Wie von boersengefluester.de erwartet, hat die Notiz des chinesischen Textilunternehmens Tintbright gleich am ersten Handelstag an der Frankfurter Börse um satte 50 Prozent zugelegt. Die wenigsten Anleger hatten wohl die Möglichkeit, gleich zu Beginn bei der Erstnotiz von 10 Euro dabei zu sein. Zwischen 13,00 und 13,50 Euro konnten aber eine Menge Frühaufsteher zum Zuge kommen. Die Party ist noch nicht vorbei. Bei aktuellen Notierungen unter 16 Euro, hat die Tintbright-Aktie ein ungewöhnlich niedriges KGV von 1,2 – auf Basis des für 2015 geschätzten Ergebnisses. Für das gerade begonnene Jahr belasten die Emissionskosten den Gewinn, so dass das KGV 2014 „immerhin“ 1,5 beträgt. Weil die Aktien aus einem „Safe-IPO“ stammen, also Papiere von Altaktionären sind und nicht aus einer Kapitalerhöhung hervorgingen, sind sie für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013 voll dividendenberechtigt. Die Analysten der BankM, die Tintbright an die Börse gebracht haben, erwarten, dass die Chinesen 2,20 Euro je Anteilschein ausschütten werden. Das ergibt eine stattliche Dividendenrendite von gut 13 Prozent. Es gilt aber nach wie vor die Einschränkung, dass es technisch schwierig werden könnte, die Dividende hier an die Aktionäre zu zahlen. Wir haben bei den Chinesen – die hierzulande ihre Hauptnotiz haben – gesehen, dass sie mit den administrativen Aufgaben des Listings häufig ein wenig überfordert sind. Daher macht boersengefluester.de hinter die Ausschüttung in diesem Jahr noch ein kleines Fragezeichen. 2015 sollte es dann aber spätestens klappen. Bis 20 Euro ist die Tintbright-Aktie ein Kauf. Kurze Rücksetzer wären nur normal bei dem Kursfeuerwerk. Auf Sicht von zwölf Monaten sollte sich der Titel bei rund 30 Euro einpendeln. Dann hätte er ein für Chinesen durchschnittliches KGV von etwa drei.
Einen erneuten Ausbruchversuch nach oben unternimmt zurzeit die Aktie der Beteiligungsgesellschaft Blue Cap. Noch im Dezember haben die Münchner 300.000 Aktien zu einem Stückpreis von 4,25 Euro platziert. Nach diesem „Zehn-Prozenter“ ist das Blue-Cap-Kapital in 3.300.000 Anteilscheine eingeteilt und steht für einen Börsenwert von 15,2 Mio. Euro. Damit zählt Blue Cap klar zu den kleinen Mittelstandsinvestoren auf dem heimischen Kurszettel. Zum Vergleich: Die ebenfalls aus München stammenden Aurelius (Börsenwert: 870 Mio. Euro), Bavaria Industriekapital (Börsenwert: 205 Mio. Euro) und auch H.P.I. Holding (Börsenwert: 30 Mio. Euro) sind deutlich höher kapitalisiert. Auch bei der Performance des Aktienkurses hinkte Blue Cap lange Zeit hinterher, dabei ist das Unternehmen vergleichsweise günstig bewertet. Die Schwerpunkte von Blue Cap sind Investments aus den Bereichen Klebstofftechnik, Druckverarbeitung und Medtech. Mit dem Mittelzufluss aus der jüngsten Kapitalerhöhung soll insbesondere die Klebstoffsparte weiter gestärkt werden. Für langfristig orientierte Anleger ist die im Entry Standard und dem Münchner Spezialsegment M:access gelistete Aktie durchaus eine Überlegung wert.
Mitte November musste Senator Entertainment eingestehen, dass die bisherigen Ziele für 2013 wohl nicht mehr zu erreichen seien und – statt eines EBIT im unteren einstelligen Millionen-Bereich – wohl mit einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern zu rechnen sei. Von den Tiefständen bei gut 0,80 Euro hat sich die Notiz des Medienunternehmens zuletzt aber lösen können und bewegt sich wieder auf die Marke von 1 Euro zu. Ende Januar startet der von Senator erworbene Film „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ in den Kinos. Möglicherweise landet Senator hier mal wieder einen Überraschungserfolg, auch wenn die Kritiken zu dem Film mitunter durchwachsen ausfielen. Die Analysten von First Berlin hatten zuletzt ihre Kaufempfehlung für die Senator-Aktie mit einem unveränderten Kursziel von 1,80 Euro bestätigt.
Besser als erwartet sehen die ersten Zahlen für 2013 von Schweizer Electronic aus. Bei einem Umsatz von 101,2 Mio. Euro kam der Leiterplattenspezialist auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,8 Mio. Euro. Avisiert hatten die Schramberger ein operatives Ergebnis in einer Range von 7 bis 7,5 Mio. Euro. Ebenfalls positiv: Mit einem Auftragsbestand von 114 Mio. Euro sitzt die Gesellschaft auf einen ansehnlichen Orderpolster. An der Börse kamen die vorläufigen Daten prima an. Die Aussichten stehen damit gut, dass der Kurs des Small Caps nun endlich die 20-Euro-Hürde signifikant nach oben überschreitet. Gemessen am KGV von 13,5 und der zu erwartenden Dividendenrendite von 2,7 Prozent sollte der Titel noch über weiteres Potenzial verfügen. Boersengefluester.de hatte zuletzt Anfang Oktober auf die gute Chance-Risiko-Relation bei Schweizer Electronic hingewiesen.
Zum Jahresende hat der Aktienkurs von Data Modul wieder Fahrt aufgenommen und nähert sich der wichtigen Marke von 20 Euro. Die Experten von Warburg Research hatten zuletzt sogar ein Kursziel von 23 Euro für den Displayspezialisten genannt. Wie viele andere Unternehmen, haben auch die Münchner 2013 zu einem „Übergangsjahr“ deklariert und wollen nach einem „zufriedenstellenden Ergebnis“ im laufenden Jahr wieder auf die Tube drücken. Die Erwartungen der Analysten für 2014 und 2015 sind entsprechend ambitioniert. So rechnet Warburg für 2015 mit einem Ergebnis je Aktie von 2,35 Euro (nach 1,01 Euro für 2013). Das würde für Data Modul momentan noch ein klar einstelliges KGV implizieren. Die Marktkapitalisierung beträgt 66,6 Mio. Euro – was dem rund 1,6fachen des Buchwerts entspricht. Auch boersengefluester.de rät weiterhin zum Einstieg.