,33 | 12,24 | 13,49 | 13,17 | 17,97 | 22,34 | 24,82 | |
EBITDA1,2 | 2,57 | 1,52 | 0,40 | 1,51 | 0,31 | 1,10 | 1,33 | |
EBITDA-Marge3 | 8,47 | 12,42 | 2,97 | 11,47 | 1,73 | 4,92 | 5,36 | |
EBIT1,4 | 1,90 | 0,89 | -2,70 | 1,22 | 0,05 | 0,81 | 1,01 | |
EBIT-Marge5 | 6,26 | 7,27 | -20,02 | 9,26 | 0,28 | 3,63 | 4,07 | |
Jahresüberschuss1 | 0,38 | 0,34 | -0,99 | 0,77 | -0,21 | 0,45 | 0,63 | |
Netto-Marge6 | 1,25 | 2,78 | -7,34 | 5,85 | -1,17 | 2,01 | 2,54 | |
Cashflow1,7 | 2,14 | 0,80 | 2,78 | 1,16 | 1,59 | 1,72 | 0,80 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,06 | 0,09 | -0,14 | 0,11 | -0,03 | 0,06 | 0,09 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: FRTG |
Getuschelt wurde über eine höhere Prognose bei dem auf erneuerbare Energien ausgerichteten Stromproduzenten Clearvise schon ein wenig länger. Jetzt legen die Wiesbadener ihre Karten auf den Tisch und stellen für 2022 ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 35 und 38 Mio. Euro in Aussicht – nach bislang 28 bis 32 Mio. Euro. Die Umsatzerwartung siedelt CEO Petra Leue-Bahns aktuell zwischen 47 und 51 Mio. Euro an, das sind am oberen Ende immerhin 6 Mio. Euro mehr als zuvor. Nun lassen sich die natürlichen Bedingungen Sonne und Wind kaum valide vorhersagen, doch mit Blick auf die aktuellen Stromtarife scheint auch der aktualisierte Ausblick noch keinesfalls das letzte Wort gewesen zu sein. Zusätzlich interessant ist die Clearvise-Aktie durch den kürzlich auf die Schiene gesetzten Schulterschluss mit Pacifico Renewables Yield (siehe dazu unseren Beitrag HIER). Noch wird die Umsetzung der Transaktion zwar einige Monate dauern, was für die Notiz einen gewissen Schwebezustand bedeutet. Zumindest aus heutiger Sicht spricht jedoch vieles dafür, dass sich der Aktienkurs von Clearvise eher weiter Richtung Norden bewegen wird. Verglichen mit der Bewertung der Aktie von 7C Solarparken hat der Titel jedenfalls deutliches Potenzial.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 26,42 | 31,67 | 33,08 | 36,45 | 32,88 | 64,03 | 44,84 | |
EBITDA1,2 | 18,99 | 23,37 | 24,90 | 27,30 | 21,84 | 47,88 | 33,78 | |
EBITDA-Marge3 | 71,88 | 73,79 | 75,27 | 74,90 | 66,42 | 74,78 | 75,34 | |
EBIT1,4 | 3,31 | 4,39 | 5,65 | 4,00 | 3,64 | 27,46 | 15,38 | |
EBIT-Marge5 | 12,53 | 13,86 | 17,08 | 10,97 | 11,07 | 42,89 | 34,30 | |
Jahresüberschuss1 | -3,44 | -1,25 | -0,40 | 2,37 | -3,28 | 11,62 | 6,84 | |
Netto-Marge6 | -13,02 | -3,95 | -1,21 | 6,50 | -9,98 | 18,15 | 15,25 | |
Cashflow1,7 | 17,16 | 22,09 | 22,94 | 25,90 | 18,50 | 48,24 | 16,57 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,07 | -0,03 | -0,01 | 0,05 | -0,05 | 0,15 | 0,09 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,01 | 0,02 | 0,02 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |