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Aktuell zu Ihren Aktien: Südzucker, Nanofocus, Curasan, windeln.de

[sws_green_box box_size=”585″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Unternehmensmeldungen und weisen auf interessante Kursentwicklungen, Gerüchte oder Daten für den Gesamtmarkt hin. Dazu gibt es Einschätzungen von Analysten zu Aktien aus dem Small-Cap-Sektor.[/sws_green_box]

Diese Meldung einer großen deutschen Finanzwebseite muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: „Viele Anleger sind am Donnerstag einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs für Südzucker gefolgt. Südzucker verloren 4,3 Prozent auf 15,18 Euro und waren damit nach Bilfinger der größte Verlierer im MDAX. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die Titel auf “sell” von “neutral” heruntergestuft und das Kursziel auf 10,20 von 10,60 Euro gesenkt.” Die Argumentation von Goldman Sachs in Kurzform: Selbst auf Basis der bereinigten Ergebniserwartungen für die Jahre 2017 und 2018 sei die Bewertung des MDAX-Papiers zu ambitioniert. Nun ist die Einschätzung der „Goldmänner” nicht aus der Luft gegriffen. Immerhin kommt der MDAX-Titel selbst auf 2018er-Basis wohl noch auf ein KGV nördlich von 25. Bemerkenswert ist jedoch, welche Kompetenz die Investoren dem US-Konzern bei der Beurteilung der Südzucker-Aktie beimessen. Dabei hat Goldman Sachs den Anteilschein bis vor wenigen Tagen mit einem Kursziel von 10,60 Euro als „neutral” eingestuft – bei einem aktuellen Kurs von gut 15 Euro. Warum zu dieser Zeit nicht längst eine knackige Verkaufsempfehlung das Haus verließ, und zwar ohne eine völlig unnötige Alibi-Kurszielsenkung, bleibt wohl das sahnige Geheimnis von Goldman Sachs.

Parallel dazu haben die Experten von Kepler Cheuvreux den ihrer Meinung nach fairen Wert für die Südzucker-Aktie im Zuge des optimistischeren Ausblicks der Südzucker-Beteiligung CropEnergies übrigens von 17,50 auf 18,00 Euro heraufgesetzt und ihr „Kaufen”-Votum bestätigt. Ungefähr in der Mitte bewegt sich derweil die Deutsche Bank mit ihrer Einschätzung „Halten” bei Kursziel 13 Euro. Drei Experten, drei Meinungen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Sonst würden an der Börse schließlich keine Handelsumsätze zustande kommen. Ohne Verkäufer keine Käufer. Nur sollten Anleger nicht blind den Meinungsmachern hinterherlaufen. Warum die vermeintlichen Experten von Goldman Sachs kopieren, obwohl sie bei Südzucker doch scheinbar krass daneben gelegen haben? Boersengefluester.de meint: Viel besser ist es, sich eine eigene Meinung zu bilden, und diese dann mit den Einschätzungen der Profis zu vergleichen. So eine Urteilsfindung ist nicht immer ganz einfach, schließlich steckt nicht jeder Privatanleger bis zu den Knien in komplizierter Bilanzmaterie drin. Aber häufig hilft die Kombination aus klassischen Bewertungskennziffern wie KGV, KBV und Dividendenrendite, gesundem Menschenverstand sowie einem Blick auf den Chart  schon sehr viel weiter. Zugegeben: Südzucker ist momentan so etwas wie eine Glaubensfrage. Aber selbst dann ist es Unfug, eine Aktie, die um mehr als 40 Prozent über dem vermeintlich fairen Wert notiert, mit einer „Halten”-Einschätzung zu versehen – so wie es Goldman Sachs zuvor gemacht hat.

 

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Auf diese Nachricht warten die Aktionäre von Curasan nun schon seit fast vier Jahren. Jetzt ist sie da: Im Rahmen eines außergerichtlichen Vergleichs zahlt der US-Konzern Stryker, mit dem der Knochenaufbauspezialist Curasan mal eine Vertriebsallianz schmieden wollte, die dann aber platzte, einen Betrag von 4,5 Mio. Euro. Ursprünglich belief sich die Schadenersatzforderung von Curasan zwar auf 9,3 Mio. Euro. Nach den vielen Schleifen vor Gericht hatten die meisten Investoren die Stryker-Zahlung vermutlich aber bereits abgeschrieben. Umso positiver ist es, dass unter dieses leidige Thema nun endlich ein Schlussstrich gezogen werden kann. Letztlich sollten alle Parteien mit der vereinbarten Summe leben können. Die Börsianer reagierten gewohnt fix und schickten die Curasan-Aktie um mehr als elf Prozent gen Norden. In absoluten Zahlen entspricht das aber „nur” einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von 1,7 Mio. Euro. Ein bisschen was eingepreist scheint also doch gewesen zu sein – oder aber die Aktie hat noch Potenzial nach oben. Wir tippen auf “Variante 2”. Boersengefluester.de hatte zuletzt während der DVFA-Frühjahrskonferenz über Curasan berichtet (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Auf dem Investorentreffen in Frankfurt machte Neuvorstand Michael Schlenk einen sehr dynamischen Eindruck. Entsprechend groß war das Interesse an der Präsentation. Vor rund einem Monat gab es dann eine kleinere Kapitalerhöhung. Außerdem legte Curasan zwischenzeitlich den Jahresbericht für 2014 vor. Größere Überraschungen enthielt das Zahlenwerk aber nicht. Für das laufende Jahr kalkulierte die Gesellschaft aus Kleinostheim in der Nähe von Aschaffenburg bei Erlösen von 6,3 bis 6,9 Mio. Euro bislang mit einem Fehlbetrag zwischen 1,2 und 1,6 Mio. Euro. Zumindest unterm Strich hellt sich die Lage durch die Stryker-Zahlung nun deutlich auf. Risikobereite Investoren wetten darauf, dass bald auch der operative Turnaround gelingt. Aktuelle Marktkapitalisierung von Curasan: 16,9 Mio. Euro. Es handelt sich also um einen reinrassigen Small Cap.

 

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Den guten Eindruck, den Nanofocus-Finanzvorstand Joachim Sorg beim Hintergrundgespräch in den Redaktionsräumen von boersengefluester.de vor rund einem Monat hinterlassen hatte, hat Sorg nun auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior auf dem Regionalflughafen in Frankfurt Egelsbach bestätigt. Zwar wird 2015 nochmals ein Übergangsjahr für den Anbieter von hochpräzisen Messsystemen. Doch die Oberhausener stehen an der Schwelle, um im Automobilbereich an die begehrten Ausrüsterverträge im Bereich Produktionsüberwachung zu kommen. Wichtigster Kunde ist hier Volkswagen. Im Halbleitersektor hat Nanofocus diese Hürde bereits gemeistert und setzt auf weitere Aufträge. Verstärken will sich die Gesellschaft aber auch durch einen Zukauf. „Die Gespräche sind hier bereits weit fortgeschritten”, verriet Sorg den rund 60 anwesenden Kapitalmarktexperten. Wenn alles glatt läuft, könnte er in einigen Monaten also Vollzug melden. Zudem wies der Manager nochmals darauf hin, dass Nanofocus für die Finanzierung der künftig erhofften Wachstumssprünge vorbereitet sei. Nur spekulieren lässt sich indes, mit welchem Investor Nanofocus hier Gespräche führt. „Die Handschrift trägt eine gewisse Historie”, sagte Sorg vieldeutig. Boersengefluester.de bleibt hier eng am Ball. Selbst wenn die Notiz zuletzt wieder unter die 4-Euro-Marke gerutscht ist. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Empfehlung. Weitere Hintergrundinfos zu dem Small Cap finden Sie in unserem Artikel HIER.

 

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Gut vier Wochen nach der Platzierung zu 18,50 Euro, werden die Aktien von windeln.de mittlerweile zu 11,44 Euro gehandelt. Ein Kursverlust von fast 40 Prozent innerhalb eines so kurzen Zeitraums sind nicht gerade ein Aushängeschild für das aus namhaften Instituten wie Merrill Lynch, Deutsche Bank und Goldman Sachs bestehende Emissionskonsortium. Rund 290 Mio. Euro bringt die Onlineplattform für Baby- und Kinderartikel auf die Waage. Wäre die Aktie am oberen Ende der Preisspanne zu 20,50 Euro an den Markt gebracht worden hätte sich zum Start gar eine Kapitalisierung von 520 Mio. Euro ergeben. „Was haben sich die Banken nur dabei gedacht?“, mag man sich angesichts des rasanten Kursverfalls fragen. Den Sprung in die Gewinnzone hat sich das Münchner Unternehmen – unter normalen Umständen – für 2016/17 vorgenommen. Bis dahin müssen Investoren also mit Verlusten kalkulieren. Im vergangenen Jahr kam windeln.de bei Erlösen von 101 Mio. Euro auf einen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,7 Mio. Euro. Dabei gab die Gesellschaft 5,2 Mio. Euro für Marketing aus. Zum Vergleich: Der Modehändler Zalando setzte im Vorjahr 2,21 Mrd. Euro um, erzielte dabei ein positives EBIT von 62,1 Mio. Euro und steckte knapp 296 Mio. Euro in die Werbung. Börsenwert von Zalando: 7,42 Mrd. Euro. Der im SDAX gelistete Tierbedarfshändler Zooplus hat dagegen eine Kapitalisierung von 833,5 Mio. Euro – bei Erlösen von 543 Mio. Euro und einem EBIT von plus 9,2 Mio. Euro. Dabei investierte Zooplus zuletzt knapp 10 Mio. Euro ins Marketing. Also: Wer glaubt mit windeln.de auf dem aktuellen Niveau ein Schnäppchen machen zu können, liegt vermutlich falsch. Andererseits sehen die Bewertungsrelationen auf dem aktuellen Niveau schon wesentlich entspannter aus als unmittelbar nach dem Börsengang. Allmählich gehört der Titel für uns zumindest auf die Beobachtungsliste. Gut möglich, dass positive Meldungen hier zu deutlichen Kursavancen Richtung Norden führen. Und so richtig schlecht waren die Zahlen zum Auftaktquartal 2015 auch nicht. Immerhin zeigte windeln.de ein massives Umsatzwachstum. Die Analysten der Commerzbank siedeln das Kursziel bei 14 Euro an. das entspricht einem Aufwärtspotenzial von mehr als 20 Prozent.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.